Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

Pressemitteilungen

Heiliger Zorn in Schwerte

300 Journalisten streiken

19.02.2014

Gute Resonanz beim Warnstreik in NRW: 300 Journalistinnen und Journalisten aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland versammelten sich im Schwerter Freischütz. Foto: Klaus Daub

Kajo Döhring, Hauptgeschäftsführer des DJV, sitzt als Verhandlungsführer des DJV in den Tarifgesprächen. Vielen Kollegen in Schwerte erläuterte er die Situation am Verhandlungstisch. Foto: Klaus Daub

Der bundesweite Warnstreik von Tageszeitungsredakteuren in dieser Woche hat in NRW begonnen: 300 Journalistinnen und Journalisten aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland versammelten sich heute im Streiklokal in Schwerte. Sie reihten sich damit machtvoll in den deutschlandweiten mehrtägigen Arbeitskampf ein. Die Stimmung in Schwerte war kämpferisch: Die Streikenden haben genug vom vermeintlichen „Tarifwerk Zukunft“, das die Verleger mit lauter Verschlechterungen gespickt haben. DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring berichtete den NRW-Kollegen aus den Tarifgesprächen. Er habe das Gefühl, dass auf Verlegerseite „nur noch Einzelinteressen zufällig nebeneinander sitzen“, eine Verhandlungskommission mit einer gemeinsamen Linie sei das nicht. „Wir müssen jetzt ein Zeichen setzen – für die, die wir am Verhandlungstisch nicht überzeugen können.“ Beifall im Saal. Immer weniger Köpfe müssen immer mehr leisten, und zur Belohnung wird das noch schlechter bezahlt: So kann die Zukunft im Journalismus nicht aussehen, da waren sich alle in Schwerte einig. Döhring mahnte, dass es nicht ausreiche, den Wert des Journalismus für das Funktionieren der Demokratie nur in Sonntagsreden hochzuhalten. „Es fehlt der Respekt vor dem, was Journalisten leisten“, rief er den Versammelten zu, „und das führt zu Heiligem Zorn.“ Trillerpfeifen-Konzert im Saal. Der DJV bleibt daher bei seinen Kernforderungen: Onliner und Pauschalisten integrieren, die Ausbildung aktualisieren, den Anspruch auf Weiterbildung verankern. Die Journalistinnen und Journalisten aus NRW stehen dahinter – das hat der heutige große Warnstreik gezeigt. „Es lohnt sich, sich zu wehren“, bestätigte Kajo Döhring. Er ist begeistert, dass NRW nach dem katastrophalen Aus für die Westfälische Rundschau weiter derart kampfbereit ist. „Heute ist ein richtig guter Tag“, so das Fazit des Gewerkschafters, „als Signal an die Verleger – auch vor unserem Spitzengespräch am Freitag.“ Donnerstag und Freitag (20./21.2.) gehen die Protestaktionen in NRW weiter: Ostwestfalen-Lippe wird dann zeigen, welche Kraft in ihm steckt. Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRW
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