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WDR-Verhandlungen

Tarifrunde am 6. September

05.09.2022

Morgen, 6. September, steht die fünfte Tarifrunde im WDR an. Auf eklatante Preissteigerungen und die ständige Mehrarbeit antwortet die Verwaltungsdirektion bisher ausschließlich mit Gegenforderungen für alle und versucht in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Interview und FAQ der KEF die Schuld in die Schuhe zu schieben und uns Gewerkschaften fehlende Einsicht vorzuwerfen. Aber wir lassen uns nicht beirren: Die finanzielle Situation der Festen und Freien wird, wie bei anderen Menschen auch, immer schlechter und die Arbeitsbelastung immer größer. Die von den Gewerkschaften geforderte Tariferhöhung haben unsere Kolleg:innen im WDR verdient!

Wir werden deswegen auch morgen in den Verhandlungen unseren berechtigten Forderungen Nachdruck verleihen. Eine Nullrunde für 2022, wie sie der WDR derzeit plant, werden wir nicht hinnehmen.

5 wichtige Fakten aus den Tarifverhandlungen, die für die Gespräche morgen wichtig sind:

  • Der WDR behauptet, die finanziellen Mittel für eine angemessene Tariferhöhung würden nicht ausreichen, weil die KEF dem Sender für die laufende Beitragsperiode trotz der gegenwärtigen Inflationsentwicklung keinen Cent mehr bezahlen würde als die bereits bewilligte Personalkostensteigerungsrate von 2,25 Prozent pro Jahr. Dies ist nicht richtig. Die KEF hat die Berücksichtigung der Inflation ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
  • Der WDR wirft den Gewerkschaften vor, nicht an der Modernisierung der Tarifverträge interessiert zu sein. Das ist falsch. Auch wir sind daran interessiert, dass Eure Bezahlung den aktuellen Anforderungen entspricht. Uns ist wichtig, dass sie fair für alle gestaltet ist, zum Beispiel ausspielwegunabhängig.  Zudem kritisieren wir, dass der WDR an vielen Stellen zunehmend von den Tarifverträgen abweicht.  So zum Beispiel beim EP-Zuschlag im Hörfunk, über den aktuell vor dem Arbeitsgericht Köln gestritten wird. Oder im Bereich Online, in dem viele Kolleg:innen oftmals für sehr viel Arbeit sehr schlecht bezahlt werden.
  • Der WDR möchte mehr Programm im Hörfunk und Fernsehen machen und zusätzlich noch mehr online anbieten – ohne die Finanztöpfe dafür zu erhöhen und die Kolleg:innen vernünftig weiterzubilden. Auf Eurem Rücken einsparen, vor allem im Tagesaktuellen, und das dann auch noch als Erfolgsmodell verkaufen, das geht nicht.
  • Der WDR sagt, er würde die Effektivhonorare nicht erhöhen, weil viele Honorarpositionen weit oberhalb der Mindestvergütung vergütet würden und das Vergütungsniveau bereits heute sehr hoch sei. Fakt ist: In vielen Bereichen sind die Honorare seit 20 Jahren nicht mehr gestiegen. Eine Erhöhung auch der Effektivgehälter ist deshalb notwendig.
  • Der DJV fordert 5% mehr für Feste und Freie bei einer Laufzeit von 12 Monaten und einen Inflationsausgleich für Alle.

Weiterführende Informationen zu den Tarifverhandlungen und Tipps, wie man sich während der Tarifrunde einbringen könnt, gibt es auf www.djv-nrw.de/weilwireswertsind. Zudem stehen wir unseren Mitgliedern selbstverständlich gerne auch persönlich für Rückfragen und Anliegen zur Verfügung: information@djv-nrw.de / 0211/23399-0.

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