Menschenkette in Bielefeld für mehr Gehalt

Menschenkette in Bielefeld, Foto: Jost Wolf

Mehr als 100 Tageszeitungsredakteurinnen und –redakteure haben in Bielefeld ein starkes Signal für mehr Gehalt gesetzt: Sie haben eine Menschenkette von der Westfalen-Blatt-Redaktion bis zur Redaktion der Neuen Westfälischen gebildet. Anschließend zogen sie durch die Bielefelder Innenstadt.

„Das weiß doch jede Omma, die vier gehört vors Komma!“, so haben die Demonstranten ihre Gehaltsforderung in ein Lied gefasst. Mit den Warnstreiks unterstützen die Journalisten und Journalistinnen die Gewerkschaften in den laufenden Tarifverhandlungen. „Wenn die Verleger unbedingt mehr Druck haben wollen, können Sie den bekommen“, fasste Barbara Merten-Kemper, stellvertretende Landesvorsitzende des DJV-NRW und Redakteurin bei der WAZ, die Stimmung der Streikenden der letzten Tage zusammen.

Gestern hatten sich auch Beschäftigte der tariflosen Funke-Töchter Funke Online NRW GmbH, Funke Sport GmbH, Funke Redaktions Services GmbH sowie Funke Foto Services GmbH an den Warnstreiks beteiligt. „Das ist ein deutliches Zeichen, dass die Flächentarife auch über die tarifgebundenen Häuser hinaus wirken. Wir als Gewerkschaft sehen das als Aufforderung, in Verhandlungen für die nicht-tarifgebundenen Kolleginnen und Kollegen in die Verlagshäuser zu gehen“ sagte Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW.

Bei der Aktion in Bielefeld waren heute auch Kolleginnen und Kollegen des Patrioten aus Lippstadt dabei, die zusätzlich zum Warnstreik aufgerufen worden waren. Auch in Rheinland, Ruhrgebiet und Sauerland wurde wieder gestreikt.

Der DJV fordert 4,5 Prozent mehr Einkommen für Redakteure und feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für Volontäre und Jungredakteure bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber lag bislang weit darunter. Aktuell läuft die fünfte Tarifrunde in Berlin.