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Westfälische Rundschau
Das traurige Lied von den Kniepenkerlen ist wieder aktuell
01.02.2013
Das gar traurige Lied von den Kniepenkerlen stammt aus dem Jahr 2010. Es war das Schlusslied des Straßentheaterstücks „Der Wolf kommt“, das der DJV-NRW in mehreren Städten aufgeführt hat - damals aus Protest gegen den Abbau von Personal beim Verlagshaus Lensing-Wolff.
Aus aktuellem Anlass haben wir den Song auf unserem YouTube-Kanal mit Szenen des ersten Protestzuges durch Dortmund hinterlegt - ein Protest gegen die Abwicklung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau. So schnell kann ein Liedtext wieder voll ins Schwarze treffen...
Das gar traurige Lied von den Kniepenkerlen
© Text Karlheinz Stannies / Musik Mario Simon
Es gab ne Zeitungskrise,
Anzeigen nicht mehr fett.
Verlegern droht die Armut.
Auch durch das Internet. Da holten sie Kniepenkerle
ins Haus, die stellten fest:
Die Kosten für das Ganze,
die geben Euch den Rest. Ob Brötchen oder Zeitung:
Den Kniepen ists ja egal.
man muss nur fleißig streichen,
sonst sinkt Rendites Zahl. Sie sagten, jeder müss sparen,
an seinem eigenen Fleck.
Sie waren sich auch einig:
Die Alten müssen weg. Sie bauten ab alles Nahe,
Geschäftsstellen, Seiten und mehr.
Und zogen alte Hasen
en masse auf dem Verkehr. Sie sagten: Tarife sind von gestern,
los, zahlt nur unterm Schnitt!
Es gibt so viele Menschen,
die machen alles mit. Sie ließen Lokalteile schlörren
und setzten auf Chefs und aufs Netz,
verschenkten so ihren Vorteil
vor Ort, das rächt sich jetzt Denn wenn sich auch bemühten
die grünen Schnäbel sehr,
Erfahrung, die war flöten,
das Blatt macht weniger her. Der Stadtrat schlief in Frieden,
Skandale unentdeckt,
die Zeitung wurde schlechter,
die Leser sahens voll Schreck. Der Inhalt wurde billig,
so billig wie das Blatt.
Und manche von den Lesern,
die hatten es bald satt. Dann zogen sie von dannen,
die Kniepenkerle gleich.
Ihr Job war ja erledigt.
Sie selber wurden reich. Sie zogen ein Haus weiter
und ließen uns zurück -
mit ausgedünnter Zeitung,
für Leser gar kein Glück. (kurze Pause) Und wenn ihr mich nun fraget
nach Moral in der Geschicht?
Dann kann ich Euch nur sagen:
Vertraut Kniepenkerlen nicht!
Das gar traurige Lied von den Kniepenkerlen
© Text Karlheinz Stannies / Musik Mario Simon
Es gab ne Zeitungskrise,
Anzeigen nicht mehr fett.
Verlegern droht die Armut.
Auch durch das Internet. Da holten sie Kniepenkerle
ins Haus, die stellten fest:
Die Kosten für das Ganze,
die geben Euch den Rest. Ob Brötchen oder Zeitung:
Den Kniepen ists ja egal.
man muss nur fleißig streichen,
sonst sinkt Rendites Zahl. Sie sagten, jeder müss sparen,
an seinem eigenen Fleck.
Sie waren sich auch einig:
Die Alten müssen weg. Sie bauten ab alles Nahe,
Geschäftsstellen, Seiten und mehr.
Und zogen alte Hasen
en masse auf dem Verkehr. Sie sagten: Tarife sind von gestern,
los, zahlt nur unterm Schnitt!
Es gibt so viele Menschen,
die machen alles mit. Sie ließen Lokalteile schlörren
und setzten auf Chefs und aufs Netz,
verschenkten so ihren Vorteil
vor Ort, das rächt sich jetzt Denn wenn sich auch bemühten
die grünen Schnäbel sehr,
Erfahrung, die war flöten,
das Blatt macht weniger her. Der Stadtrat schlief in Frieden,
Skandale unentdeckt,
die Zeitung wurde schlechter,
die Leser sahens voll Schreck. Der Inhalt wurde billig,
so billig wie das Blatt.
Und manche von den Lesern,
die hatten es bald satt. Dann zogen sie von dannen,
die Kniepenkerle gleich.
Ihr Job war ja erledigt.
Sie selber wurden reich. Sie zogen ein Haus weiter
und ließen uns zurück -
mit ausgedünnter Zeitung,
für Leser gar kein Glück. (kurze Pause) Und wenn ihr mich nun fraget
nach Moral in der Geschicht?
Dann kann ich Euch nur sagen:
Vertraut Kniepenkerlen nicht!