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Faire Bezahlung?

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Komma inne Pötte, Funke!

6. Verhandlungstermin:
Erste Fortschritte – aber jetzt wird's schwierig

01. Oktober 2024

In der heutigen sechsten Runde der Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber haben wir weitere Fortschritte erzielt. In Fragen der „Fortbildungen“ besteht in zahlreichen Punkten bereits Konsens zwischen den Verhandlungspartnern. Es gilt jetzt noch, die letzten strittigen Punkte zu klären, dann könnte dieser Themenkomplex bereits als erledigt abgehakt werden.

Noch nicht ganz so weit sind wir im Punkt „Geltungsbereich“. Hier gibt es teils noch sehr unterschiedliche Vorstellungen – etwa die für uns besonders wichtige Frage nach der Einbeziehung der Volontäre in den künftigen Tarifvertrag.

Über die Details werden wir Euch im Rahmen einer Videokonferenz informieren, zu der wir nach der nächsten Verhandlungsrunde einladen werden.

Wir verhandeln weiter am kommenden Mittwoch, 9. Oktober. Dann gilt es für uns, eines der dicksten Bretter zu bohren, wenn wir über die künftige Gehaltsstruktur verhandeln werden.


5. Verhandlungstermin: Der Fahrplan steht

23. September 2024

In der heutigen fünften Runde der Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber haben wir zunächst den Fahrplan festgelegt, in welcher Reihenfolge wir die Themenfelder abarbeiten wollen. Folgende Punkte spielen in den kommenden Verhandlungsrunden eine Rolle:

  • Für wen soll der künftige Tarifvertrag überhaupt gelten?
  • Wie genau soll das künftige Fortbildungssystem funktionieren?
  • Wie soll die kommende Gehaltsstruktur (Berufsjahre, Fortbildungen, Führungsverantwortung) im Detail ausgestaltet werden?
  • Zudem wird das Thema Entgelt eine wesentliche Rolle spielen.
  • Zum Gesamtpaket gehört am Ende auch sicher die Höhe der Wochenarbeitszeit und Themen, die jetzt im Manteltarifvertrag geregelt sind – wie etwa Zahl der Urlaubstage oder die Aufstockung des Krankengeldes.

Die heutige Verhandlungsrunde hat gezeigt, dass wir in einigen Kernpunkten noch weit auseinander liegen. Wir hoffen, dass wir erste Streitpunkte bei der nächsten Verhandlungsrunde am Montag, 1. Oktober, ausräumen können.


Außerordentlicher Verhandlungstermin: Ein erster Schritt!

9. September 2024

Ein erster Schritt ist geschafft! In der heutigen Verhandlungsrunde ist der Arbeitgeber ein Stück weit auf Euch zugekommen. Erstens: Funke hat eine seiner bisherigen Kernforderungen aufgegeben und erklärt, nicht mehr zwingend an einer 40-Stunden-Woche für alle Neueinstellungen festhalten zu wollen. Für uns ist klar, dass wir am Ende der Verhandlungen bei eine 36,5-Stunden-Lösung für alle landen müssen.

Zweite erfreuliche Nachricht: Der Arbeitgeber hat eingeräumt, dass für alle, die jetzt schon unter tariflichen Bedingungen arbeiten, künftig der Flächentarif in seiner jeweils gültigen Form verbindlich gelten könnte (soll heißen: für die „statischen“ Verträge würden dann auch die Regelungen der „dynamischen“ gelten). Allein davon würden mehr als 180 Kolle-ginnen und Kollegen von Euch mit bislang statischem Verweis auf den Tarif in ihrem Arbeitsvertrag profitieren.

So weit, so gut! In vielen anderen Punkten sind wir mit dem Arbeitgeber allerdings noch weit auseinander. Das betrifft etwa das künftige Gehaltsvolumen und die Vergütungsstruktur. Für uns ist klar, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen nicht abgehängt werden dürfen.

Wir haben uns darauf geeinigt, am 23. September weiter zu verhandeln. Aufgrund des Entgegenkommens des Arbeitgebers sehen wir uns nun endlich in der Lage, in ein konkretes Verhandeln zu kommen.



200 Redakteur:innen demonstrieren vor Funke-Konzernzentrale in Essen

8. August 2024

Mit einer Demonstration von knapp 200 Redakteur:innen vor der Konzernzentrale in Essen hat heute ein dreitägiger Warnstreik in den Betrieben der Funke Mediengruppe in NRW begonnen. „Macht uns endlich ein faires Angebot!“, forderten die Beschäftigten von WAZ, WP, NRZ und der Funke Medien NRW GmbH das Management auf. Sie kämpfen für Haustarifverträge, die sich am Niveau des Flächentarifvertrags orientieren.

Auf ihren Demo-Plakaten machten die streikenden Tageszeitungsjournalist:innen ihrem Ärger über die Vorstellungen des Arbeitgebers Luft, die erheblich schlechtere Arbeitsbedingungen und niedrigeres Gehalt für Neueinstellungen in den Redaktionen bedeuten würde. „Frau Becker, halten Sie Ihr Wort! Kehren Sie in den Flächentarifvertrag zurück!“, stand darauf an die Verlegerin gerichtet, die aus dem Verlegerverband ausgetreten ist und Tarifflucht begangen hat. In Richtung des Konzerngeschäftsführers hieß es: „Herr Rüth, lenken Sie ein!“

Der zweite Warnstreik in den Betrieben der Funke Mediengruppe NRW in der laufenden Tarifrunde hat heute Morgen um 5 Uhr begonnen und endet am Freitag um 24 Uhr. Nach der gemeinsamen Auftaktveranstaltung aller Streikenden vor der Funke-Zentrale sind morgen dezentrale Streikaktionen in Essen, Siegen und Hagen geplant. Einige der betroffenen Tageszeitungen haben bereits angekündigt, dass sie in den nächsten Tagen streikbedingt mit dezimierten Printausgaben und einem ausgedünnten Onlineangebot rechnen. 

„Die Beschäftigten haben Funke schon am ersten Streiktag deutlich gezeigt, was sie von dem gestrigen Tarifangebot der Arbeitgeber halten – nämlich nichts!“, kommentiert DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Sie sind sauer, dass das Management nur kosmetische Veränderungen an seinem ersten, wirklich unterirdischen Angebot vorgenommen hat und zeigen sich entschlossen, weiter für Haustarifverträge zu kämpfen, die sich am Niveau der Flächentarifverträge orientieren.“

In der vierten Runde der Tarifverhandlungen hatte das Funke-Management am Dienstag ein Tarifangebot mit einem etwas höheren Einstiegsgehalt vorgelegt. Funke will allerdings neu eingestellten Redakteur:innen grundsätzlich spürbar weniger Gehalt zahlen, die Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden erhöhen und das Weihnachts- und Urlaubsgeld ersatzlos streichen.

„Mit einer derart solidarischen Belegschaft ist ein solch fataler Einschnitt aber nicht zu machen“, betont Kah. „Daran beißt sich Funke die Zähne aus.“

Aufruf zum dreitägigen Warnstreik bei Funke in NRW

6. August 2024

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,


Der DJV-NRW ruft die Redakteurinnen und Redakteure von

  • FUNKE NRW Redaktionsgesellschaft mbH (WAZ und WP)
  • FUNKE Medien NRW GmbH
  • Zeitungsverlag Niederrhein Gesellschaft mbH (NRZ)

zur Unterstützung der Verhandlungen zur Durchsetzung eines Haustarifvertrages zu einem Warnstreik auf. Die Redakteurinnen und Redakteure sind aufgerufen, für einen Haustarifvertrag jeweils in ihrem Unternehmen

von Mittwoch, 7. August 2024, von 5:00 Uhr
bis Freitag, 9. August, 24:00 Uhr

zu streiken.

Die Streikenden treffen sich

am Mittwoch, 7. August 2024, ab 11 Uhr,
vor der Funke-Zentrale, Jakob-Funke-Platz, Essen.

An den anderen Streiktagen, 8. + 9. August, gibt es ab 10:00 Uhr Streiklokale mit Tischreservierung auf DJV NRW an den Standorten

  • Essen: Café Extrablatt, Kennedypl. 5, 45127 Essen
  • Hagen: Cafe & Bar Celona, Friedrich-Ebert-Platz 3, 58095 Hagen
  • Siegen: Cafe & Bar Celona, Am Bahnhof 25, 57072 Siegen

 

4. Verhandlungstermin: Funke fordert Einschnitte beim Gehalt

6. August 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die vierte Runde der Verhandlungen mit unserem Arbeitgeber am heutigen Dienstag war insgesamt ernüchternd. Wir hatten bei der letzten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot eingefordert. Fakt ist, die angebotenen Konditionen sind zwar leicht verändert worden, bleiben in ihrer Gesamtheit aber dennoch viel zu weit von unserer Forderung nach einer Rückkehr in den Flächentarif zurück.

Kosmetische Verbesserungen gab es lediglich beim Einstiegsgehalt von 3500 auf 3750 Euro bei weiterhin nur zwölf statt den üblichen 13,5 Gehältern. Im Gegenzug sollen aber die Konditionen im künftigen Punktesystem für Gehaltssteigerungen schlechter ausstaffiert werden. Der Arbeitgeber beharrt zudem weiterhin auf einer 40-Stunden-Woche ohne einen entsprechenden Lohnausgleich. Das bedeutet einen Reallohnverlust von mehr als neun Prozent für alle neu eingestellten Kolleginnen und Kollegen.

Der Hammer kam zum Schluss: Der Arbeitgeber will nur dann mit uns weiterverhandeln, wenn wir ihm bei der Höhe der Gehälter für künftige Neueinstellungen entgegenkommen. Das heißt: Er will uns zum Verzicht zwingen. Aus unserer Sicht ist die Anerkennung des Flächentarif-Niveaus ohnehin schon eine Minimalforderung.

Gleichwohl haben wir signalisiert, dass wir auch weiter verhandlungsbereit sind. Um das weitere Vorgehen abzustimmen, wurde ein Gesprächstermin Anfang September vereinbart.

Nun seid Ihr gefragt! Zeigt dem Arbeitgeber, was Ihr von diesen Forderungen haltet! Eine erste Gelegenheit dazu bekommt Ihr am morgigen Mittwoch ab 11.30 Uhr vor dem Haupthaus in Essen.

4. Verhandlungsrunde steht bevor: Was bringt das neue Angebot?

5. August 2024

Morgen verhandeln wir ab 11 Uhr in Essen erneut über die Tarifverträge bei Funke. Nach dem erfolgreichen Streik am 3. Juli hat der Arbeitgeber angekündigt, ein neues Angebot vorzulegen. Wird es dabei einen Durchbruch geben? Wir sind gespannt und erwarten, dass uns der Arbeitgeber diesmal ein sehr viel besseres Angebot als zuletzt  mit in die Gespräche bringt. Klar ist, dass wir keine finanziellen Einschnitte für künftige Neueinstellungen akzeptieren werden, wie sie der Arbeitgeber bisher fordert. Dass wir durchaus auch für die Interessen der Redakteur:innen zu kämpfen wissen, dürfte dem Management seit dem Warnstreik ebenfalls bekannt sein.  

Tretet gerne unserer Signalgruppe „Der DJV bei Funke“ bei. Dort informieren wir Euch über alle wichtigen Entwicklungen: https://signal.group/#CjQKIGxYu6lyozyoVtdSrLtMLunMN8JqCng_uJDBJmHlc5jLEhB9Z0DLvZw1_9Q5a_OptRP3

Für Rückfragen stehen wir Euch sehr gerne zur Verfügung. Schreibt dazu eine E-Mail an information@djv-nrw.de oder ruft an 0211-23399-30.

3. Verhandlungstermin: Funke muss jetzt liefern!

25. Juli 2024

Wir haben am heutigen Donnerstag die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber fortgeführt. Uns wurde dabei immer noch kein neues Angebot vorgelegt. Wir haben Eure berechtigten Forderungen erneut dargestellt und deutlich gemacht, dass Ihr ein konkretes Entgegenkommen erwartet. Vereinbart wurde, dass wir uns am Dienstag, 6. August, erneut treffen. Der Arbeitgeber hat zugesagt, dann ein neues Angebot vorzulegen.
Unsere Position ist und bleibt klar: Finanzielle Einschnitte für künftige Neueinstellungen, wie sie der Arbeitgeber fordert, werden wir nicht akzeptieren. Wir setzen darauf, dass der Arbeitgeber nun endlich den Ernst der Lage erkannt hat. Dass wir bereit sind, für die Sache der Redakteurinnen und Redakteure zu kämpfen, haben wir mit unserem Warnstreik bereits unter Beweis gestellt. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Es wird weiterverhandelt!

24. Juli 2024

Morgen, am Donnerstag, 25. Juli, geht’s in die nächste Runde! Ab dem Vormittag verhandeln wir erneut mit Eurer Geschäftsführung über einen neuen fairen Tarifvertrag. Nach dem unterirdischen Angebot der letzten Verhandlungsrunde habt Ihr mit Eurem Streik am 3. Juli ein eindeutiges Warnsignal an die Funke Geschäftsführung gesendet. Nichts kann der Tarifkommission in den Tarifverhandlungen mehr den Rücken stärken als das. Anhand des großen Medienechos und des Ärgers, den die Funke-Geschäftsführung auch öffentlich nicht zurückhalten konnte, seht Ihr, wie sehr Streik wirkt!

Wir fordern das Funke NRW-Management auf, Euch nun endlich ein angemessenes Angebot zu machen. Zu schlecht ist das, was man Euch für Eure unverzichtbare Arbeit zukünftig zahlen will. Sollten die Verlagsvertreter:innen morgen keinen Abstand nehmen von ihrem Angebot, das sogar hinter dem zurückbleibt, was der Verlag neuen Redakteur:innen aktuell zahlt, müssen wir erneut ein starkes Streik-Zeichen setzen. Denn wir lassen uns durch die, die nur ihren eigenen Profit im Kopf haben, und denen Euer Lebensunterhalt als Beschäftigten egal ist, nicht abwerten. Arbeitgeber müssen Verantwortung tragen. Schade, dass man sie überhaupt daran erinnern muss.


Streik wirkt!

15. Juli 2024

Was für ein großartiger Streikauftakt am 3. Juli! Toll, wie viele von Euch sich an diesem Tag für Eure berechtigten Forderung nach einem angemessenen Haustarif stark gemacht haben. Da ist immer noch Luft nach oben, wenn wir die Geschäftsführung dazu bewegen wollen, Euch endlich ein angemessenes Angebot zu machen. Zu schlecht ist das, was man Euch für Eure unverzichtbare Arbeit zukünftig zahlen will.

Aber das war ein großartiger Start, danke dafür! Nichts kann der Tarifkommission in den Tarifverhandlungen mehr den Rücken stärken. Anhand des großen Medienechos und des Ärgers, den die Funke-Geschäftsführung auch öffentlich nicht zurückhalten konnte, seht Ihr, wie sehr Streik wirkt. Er ist und bleibt das letzte Mittel. Aber in Eurer jetzigen Situation ist es genau das Richtige!

Auch in Hamburg und Braunschweig haben die Kolleg:innen ihrem Ärger heute Luft gemacht! Die Redakteur:innen sowie Verlagsangestellte des Hamburger Abendblatts, der Bergedorfer Zeitung, der Funke-Programmzeitschriften sowie anderer Funke-Gesellschaften haben heute für tarifliche Gehälter und gerechte Arbeitsbedingungen demonstriert.

Am 25. Juli findet bei Euch die nächste Verhandlungsrunde statt. Das Funke NRW-Management hat seine Vorstellungen von einer künftigen tariflichen Ordnung nun in zwei Verhandlungsrunden dargestellt. Das Angebot ist alarmierend und bleibt sogar hinter dem zurück, was der Verlag neuen Redakteur:innen aktuell zahlt. Zudem steht es ganz klar im Widerspruch zum Versprechen des Arbeitgebers, mit der neuen Vergütungsstruktur kein Sparmodell auflegen zu wollen.

Für ein besseres Angebot und zur Unterstützung der Tarifkommission brauchen wir jetzt ganz klare Signale aus der Belegschaft. Wir stehen dabei an Eurer Seite und unterstützen Euch mit allem, was in unserer Macht steht.

Funke möchte in einem Haustarifvertrag Arbeitsbedingungen festschreiben, die weit hinter dem zurückbleiben, was in den Tarifverträgen vorgesehen ist. Das ist eine ganz klare Abwertung Eurer Arbeit und des Redakteur:innen-Berufes. Das können wir nicht hinnehmen!

Das will Funke konkret:

  • Ein Einstiegsgehalt von 3.500 Euro. Dieses Einstiegsgehalt steigt in vier Berufsjahr-Schritten um insgesamt 18 Prozent auf 4.130 €. Zum Vergleich: Das tarifliche Einstiegsgehalt von 3.591 € steigt in vier Schritten um über 44 Prozent auf 5.178 €.
  • Wer fachliche Verantwortung trägt, kann sein Gehalt maximal um weitere 12 Prozent steigern. Bei denjenigen, die zusätzlich noch personelle Verantwortung haben, können noch einmal bis zu 12 Prozent dazukommen. Beispiel: Eine stellvertretende Chefredakteurin oder ein stellvertretender Chefredakteur käme damit in der letzten Berufsjahrstufe auf 4.970 €.
  • Kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, sondern nur zwölf Gehälter. Zum Vergleich: Der Gehaltstarifvertrag sieht ein Weihnachtsgeld in Höhe von 82,5 Prozent eines Gehaltes vor. Als Urlaubsgeld werden 67,5 Prozent eines Gehaltes gezahlt – zusammen also 1,5 Gehälter.
  • Die Arbeitszeit soll 40 Stunden betragen. Zum Vergleich: Tariflich sind es 36,5 Stunden. Damit sinkt schon beim Einstiegshalt der Stundensatz um 6,50 €.

Tarifverhandlungen bei Funke: Das schlechteste Angebot aller Zeiten?!

Am 25. Juli findet bei Euch die nächste Verhandlungsrunde statt. Das Funke NRW-Management hat seine Vorstellungen von einer künftigen tariflichen Ordnung nun in zwei Verhandlungsrunden dargestellt. Das Angebot ist alarmierend und bleibt sogar hinter dem zurück, was der Verlag neuen Redakteur:innen aktuell zahlt. Zudem steht es ganz klar im Widerspruch zum Versprechen des Arbeitgebers, mit der neuen Vergütungsstruktur kein Sparmodell auflegen zu wollen.

Funke möchte in einem Haustarifvertrag Arbeitsbedingungen festschreiben, die weit hinter dem zurückbleiben, was in den Tarifverträgen vorgesehen ist. Das ist eine ganz klare Abwertung Eurer Arbeit und des Redakteur:innen-Berufes. Das können wir nicht hinnehmen! Mal davon abgesehen, dass es so wohl richtig schwierig für Funke wird, künftig die besten Köpfe für das Unternehmen zu gewinnen.

Für ein besseres Angebot und zur Unterstützung der Tarifkommission brauchen wir deshalb jetzt ganz klare Signale aus der Belegschaft.

Das will Funke konkret:

  • Ein Einstiegsgehalt von 3.500 Euro. Dieses Einstiegsgehalt steigt in vier Berufsjahr-Schritten um insgesamt 18 Prozent auf 4130 €. Zum Vergleich: Das tarifliche Einstiegsgehalt von 3.591 € steigt in vier Schritten um über 44 Prozent auf 5.178 €.
  • Wer fachliche Verantwortung trägt, kann sein Gehalt maximal um weitere 12 Prozent steigern. Bei denjenigen, die zusätzlich noch personelle Verantwortung haben, können noch einmal bis zu 12 Prozent dazukommen. Beispiel: Eine stellvertretende Chefredakteurin oder ein stellvertretender Chefredakteur käme damit in der letzten Berufsjahrstufe auf 4.970 €.
  • Kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, sondern nur zwölf Gehälter. Zum Vergleich: Der Gehaltstarifvertrag sieht ein Weihnachtsgeld in Höhe von 82,5 Prozent eines Gehaltes vor. Als Urlaubsgeld werden 67,5 Prozent eines Gehaltes gezahlt – zusammen also 1,5 Gehälter.
  • Die Arbeitszeit soll auf 40 Stunden betragen. Zum Vergleich: Tariflich sind es 36,5 Stunden. Damit sinkt schon beim Einstieghalt der Stundensatz um 6,50 €.

Auch in Zukunft faire und transparente Gehälter für alle bei Funke sind unser Ziel. Dies kann nur mit Eurer aktiven Unterstützung erzielt werden.  Ihr Kolleg:innen sorgt mit Eurer Arbeit und Eurem großen Engagement für den wirtschaftlichen Erfolg der Funke-Titel. Ihr erwartet dafür zu Recht angemessene Arbeitsbedingungen und Gehälter. Eure Arbeit ist mehr wert!

Unterstützung im Tarif-Dschungel: Tarifrechner 2024
Bei so vielen Zahlen ist es ganz schön kompliziert, den Durchblick zu behalten. Wir präsentieren Euch unser neues, exklusives Angebot für Tageszeitungsredakteur:innen. Berechnet Euren Zugewinn oder findet heraus, wie viel mit dem Tarifvertrag bei Euch persönlich mehr drin wäre!

Auf der Basis hinterlegter Entgelttabellen erhalten Beschäftigten an Tageszeitungen mit und ohne Tarifbindung auf djv-nrw.de/tarifrechner nach wenigen Klicks einen detailreichen Überblick über das eigene Einkommen.

Hinweis: Ihr könnt die Angaben jederzeit ändern und die Werte neu berechnen. Die Internetseite des Tarifrechners speichert keine Daten. Die von Euch gemachten Angaben werden nach der Berechnung sofort gelöscht.

Für Fragen und Anliegen stehen wir Euch gerne zur Verfügung
Ruft an unter 0211/233 99-40 oder schreibt uns eine E-Mail an information@djv-nrw.de.

Tretet auch gerne unserer Signalgruppe „Der DJV bei Funke“ bei. Dort informieren wir Euch ebenfalls über alle wichtigen Entwicklungen: https://signal.group/#CjQKIGxYu6lyozyoVtdSrLtMLunMN8JqCng_uJDBJmHlc5jLEhB9Z0DLvZw1_9Q5a_OptRP3


2. Verhandlungstermin am 21. Juni 2024: Viel mehr Arbeit, viel weniger Geld

Am Freitag, 21. Juni, haben sich Verlag und DJV in Essen zum zweiten Mal getroffen, um über die zukünftige Vergütung der Mitarbeiter:innen bei Funke in NRW zu verhandeln. Die Geschäftsführung von Funke NRW hat dabei das Angebot des Verlages vorgelegt.

Dieses beinhaltet

  • ein Einstiegsgehalt von 3.500 Euro für neu eingestellte Redakteur:innen.
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld soll es nicht geben, sondern nur noch zwölf Gehälter
  • Die Arbeitszeit soll auf 40 Stunden steigen.
  • Statt der aktuellen Berufsjahres-Staffel soll es Punkte für Führungsverantwortung und für fachliche Verantwortung geben. Auch die Berufserfahrung soll in einem geringeren Umfang in die Gehaltsentwicklung einfließen:
  • Das Maximalgehalt bei Personalverantwortung und zwölf Berufsjahren soll 62.460 Euro im Jahr betragen.
  • Wer fachliche Verantwortung trägt, soll nach elf Berufsjahren maximal 57.300 Euro verdienen.
  • Normale Redakteur:innen sollen zwischen 42.000 Euro und maximal 52.038 Euro nach elf Jahren erhalten.


Damit bleibt der Vorschlag der Funke Manager weit hinter dem jetzigen Flächentarif zurück.

  • Derzeit steigt eine normale Redakteur:in mindestens bei 48.478 Euro ein und steigert sich auf maximal 69.903 Euro.
  • Damit bedeutet das Funke-Angebot Einschnitte von 25,5 Prozent. Das entspricht 17.865 Euro weniger pro Jahr.
  • Noch stärker wären die Einschnitte beim zukünftigen Führungspersonal.
  • Die Arbeitszeit soll um 3,5 Stunden je Woche steigen. Das sind ca. 10 Prozent mehr Arbeit für ein Viertel weniger Geld.

Zunächst sollen von dem Modell nur neue Mitarbeiter:innen betroffen sein. Die Praxis bei anderen Verlagen zeigt aber, dass der Arbeitgeber versuchen wird, das Modell auf möglichst viele Mitarbeiterinnen auszuweiten.

Die Verhandler:innen auf Arbeitnehmerseite haben sich entrüstet über die mangelnde Wertschätzung des Arbeitgebers gezeigt, die aus diesem so genannten Angebot deutlich wird.
Dieses steht zudem im Widerspruch zum Versprechen des Arbeitgebers, mit der neuen Vergütungsstruktur kein Sparmodell auflegen zu wollen.

Deutlich wird hier auch eine Abwertung des Redakteur:innen-Berufes. So wird es Funke schwerlich gelingen, künftig die besten Köpfe für das Unternehmen zu gewinnen.
Am 25. Juli findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Für ein besseres Angebot wird es klare Signale aus der Belegschaft brauchen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.


Tarifverhandlungen bei Funke: Zweite Verhandlungsrunde am 21. Juni 2024

In der vergangenen Woche (13. Juni) hat der DJV die Tarifverhandlungen mit Eurer Verlagsgeschäftsführung aufgenommen. Wir sind überzeugt: Verantwortungsbewusste Arbeitgeber erkennen die Flächentarifverträge an! Erwartungsgemäß sahen die Vertreter der Arbeitgeber dies erstmal anders. Deshalb lagen wir nach dem ersten Verhandlungstermin sehr weit auseinander.

Morgen (21. Juni) setzen wir uns erneut mit der Geschäftsführung der Funke Mediengruppe an einem Tisch. Diese hat zugesagt, ihre Ideen für einen Tarifvertrag in der morgigen Verhandlung zu konkretisieren. Wir fordern die Geschäftsführung dazu auf, nach ihrer Tarifflucht nun Verantwortung zu übernehmen und auf Eure berechtigten Forderungen einzugehen.

Das sind die großen Drei unserer Forderungen für die Funke-Beschäftigten in NRW - bei der Westfalenpost, bei WAZ, NRZ und Funke Medien: 

1. Anerkennung der jeweils geltenden Flächentarifverträge in ihrem jeweils geltenden Rechtsstatus für alle Angestellten. Dies soll ausdrücklich auch für die Mitarbeiter gelten, die künftig neu eingestellt werden.

2. Faire und gerechte Behandlung von Teilzeitkräften: Teilzeitkräfte müssen bei freiwerdenden Stellen bevorzugt berücksichtigt werden, wenn sie aufstocken möchten. Es muss die Möglichkeit von Brückenteilzeit für fünf Jahre ohne Begrenzung auf Mitarbeiterstärke geben.

3. Recht auf Fortbildung für alle Mitarbeiter:innen: Das Recht zum Besuch einer vom Arbeitgeber finanzierten, beruflichen Fortbildung einmal im Jahr.

Wir halten Euch auf dem Laufenden über die Ergebnisse der morgigen Verhandlungen!

Alle aktuellen Informationen, Hintergründe und Ergebnisse unserer Tarifverhandlungen mit Funke könnt Ihr auf unserer Aktionsseite https://www.djv-nrw.de/aktuelles/tarifflucht/ nachlesen.

Tretet gerne auch gerne unserer Signalgruppe „Der DJV bei Funke“ ein. Dort informieren wir Euch ebenfalls über alle wichtigen Entwicklungen: https://signal.group/#CjQKIGxYu6lyozyoVtdSrLtMLunMN8JqCng_uJDBJmHlc5jLEhB9Z0DLvZw1_9Q5a_OptRP3

Für Rückfragen stehen wir Euch sehr gerne zur Verfügung. Schreibt dazu eine E-Mail an information@djv-nrw.de oder ruft an (0211/23399-200).


Der Auftakt ist gemacht - Tarifverhandlungen bei Funke haben begonnen

13. Juni 2024

Die Tarifverhandlungen haben heute begonnen. Unsere Delegation, bestehend aus hauptamtlichen Gewerkschaftsvertretern sowie Kolleg:innen aus den Betrieben, trafen sich in Essen mit Vertretern der Geschäftsführung der Funke Mediengruppe.

Zunächst haben wir noch einmal Eure Forderungen auf den Tisch gelegt – in erster Linie die Anerkennung der Flächentarifverträge. Der Arbeitgeber stellte seinerseits erste Ideen vor. Beim nächsten Treffen, das bereits für die kommende Woche terminiert ist, will er diese konkretisieren. Unser erster Eindruck: Wir liegen sehr weit auseinander. Am Freitag, 21. Juni, findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Kommt Funke am 13. Juni in die Pötte? Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften beginnen in Essen

12. Juni 2024

Jetzt geht's los: Am 13. Juni beginnt der DJV am Vormittag in Essen die Tarifverhandlungen mit der Funke Mediengruppe. Unser wichtigstes Ziel ist die Anerkennung der geltenden Flächentarifverträge für alle Funke-Angestellten in NRW.

Das sind die großen Drei unserer Forderungen für die Funke-Beschäftigten in NRW - bei der Westfalenpost, bei WAZ, NRZ und Funke Medien: 

1. Anerkennung der jeweils geltenden Flächentarifverträge in ihrem jeweils geltenden Rechtsstatus für alle Angestellten. Dies soll ausdrücklich auch für die Mitarbeiter gelten, die künftig neu eingestellt werden.

2. Faire und gerechte Behandlung von Teilzeitkräften: Teilzeitkräfte müssen bei freiwerdenden Stellen bevorzugt berücksichtigt werden, wenn diese aufstocken möchten. Es muss die Möglichkeit von Brückenteilzeit für fünf Jahre ohne Begrenzung auf Mitarbeiterstärke geben.

3. Recht auf Fortbildung für alle Mitarbeiter:innen: Das Recht zum Besuch einer vom Arbeitgeber finanzierten, beruflichen Fortbildung einmal im Jahr.

Diese Forderungen der gewählten Tarifkommission haben wir der Geschäftsführung bereits am 12. April schriftlich vorgelegt. Wir sind zuversichtlich, am 13. Juni den ersten konstruktiven Schritt auf dem Weg zu einer erneuten verlässlichen Tarifbindung bei Funke zu machen. Denn für uns ist klar: Ohne Tarif läuft alles schief. Das werden wir mit den Beschäftigten gemeinsam zu verhindern wissen! Denn als die, die den Laden am Laufen halten, verdienen sie die Sicherheit eines Tarifvertrags.

Wir haben FUNKE zu Tarifverhandlungen aufgefordert!

13. Mai 2024

Die von Euch gewählte Tarifkommission hat Forderungen aufgestellt, die der DJV-NRW mit Schreiben von 12. April 2024 an die Geschäftsführung geschickt hat. In dem Schreiben hatten wir fünf Termine angeboten, die mittlerweile alle verstrichen sind. Das Schreiben ist am 19. April bei Funke eingegangen. Leider haben wir immer noch keine Antwort erhalten. Mit Schreiben von heute haben wir die Geschäftsführung aufgefordert bis zum 20. Mai mitzuteilen, ob Funke zu Verhandlungen über Eure berechtigten Forderungen bereit ist oder nicht. Erhalten wir bis zum Montag den 20. Mai immer noch keine Antwort, müssen wir davon ausgehen, dass Funke in NRW nicht über Tarifverträge verhandeln will. Wir müssten dann eine angemessene Reaktion vorbereiten.

Wir fordern: 

1. Anerkennung der jeweils geltenden Flächentarifverträge in ihrem jeweils geltenden Rechtsstatus für alle Angestellten. Dies soll ausdrücklich auch für die Mitarbeiter gelten, die künftig neu eingestellt werden.

Das sind in ihrer jeweils aktuell geltenden Fassung:

Manteltarifvertrag für Redakteure und Redakteurinnen an Tageszeitungen mit folgender Änderung: 

  • Der Sonntagszuschlag beträgt 100 Euro.
  • Gehaltstarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen
  • Tarifvertrag über das Redaktionsvolontariat an Tageszeitungen mit folgender Änderung: Der Arbeitgeber übernimmt Mietkosten und Fahrtkosten für alle Volontäre, wenn diese aufgrund der Ausbildung erforderlich werden.
  • Tarifvertrag über die Altersversorgung für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen
  • Tarifvertrag zur Förderung der freiwilligen Altersversorgung für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen – Entgeltumwandlungstarifvertrag
  • Tarifvertrag über vermögenswirksame Leistungen für Redakteure und Redaktionsvolontäre an Tageszeitungen

2. Faire und gerechte Behandlung von Teilzeitkräften:

  • Teilzeitkräfte müssen bei freiwerdenden Stellen bevorzugt berücksichtigt werden, wenn diese aufstocken möchten.
  • Die Möglichkeit von Brückenteilzeit für fünf Jahre ohne Begrenzung auf Mitarbeiterstärke.

3. Recht auf Fortbildung für alle Mitarbeiterinnen:

  • Das Recht zum Besuch einer vom Arbeitgeber finanzierten, beruflichen Fortbildung einmal im Jahr.

 

 

Ergebnis der Versammlungen von WAZ, NRZ, WP und FUNKE Medien - Wie es jetzt weitergeht

5. Februar 2024

DJV und ver.di haben von den Funke-Mitarbeiter:innen in NRW den klaren Auftrag erhalten, den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufzufordern. Am Dienstag (30.1.) hat sich über die Hälfte der Mitarbeiter:innen der Westfalen Post (50 Personen) auf Einladung der Gewerkschaften (vor allem DJV) versammelt, und einstimmig für einen Tarifvertrag bei Funke gestimmt. Am Donnerstag (1.2.) haben es ihnen die Kolleg:innen von WAZ, NRZ und Funke Medien in einer Versammlung, zu der rund 90 Kolleg:innen kamen, gleichgetan. Ich danke allen Kolleg:innen für ihre Teilnahme und die klare Entscheidung, mit der ein wichtiges Zeichen auch an den Arbeitgeber gesetzt wurde. Teilweise wurden sehr weite Anfahrten in Kauf genommen. Gefreut haben mich auch die zahlreichen E-Mails von denen, die nicht kommen konnten, aber Ihre Unterstützung übermittelt haben. Herzlichen Dank auch an alle, die sich auf den Versammlungen oder in den letzten Monaten entschieden haben, Gewerkschaftsmitglieder zu werden.

Wie geht es jetzt weiter? Die Gewerkschaften werden Ihre Mitglieder jetzt kurzfristig einladen, um Tarifkommissionen zu wählen. Dann werden Forderungen aufgestellt und dem Arbeitgeber übermittelt.

Wir sind für Euch da.

Anliegen zur Tarifflucht?
Dann schreibt uns oder ruft an!

Geschäftsführer

Passbild von Volkmar Kah

Volkmar Kah

Geschäftsführer DJV-NRW
+49211233990 Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf

Justiziar

Portraitbild von Christian Weihe

Christian Weihe

stellvertretender Geschäftsführer & Justiziar DJV-NRW
+492112339940 Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf

FAQ: Tarifverträge – Die Basics

Was sind Tarifverträge

Tarifverträge regeln die wichtigsten Eckpunkte eines Arbeitsverhältnisses. Wie hoch ist mein Gehalt? Bekomme ich Weihnachts- und Urlaubsgeld? Wie lange muss ich arbeiten? Müssen Überstunden bezahlt werden? Wie viele Urlaubstage habe ich? Bekomme ich eine betriebliche Altersversorgung? Solche Fragen beantworten Tarifverträge. Von ihnen kann nicht zum Nachteil für Arbeitnehmer:innen abgewichen werden.

Welche Arten von Tarifverträgen gibt es?
  • Flächentarifverträge werden durch Arbeitgeberverbände für eine Vielzahl von Unternehmen mit den Gewerkschaften abgeschlossen.
  • Haustarifverträge werden von einem einzelnen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften abgeschlossen.
  • Anerkennungstarifverträge sind Haustarifverträge, die auf den Inhalt eines Flächentarifvertrages Bezug nehmen.
  • Gehaltstarifverträge, wie der Name schon sagt, regeln die Vergütung. Ihre Laufzeit ist oft kürzer, damit regelmäßige Gehaltserhöhungen möglich sind.
  • Allgemeinverbindliche Tarifverträge gelten für alle Unternehmen einer Branche, egal, ob diese im Arbeitgeberverband sind oder nicht. Solche Tarifverträge gelten auch zwingend für Nicht-Gewerkschaftsmitglieder.
  • Die Allgemeinverbindlichkeitserklärung erfolgt durch das Bundesarbeitsministerium oder ein Landesarbeitsministerium.
Wer macht Tarifverträge?

Tarifverträge werden zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften abgeschlossen. Tarifverträge gelten nur für die Unternehmen, die Mitglied in dem Arbeitgeberve band sind, der den Tarifvertrag unterschrieben hat. Die Tarifverträge gelten für die Mitarbeitenden, die Mitglied in der vertragsschließenden Gewerkschaft sind. Auch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder profitieren von den Tarifverträgen, da diese fast immer auf alle Arbeitnehmer:innen angewendet werden. Nur Gewerkschaftsmitglieder genießen allerdings 100-prozentigen Schutz durch die Tarifverträge. Bei allen anderen können die Bedingungen verschlechtert werden.

Wieso sind Tarifverträge so wichtig?

Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass Tarifbeschäftigte 11 % mehr verdienen als Nicht-Tarifbeschäftigte. Die Erfahrung zeigt, dass bei Tageszeitungsverlagen die Gehaltsunterschiede zwischen tarifgebunden und nicht tarifgebunden Arbeitnehmer:innen oft deutlich mehr als 20 % betragen.

Obwohl Tarifbeschäftigte mehr verdienen, arbeiten sie oft kürzer. Bei Tageszeitungen sehen die Tarifverträge 36,5 Stunden pro Woche vor. Bei den kaufmännischen Angestellten sind es 35 Stunden pro Woche. Die Arbeitsverträge bei tariflosen Verlagen basieren häufig auf einer 40-Stundenwoche.

Welche Vorteile haben Tarifverträge?
  • Stärkere Verhandlungsposition: Gewerkschaften haben eine bessere Verhandlungsposition als einzelne Arbeitnehmer:innen. Wenn viele Mitarbeitende gemeinsam unterstützt und organisiert durch Gewerkschaften Regeln durchsetzen, haben sie bessere Erfolgsaussichten als einzelne Arbeitnehmer:innen.
  • Regelmäßige Gehaltssteigerung: Die Gehälter von tarifgebundenen Arbeitnehmer:innen steigen automatisch. Das liegt nicht nur daran, dass Gewerkschaften regelmäßig Gehaltssteigerungen verhandeln. Tarifverträge sehen zudem  auch dann regelmäßige Steigerungen vor, wenn man eine gewisse Zeit im Unternehmen beschäftigt ist. Ohne Tarifbindung gibt es solche automatische Steigerungen nicht.
  • Transparenz: Tarifverträge schaffen Transparenz und Gleichbehandlung. Tarifgehälter orientieren sich an objektiven Maßstäben wie Betriebszugehörigkeit. Gutsherrenart und intransparente Kriterien bleiben außen vor.
  • Bessere Stimmung: Wer seine Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge selbst mitgestalten kann, ist motivierter und damit auch produktiver.
Welche Tarifverträge gelten bei Funke in NRW?

Tarifgebunden sind die Arbeitnehmer:innen von WAZ, NRZ und Westfalenpost. Es gibt jeweils getrennte Tarifverträge für die kaufmännischen Angestellten, das heißt die Assistent:innen und die Redakteur:innen. Für beide Bereiche gelten jeweils ein Mantel- und ein Gehaltstarifvertrag. Für die Redakteur:innen gilt zudem der Tarifvertrag für die Altersversorgung, der das Presse-Versorgungswerk regelt.

Was bedeutet Tarifflucht bei Funke in NRW?

Funke ist zum 31. Dezember 2022 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Damit endet die Tarifbindung der NRW Titel aber nicht zum 31. Dezember 2022. Sie endet erst, wenn der jeweilige Tarifvertrag gekündigt wird. Die Flächentarifverträge für Redakteur:innen und kaufmännische Angestellte können nur vom Verlegerverband BDZV oder von den Gewerkschaften DJV und ver.di gekündigt werden. Die Gehaltstarifverträge können nicht vor dem 30.04.2024 gekündigt werden. Die Manteltarifverträge haben keine Mindestlaufzeit mehr. Der Tarifvertrag für die Altersversorgung von Redakteur:innen an Tageszeitungen ist für allgemein verbindlich erklärt worden. Auf diesen hat die Tarifflucht keine Auswirkungen.

Wie kann die Tarifflucht rückgängig gemacht werden?

Am einfachsten wäre es, Funke geht zurück in den Arbeitgeberverband. Leider ist davon im Moment nicht auszugehen. Ein realistisches Ziel wäre ein Anerkennungstarifvertrag zwischen Funke, NRW und den Gewerkschaften, der auf die Inhalte der Flächentarifverträge verweisen würde. Ein solcher Tarifvertrag kann nicht allein durch Verhandlungen erzielt werden. Viele Mitarbeitende müssen zum Streik bereit sein.

Wie viel Zeit bleibt den Arbeitnehmer:innen noch?

Auch wenn der Gehaltstarifvertrag noch bis ins Jahr 2024 läuft, sollte auf keinen Fall gewartet werden bis der Tarifvertrag endet, ansonsten droht eine tariflose Zeit. Deshalb sollte schon früher mit Verhandlungen begonnen werden.

Werden sich die Arbeitsbedingungen ohne Tarifverträge verschlechtern?

Die Geschäftsführung hat erklärt, dass sich für den jetzigen Mitarbeiterstamm die Arbeitsbedingungen nicht verschlechtern werden. Die Erfahrung bei anderen Verlagen zeigt, dass Arbeitgeber solche Versprechungen sehr oft nicht lange durchhalten. Die durch die Tarifflucht gewonnene Flexibilität wird letztendlich auch genutzt werden. Dies gilt nicht nur für Neueinstellungen, sondern oft auch für viele Alt-Beschäftigte. Auf jeden Fall würde es bald verschiedene Gruppen im Unternehmen geben, die unterschiedlich lange arbeiten und stark abweichende Gehälter bekommen. Dies würde auf jeden Fall Neid und Unzufriedenheit schüren.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe?

Christian Weihe, Justiziar DJV-NRW
christian.weihe@djv-nrw.de,
Telefon: 0211 23 399-34