Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

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Ehrenmitglied verstorben

Der DJV-NRW trauert um Christian Schneider

12.08.2021

Christian Schneider. | Foto: Anja Cord

Am 8. August ist Christian Schneider im Alter von 95 Jahren verstorben. Er hat die Geschicke des DJV auf Landes- und Bundesebene wesentlich geprägt, unter anderem als Bundesvorsitzender (1981 bis 1984) und als Landesvorsitzender (1985 bis 1989). Auch weit über seine aktive Zeit hinaus begleitete er als Ehrenmitglied „seinen“ DJV bei Verbands- und Gewerkschaftstagen sowie im Gesamtvorstand. Bis ins hohe Alter meldete er sich in wichtigen Fragen als kritischer und beharrlicher Mitstreiter zu Wort. Ob etwa Satzungen und Geschäftsordnungen oder das DJV-Grundsatzprogramm: Christian Schneider hatte klare Vorstellungen von den passenden Formulierungen und kämpfte wortgewandt und mit Humor dafür.

Der gebürtige Euskirchener absolvierte nach dem Krieg eine Ausbildung an der Journalistenschule Aachen und kam nach Stationen bei verschiedenen Tageszeitungen und einem Abstecher in der Pressestelle eines Bundesministeriums Mitte der sechziger Jahre als Nachrichtenredakteur zum WDR. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung 1989, zuletzt als Leiter der Programmgruppe Nachrichten Hörfunk.

Schneider saß ab 1975 neun Jahre für den DJV im WDR-Personalrat, davon vier Jahre als Vorsitzender und zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender, und prägte viele Tarifwerke des WDR entscheidend. 1981 wurde er zum Bundesvorsitzenden des DJV gewählt und machte sich dafür stark, den DJV in eine Mediengewerkschaft unter dem Dach des DGB zu führen. Als dies nach hitzigen Debatten 1984 scheiterte, trat Schneider mit dem gesamten Bundesvorstand zurück. Letztlich ging der DJV aber gestärkt aus diesen Auseinandersetzungen hervor – bis heute ist er zugleich Gewerkschaft und Berufsverband.

Christian Schneider führte in den folgenden vier Jahren den DJV-NRW und blieb unter seinem Nachfolger Michael Kroemer sechs weitere Jahre als Beisitzer im Landesvorstand. In der gleichen Funktion gehörte er bis 2003 zum Vorstand der Kölner Journalisten-Vereinigung.

Der DJV-NRW trauert mit seiner Familie und erinnert sich an ihn als klugen Strategen und engagierten Gewerkschafter.

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