Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

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Wir trauern um Wolfgang Birkenstock

05.01.2023

Wolfgang Birkenstock ist an Silvester im Alter von nur 55 Jahren verstorben. Wolfgang gehörte zu den engagierten, aber eher stillen Vertretern unserer Zunft. Er ließ lieber seine Arbeit in Bild und Text sprechen.

Dabei berichtete er in erster Linie über internationale, nationale und regionale Sportereignisse. Der Dipl.-Ing. der Luft- und Raumfahrttechnik fand neben seinem Studium schon früh zum Journalismus – klassisch im Lokalen in Aachen. Doch schon bald klopften weitere Tageszeitungen bei ihm an, Agenturen wurden auf seine Arbeiten aufmerksam.

Dabei lag ihm besonders die Leichtathletik am Herzen. Seit 2005 war Wolfgang Birkenstock bei fast allen Welt- und Europameisterschaften dabei. Als Fotograf, aber auch als Texter. Doch er beließ es nicht bei seiner internationalen Arbeit, an fast jedem Wochenende konnte man ihn bei den unterschiedlichsten Sportereignissen der Aachener Region antreffen: Volley-, Basket-, Hand- und Fußball, Schwimmen, Wasserspringen, Ringen und Judo, um nur einige zu nennen.

Dabei macht er immer wenig Aufsehen um seine Person – still, wie es seine Art war, kam, sah und fotografierte er. Oft aus einem eher ungewöhnlichen Blickwinkel, der seine Fotos so interessant machte. Ein Beispiel dafür ist das preisgekrönte Bild eines Stabhochspringers auf dem Aachener Katschhof, der scheinbar die Spitze des Doms berührt.

Doch damit nicht genug: Dank seines Studiums schrieb er auch über Luftfahrt – für führende Fachzeitungen wie die „Flug Revue“.    

Engagiert war Wolfgang Birkenstock nicht nur in seiner eigenen journalistischen Arbeit. Er wollte den Wert seines Berufs auch in der Gesellschaft vermitteln. Mit Andreas Düspohl, Leiter des Internationalen Zeitungsmuseums und Amien Idries, stellvertretender Chefredakteur im Aachener Medienhauses, besuchte er Schulen, um Fachvorträge zum Thema Medienkompetenz, Bildmanipulation, Fake-News und Journalismus zu halten.

Genauso lagen ihm die Kolleginnen und Kollegen am Herzen, er setzte sich im Deutschen Journalisten-Verband NRW für ihre Arbeitsbedingungen ein: So leitete er von 2014 bis 2022 als Vorsitzender den Fachausschuss der Bildjournalistinnen und -journalisten. Im Aachener Vorstand der Gewerkschaft war er seit 2016 aktiv.

Wie sehr ihn die Sorge um den Beruf umtrieb, beweist ein großes Interview, das er erst vor einigen Monaten dem JOURNAL des DJV-NRW gab: https://journal-nrw.de/die-eigene-perspektive/.

In Dankbarkeit für seinen Einsatz trauern wir mit seiner Frau Ayse Simsek-Birkenstock und der Familie um einen großartigen Menschen und Kollegen, der nicht nur auf und an den Sportstätten eine große Lücke hinterlässt.

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