Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

Der Steiger und der Charly lästern und st(r)icheln - Glosse und Karikatur

Glosse und Karikatur - zusammen in einem Workshop. Geht das überhaupt? Die beiden Referenten Martin Kaysh (Autor, Kabarettist und Steiger der kultigen Revier-Narretei Geierabend) und Karlheinz Stannies wollen es wissen. Glosse und Karikatur sind immerhin die journalistischen Spielarten mit den größten Freiheiten. Mit unglaublichen kreativen Möglichkeiten. Wer also seine Ausdrucksskala vergrößern oder noch verfeinern will, wer es leid ist, die Leser:innen und Hörer:innen immer nur staubtrocken zu bedienen, sollte sich diese beiden Seminartage nicht entgehen lassen.

Denn Karikatur ist Journalismus, das steht fest. Manche Zeichnungen bringen komplizierte politische Entscheidungen deutlicher und verständlicher auf den Punkt als lange Leitartikel. Zeichnen kann eigentlich jede(r), es kommt ohnehin mehr auf die Idee an.

Im Workshop werden wir nicht nur aktuelle Karikatur-Beispiele diskutieren, um die Gedankengänge und Stilmittel des Zeichners zu verstehen. Wir werden – das ist das Ziel, und Themen werden uns schon einfallen – auch eigene Strichzeichnungen machen. Natürlich nicht, ohne vorher ein paar praktische Grundlagen zu erarbeiten. Punkt, Punkt, Komma, Strich – gut und schön, aber wie kriegt man ein Grinsen ins Gesicht? Darf ich Riesenzinken und Segelohren übertreiben? Wie viele Finger braucht die Hand? Was muss ich bei Körperhaltungen und überhaupt beim Bildaufbau beachten? 

Glossen sind im journalistischen Alltag keine Strafarbeit, die man mal eben nebenbei erledigt. Sie sind so etwas wie die Königsdisziplin. Hier kann sich Kreativität austoben, darf nahezu alles passieren. Gute Glossen hinterlassen ein Lächeln, auch wenn es vielleicht grimmig ist, und setzen im Hirn neue Denkprozesse in Gang.

Wir werden sicher einige Beispiele studieren (was war gut, was schlecht?) Und dabei zunächst die Basis diskutieren: Form, Aufbau, Stil und Timing von Pointen – wie schreibt man eigentlich eine Glosse? Und wie erzeugt man Humor und Satire? Gibt es Tabus und Grenzen des Humors? So gerüstet schreiben wir eigene Glossen und besprechen diese. Super wäre, wenn wir am Ende des Workshops einige gelungene Glossen und thematisch dazu passende Karikaturen präsentieren könnten.

Für beides, Karikatur und Glosse, braucht man Themen – und dann Ideen, die möglichst noch nicht so viele hatten. Wie man sie durch Nach- und Querdenken finden kann, erklären Martin Kaysh und Karlheinz Stannies an diesen zwei Tagen. Soviel sei verraten: Man muss sich auskennen, das Leben beobachten, manches nicht zu ernst nehmen. Und ein wenig Spaß am Zeichnen und Fabulieren mitbringen.

Das Seminar findet am 02.03.2021, 09:30 - 17:00 Uhr und 03.03.2021, 09:30 - 17:00 Uhr statt.

Dozenten: Martin Kaysh / Karlheinz Stannies

Mitgliedern des DJV-NRW wird die in der Seminargebühr enthaltene Verpflegungspauschale erlassen, so dass sie die Verpflegung gratis erhalten.

Alle Informationen und Anmeldung zum Seminar hier.

Details

Datum: 02.–03.03.2021

Zeit: 09:30–17:00 Uhr

Zielgruppen: Festangestellte Journalist:innen Freie Journalisten Hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten

Mitglieder: € 495,00

Informationen zur Anmeldung für diese Veranstaltung finden Sie in der Seminarbeschreibung.

Information zum Veranstaltungsort

Ort

Das Journalistenzentrum Herne
Shamrockring 1, Haus 4, 44623 Herne

Veranstaltungsart

  • Kooperations-Seminare
  • Grundlagen
  • Print
  • Zeitschriften

Veranstalter & Personen

Referenten

Martin Kaysh

Martin Kaysh war schon mit zwölf Jahren für den WDR Kinderfunk aktiv und arbeitet(e) seitdem als Autor quer durch alle Wellen als Autor für den Hörfunk. Er schrieb als Freier für WAZ, taz und Süddeutsche. In den 1990ern startete er beim WDR seine Laufbahn als Satiriker, war sieben Jahre Glossen-Macher für das ARD-Magazin Monitor. Er schreibt Satirisches für ein Straßenmagazin und den Vorwärts, bloggte bei den Ruhrbaronen und macht mit Correctiv-Mastermind Schraven den Ruhr-Podcast Wir und heute. Hauptberuflich leitet er als Steiger den satirisch-schrillen Geierabend, die westfälische Antwort auf die Stunksitzung.

Karlheinz Stannies

Zeitungsjournalist und Langzeit-Betriebsrat, für viele im Deutschen Journalisten-Verband (DJV) nur der Charly, möchte versuchen, seine autodidaktischen St(r)icheleien (die meist nur der DJV zu drucken wagt) zu verbessern. Er war zunächst Lokalredakteur und Lokalchef in Marl und dann über drei Jahrzehnte für die Bild-Regionalausgabe Ruhr verantwortlich für Kommunales und Wirtschaft im Revier. Fast von Anfang an war er Betriebsratsvorsitzender und im Gesamtbetriebsrat Springer.

Veranstalter

Journalistenzentrum Herne

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