Das Selbstbestimmungsgesetz: Hintergründe und journalistischer Umgang
Wie berichten wir über Transpersonen in den Medien? Wie über Feministinnen? Was ist sachgerechte und faire Berichterstattung, wenn es zu Konflikten kommt?
Referentin: Sigi Lieb. Dieses Seminar wird online angeboten.
Seit dem 1. November 2024 gilt das Selbstbestimmungsgesetz. Mit einer Wartezeit von drei Monaten kann jede erwachsene Person ohne weitere Voraussetzungen beim Standesamt den Geschlechtseintrag zu „männlich“, „weiblich“, „divers“ oder „kein Eintrag“ wechseln.
Bereits im Vorfeld gab es immer wieder Konflikte um Umkleiden, Sport oder Toiletten. Die werden mit dem Selbstbestimmungsgesetz eher zunehmen. Wie berichten wir über eine XY-Person, die mit weiblichem Geschlechtseintrag wegen eines Gewaltdelikts vor Gericht steht. Wie sprechen wir über einen schwangeren Transmann? Wie schreiben wir über Personen mit dem Geschlechtseintrag "divers" oder "kein Eintrag"?
Welche berechtigten Interessen unterschiedlicher Gruppen konkurrieren bei diesen Konflikten?
Die Themen Selbstbestimmungsgesetz und Transgender werden in der Gesellschaft häufig emotionsgeladen verhandelt. Unser halbtägiges Seminar liefert fachlichen Input und Hintergrundwissen für Journalist:innen mit dem Ziel, der gesellschaftlichen Polarisierung Sachkompetenz und Differenzierung entgegenzusetzen, die sachliche Auseinandersetzung und demokratische Debatte zu fördern und das Vertrauen in Medien zu stärken.
Inhalte:
- Differenzierung in den Begriffen: Geschlecht, Gender, Stereotype, Identität, rechtlicher Geschlechtseintrag, inter, trans, nicht-binär, divers.
- Historisch-rechtlicher Kontext: TSG, BVerfG-Urteile, PStG 45b, SBGG
- Internationale Erfahrungen, Entwicklungen und Konflikte
- Rechtliche Kontexte und Widersprüchlichkeiten: SBGG, AGG, Grundgesetz, BGB, Arbeitsstättenverordnung
- Orte, die besonders anfällig sind für Konflikteskalation in den Kommunen: in der Schule, im Krankenhaus, bei der Pflege, in Sportstätten oder beim Sport, bei der Polizei, im Gefängnis, am Arbeitsplatz
- Gute und schlechte Beispiele journalistischer Berichterstattung
Anmeldeschluss: 30.01.2025
Teilnahmebestätigungen und weitere Informationen werden verschickt, sobald die erforderliche Teilnehmendenzahl erreicht ist, spätestens jedoch zwei Wochen vor dem Seminar. Teilnehmen können max. 12 Personen.
Im Sinne des gegenseitigen Austauschs und der persönlichen Atmosphäre bitten wir darum, mit eingeschalteter Kamera an der Veranstaltung teilzunehmen.
Auskünfte zu Anmeldung und Organisation erteilt Silke Diekmann vom DJV-NRW per E-Mail (silke.diekmann@djv-nrw.de) oder Telefon (0211/233 99-40).
Details
Datum: 13.02.2025
Zeit: 09:30–13:00 Uhr
Zielgruppen: Mitglieder des DJV-NRW Nichtmitglieder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mitglieder: € 54,00
Nichtmitglieder: € 82,00
Informationen zur Anmeldung für diese Veranstaltung finden Sie in der Seminarbeschreibung.
Referentin
Sigi Lieb beschäftigt sich im Schwerpunkt mit dem Zusammenspiel von Haltung, Sprache und Kommunikation. Dabei geht es um Gendern und Barrierefreiheit, um Vielfalt, Fehlerkultur, Konfliktfähigkeit, Resilienz und Demokratieförderung in einer polarisierten Gesellschaft. Kommunikation ist die Leidenschaft der gelernten Radio- und TV-Journalistin (Deutsche Welle), zertifizierten PR-Beraterin und DAZ-Lehrerin mit Abschlüssen als Diplom-Sozialwirtin und BA Lehramt Berufskolleg.
Seminar 13.02.2025 09:30-13:00 Uhr Mitglieder: € 54,00; Nichtmitglieder: € 82,00 OnlineThemen