Ein Besuch in der Loriot-Austellung
"Das Bild hängt schief!"
Auf die Frage, was ihr Lieblingsausstellungstück sei, zeigt Kuratorin Dr. Sarah Hülsewig auf die von Loriot gebastelten Modelle der Opernbühnenkulissen. Denn was kaum jemand weiß: Vicco von Bülow, wie Loriot mit bürgerlichem Namen hieß, hat zwei Wagner-Opern in Szene gesetzt. Weil sie aber nicht die Komik boten, die das Publikum von Loriot gewohnt war, floppten sie. Dabei hatte er die Kulissenlandschaften bis ins kleinste Detail aus Pappe gefertigt.
Die meisten Mitglieder des DJV Essen-Mülheim-Oberhausen (DJV EMO) waren über diese neue Facette von Loriot ziemlich überrascht. Denn dass er neben seinen bekannten Fernseh-Sketchen auch malte und zeichnete, war den meisten bekannt. In der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen sind gerade vieler seiner Werke ausgestellt – auch Originalrequisiten aus den Sketchen und Filmen.
Besondere Aufmerksamkeit erregt natürlich das Modell des Atomkraftwerkes mit Kühen und Bäumen, das Opa Hoppenstedt seinem Enkel Dicki zu Weihnachten schenkt. „Es sieht so neu aus, man würde gar nicht denken, dass es aus einem TV-Film von 1997 stammt“, wundert sich Dirk Groß-Langenhoff, Vorsitzender des DJV EMO. Kuratorin Sarah Hülsewig berichtet, dass sie jeden Abend einige Kühe und Bäume wieder aufstellen muss. „Durch die Vibrationen der Besucher, die an der Vitrine vorbeilaufen, fallen sie manchmal um.“
Der DJV Essen-Mülheim-Oberhausen hat seine Mitglieder bei seinem Monatstreffen im März in die Loriot-Ausstellung mit dem Titel „Ach, was.“ eingeladen. Kuratorin Hülsewig hätte die Ausstellung lieber „Das Bild hängt schief“ genannt – in Anspielung an den entsprechenden Sketch. Doch die Familie von Vicco von Bülow, die viele Ausstellungsstücke beigesteuert hat, habe hier das letzte Wort gehabt. Dass das Monatstreffen des DJV EMO in einer Ausstellung in Oberhausen stattfindet, ist ein neues Konzept des Vorstands. Jahrelang hatten sich die Mitglieder monatlich zu einem Stammtisch in einem Gasthaus getroffen. Es kamen jedoch immer nur die gleichen Kolleginnen und Kollegen – und zuletzt auch immer weniger Mitglieder. Der Vorstand wollte deswegen mit neuen Formaten andere und vor allem neue Mitglieder ansprechen.
„Dies ist uns mit der Loriot-Ausstellung im März und mit dem Eisstockschießen im Februar sehr gut gelungen“, freut sich der Vorsitzende Dirk Groß-Langenhoff. Künftig sollen sich deswegen das bewährte Stammtisch-Format und überraschend neue Veranstaltungen abwechseln.