Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

Was gibt's Neues?

Einladung zur Online-Rechtsberatung / Invitation to online legal advice

Als Betriebsgruppe des Deutschen Journalisten-Verbandes stehen wir an eurer Seite. Dies gilt im Moment in besonderem Maße für die Freien unter uns. Viele sind direkt von angekündigten Beendigungen betroffen, noch viel mehr Kolleginnen und Kollegen sorgen sich um ihre berufliche Zukunft. Alle Fragen, die Ihr zu euren Rechten habt, wollen wir nächste Woche in einem Online-Beratungstermin beantworten. Das Gespräch findet per Teams am Donnerstag, 30.3.2023, zwischen 16:30 und 18:00 statt. Der Besprechungslink ging am Montag als Outlook-Einladung an alle raus. Falls Ihr individuellen Bedarf an einer Rechtsberatung habt, werden wir Termine dafür organisieren. Bitte schreibt dafür eine formlose E-Mail an eugen.theise@dw.com. 

Dear colleagues, The DW-Bonn local of the German Federation of Journalists (DJV) is here for you, especially at this time when freelancers are under particular threat. Many stand to be directly affected by the terminations (Beendigungen) and limitations on earnings (Einschränkungen) recently announced by DW management. Therefore, we have called a digital meeting for next week, in which we will be available to answer any questions you have about your rights in the current situation. The meeting is to be held via Teams on Thursday, March 30, 2023, between 16:30 and 18:00. The link to the meeting was sent to all employees an Monday as an Outlook invitation. If you require individual legal advice, we invite you to make a separate appointment by writing to: eugen.theise@dw.com.

Einladung zur Betriebsgruppenversammlung am 31. Januar

Das neue Jahr nimmt nach den Feiern und Ferien Fahrt auf - es ist höchste Zeit für eine Betriebsgruppenversammlung. Am Dienstag, den 31.01 würden wir gerne kurz die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren lassen und einen Ausblick auf die Herausforderungen des Jahres 2023 geben. In Zeiten von Homeoffice freuen wir uns ganz besonders auf die Gelegenheit einer persönlichen Begegnung und des Austauschs. Anregungen und Feedback sind sehr willkommen!

Save the date:
Dienstag, 31.01.2023 um 17 Uhr im ÖPR-Besprechungsraum (Haus 8.E2.128)

Die Tagesordnung:

  1. Kurzer Geschäftsbericht
  2. Bericht über die Tarifverhandlungen und den Abschluss
  3. Entlastung des Vorstands
  4. Verschiedenes

ÖPR Bonn übernimmt erneut die Führung des Örtlichen Personalrats

Ergebnis der Wahlen zum Vorstand des örtlichen Personalrats in Bonn

Nach den Personalratswahlen der vergangenen Woche fand am Montag, den 27. Juni die konstituierende Sitzung des örtlichen Personalrats (ÖPR) Bonn statt.

Dabei wurden als neuer Vorstand gewählt:

1.Vorsitzender: Daniel Scheschkewitz (DJV & Friends)

2.Vorsitzender: Michael Stegemann (ver.di)

3.Vorsitzende:   Jutta Schumacher (VRFF)

Jutta Schumacher wird sich die damit verbundene Freistellung mit Ouifaq Benkiran (ver.di) teilen.

Annemarie Beauvisage wird dem neuen Vorstand nicht mehr angehören.
Wir danken Ihr für die ausgezeichnete Arbeit, die sie dort geleistet hat und wünschen Ihr für ihre neue Aufgabe in der DW alles Gute!

24.06.2022: Wechsel im Vorstand des DJV in der DW-Betriebsgruppe: Eugen Theise für Helle Jeppesen

Eugen Theise ist neuer Vorsitzender der DJV-Betriebsgruppe in der Deutschen Welle in Bonn. Der Redakteur der Ukraine-Redaktion übernimmt den Vorsitz von Helle Jeppesen, die nach sechs Jahren als Betriebsgruppenvorsitzende zum ersten Juli in Rente geht.

„Kolleg:innen wie Helle Jeppesen sind eigentlich unersetzlich. Der DJV-NRW dankt der Kollegin für ihr großes und langjähriges Engagement. Für ihre stetige Hilfsbereitschaft und Ihren Mut, sich auch gegen Widerstände für die Festen wie Freien in der Deutschen Welle einzusetzen. Gleichzeitig freuen wir uns, mit Eugen Theise einen neuen Vorsitzenden zu haben, der Helle Jeppesen in Nichts nachstehen wir. Wir beglückwünschen Ihn zu seiner neuen Aufgabe und freuen uns mit ihm“, erklärt Frank Stach, Landesvorsitzender des DJV-NRW.

Der Wechsel wurde bereits auf der Betriebsgruppenversammlung im Januar beschlossen, wo Eugen Theise als 1. Stellvertreter gewählt wurde. „Mit dem sehr guten Wahlergebnis bei den Personalratswahlen für die Bonner-Liste DJV & Friends (45,7 %) kann ich mich jetzt mit gutem Gewissen zurückziehen“, sagt Helle Jeppesen. „Mit Eugen als neuem Vorsitzenden und einer guten Mischung aus erfahrenen und jüngeren Personalratsmitgliedern im neuen Gremium, haben wir den Generationenwechsel eingeleitet. Ich wünsche Eugen und den anderen Vorstandsmitgliedern weiterhin viel Erfolg - und auch viel Spaß miteinander.“

„Es war gut, dass wir bereits im Januar die Übergabe eingeleitet hatten“, sagt der neue Vorsitzende Eugen Theise. „So konnte ich in ein tolles Team reinwachsen und auch unseren Wahlkampf mitgestalten.“  Eugen Theise (Redakteur der Ukraine-Redaktion) gehört auch dem neuen örtlichen Personalrat in Bonn an, der sich am Montag (27.6.) konstituieren wird.

Veröffentlichung des Personalrats, die wir als DJV in der DW ausdrücklich unterstützen.

14.02.2022: Kündigungen wegen privater Social Media Posts

Stellungnahme der DW-Betriebsgruppe

Was darf ich noch auf meine privaten Social Media Accounts schreiben? Die Frage stellen sich viele Mitarbeitende der Deutschen Welle, nachdem erste Kündigungen wegen privater Social Media Posts durch den Sender ausgesprochen wurden.

Hintergrund ist ein Prüfungsbericht zu den Antisemitismus-Vorwürfen, die Ende November unter der Überschrift „Ein Sender schaut weg“ in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurden. Eine unabhängige Expertenkommission prüfte die Vorwürfe und kam Anfang Februar zu dem Ergebnis, dass in fünf untersuchten Fällen DW-Mitarbeitende antisemitische Inhalte privat auf Social Media Kanälen verbreitet hatten. Die fünf Mitarbeitenden wurden zunächst suspendiert, nun sind erste Kündigungen erfolgt. Gegen weitere acht DW-Mitarbeitende laufen interne Untersuchungen.

Als weitere Maßnahme hat die DW ein 10-Punkte-Programm beschlossen. Ein Punkt ist eine klare Antisemitismus-Definition, die den Mitarbeitenden vermittelt werden und verpflichtend sein soll.

„Das begrüßen wir“, sagt die Vorsitzende der DJV-Betriebsgruppenvorsitzende der DW in Bonn, Helle Jeppesen. „Wir haben im Haus mehr als 30 Sprachprogramme und es ist ganz klar, dass wenn ich aus  Ramallah,  Beirut oder Kampala komme, habe ich ein anderes Verständnis von Antisemitismus, als wenn ich in Deutschland aufgewachsen bin.“  Deshalb seien klare Definitionen für das DW-Programm unerlässlich.

Allerdings, so Jeppesen, sei bedenklich, wenn auch die privaten Social Media Posts überprüft würden. „Wenn ich privat poste, kann ich selbstverständlich dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn ich damit jemanden beleidige oder mich gar strafbar mache. Doch das kann nicht Sache des Arbeitgebers sein.“ Sie verweist auf die neue Dienstanweisung beim WDR, wo man aktuell bewusst auf eine Regelung zu den privaten und persönlichen Accounts der Beschäftigten verzichtet habe.

„Wenn private Accounts der Mitarbeitenden kontrolliert und geprüft werden, dann ist das eine Einschränkung der Meinungsfreiheit. Es darf nicht sein, dass Mitarbeitenden mit der Unterschrift auf einem Arbeits- oder Honorarvertrag bei der DW das Recht auf eine eigene Meinung gleich abgeben.“

Der örtliche Personalratsvorsitzende Daniel Scheschkewitz (DJV) fügt hinzu. „Solche Background Checks wären mitbestimmungspflichtig und betreffen die Ordnung in der Dienststelle. Das sollten wir uns gut überlegen denn es wäre auch arbeitsrechtlich problematisch.“

03.01.2022: Die neue Gehaltstabelle für 2022 ist da!

Downloadbereich:

05.01.2021: Der Rundfunkbeitrag steigt um 86 Cent

Aufatmen bei vielen DW-Freien in Bonn, die auch beim DLF, Deutschlandradio, WDR und SWR tätig sind: Die Karlsruher Richter haben die Nicht-Erhöhung des Rundfunkbeitrags für verfassungswidrig erklärt. Mit dem Urteil heute (5.8.2021) können die Sparmaßnahmen im Programmbereich der Öffentlich-Rechtlichen hoffentlich ad-acta gelegt werden. Es ging um die unterlassene Zustimmung des Landtags von Sachsen-Anhalt zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent monatlich. Das war verfassungswidrig, so das Bundesverfassungsgericht heute. Mehr dazu in der Pressemitteilung des DJV-Bundesverband. 

11.05.2021: Ein Vorstand - sieben Nationalitäten

Die DJV-Betriebsgruppe in der DW in Bonn hat einen neuen Vorstand. Auf der Betriebsgruppenversammlung am 11. Mai wählten die Mitglieder den neuen Vorstand in dem insgesamt sieben Nationalitäten vertreten sind.

„Wir sind mit dem neuen Vorstand divers aufgestellt“, sagt Helle Jeppesen, wiedergewählte Vorsitzende der DJV-Betriebsgruppe. „Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit im neugewählten DJV-Vorstand, wo wir uns vor allem für die kommenden Personalratswahlen vorbereiten müssen.“

„Das wird die große Aufgabe des neuen Vorstands sein“ ergänzt Daniel Scheschkewitz, der als 1. Stellvertreter ebenfalls wiedergewählt wurde. „Wir gehen davon aus, dass mit der Novellierung des BPersVG die nächsten Wahlen im Frühjahr 2022 stattfinden.“

Im Vorstand sind außer Helle Jeppesen und Daniel Scheschkewitz auch Shahram Ahadi (2. Stellv.), Rosi Wandscheer (Schriftführerin), Ritika Pandey (Beisitzerin), Stephanos Georgakopoulos (Beisitzer), Eugen Theise (Beisitzer), Anke Rasper (Beisitzerin).

25.04.2021: Freie endlich in der Mitbestimmung

Der Deutsche Bundestag hat am Donnerstag, den 22. April 2021, die Novelle des Bundespersonalvertretungsgesetzes beschlossen. Damit bekommen auch freie Mitarbeitende in der DW endlich die gleichen Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte wie die festen Mitarbeitenden.

Die DJV setzt sich seit Jahren für die gleichberechtigte Beteiligung der Freien ein. Mit der Novellierung des BPersVG  wird im § 116 auch die Beteiligung  der Freien in der DW geregelt. Allerdings mit dem Wermutstropfen, dass  Freie, die „maßgeblich“ an der Programmgestaltung beteiligt sind, vom Wahlrecht ausgeschlossen werden. Nun hoffen wir, dass diese Einschränkung nur  wenige Kolleg*innen betreffen wird – wie beim ZDF, wo nur wenige Freelancer von dieser Ausnahme betroffen sind.

Gemeinsame Erklärung der Gewerkschaften zum Beschluss des Bundestags am 22.04.2021

18.02.2021: „Die Unsicherheit hat auch strukturelle Gründe“

Wie kann es sein, dass die Deutsche Welle einfach nicht zur Ruhe kommt? Seit rund eineinhalb Jahren berichten Medien immer wieder über interne Konflikte und Machtmissbrauch, zuletzt die Süddeutsche Zeitung am 11. Februar. Dabei hatte die DW doch im Frühjahr 2020 mit dem Gesamtpersonalrat Dienstvereinbarungen zum Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und zum Umgang mit grenzüberschreitendem Verhalten verabschiedet.

Die sind aus Sicht des DJV ein wichtiges Instrument, auch wenn sich manches noch zurechtruckeln muss. Aber auch gut funktionierende Dienstvereinbarungen sind kein Allheilmittel für das ­getrübte Klima im Haus. Daniel Scheschkewitz, Vorsitzender des örtlichen Personalrats in Bonn, und seine Stellvertreterin Helle Jeppesen, zugleich Vorsitzende der hiesigen DJV-Betriebsgruppe, sehen vielschichtige Ursachen. „Dass die Konflikte immer weiter schwelen, zeigt einen gewissen Grad an Unzufriedenheit und Unsicherheit an den beiden Standorten“, stellt Scheschkewitz fest. „Und diese Unsicherheit hat auch strukturelle Gründe.“

Zu den Ursachen gehört der kontinuierliche Veränderungsprozess, den Intendant Peter Limbourg der DW nach seiner Wahl 2013 auferlegt hat: Der steuerfinanzierte Auslandssender sollte in kürzester Zeit zum internationalen Informationssender werden und in der oberen Liga der Auslandssender mit der BBC spielen.

Tatsächlich sind die Zugriffszahlen der DW seit 2013 stark gestiegen, aber die ambitionierten Wachstumsziele haben ihre Spuren in der Unternehmenskultur hinterlassen, beobachtet Scheschkewitz: „Gefragt waren und sind immer neue Ideen, immer neue Formate und Projekte, die noch mehr Klicks bringen. Und intern gibt es dann einen harten Verteilungskampf um die begrenzten Mittel. Manche Führungskräfte geben den Druck nach unten weiter.“

Weitere Unsicherheitsfaktoren sehen Scheschkewitz und Jeppesen unter anderem auch in intransparenten Entscheidungen, in den vielen befristeten Verträgen (Laufzeit 2 Jahre!) für Beschäftigte, aber auch für Führungskräfte und in der drohenden Auslagerung redaktioneller Arbeitsplätze.

Grundsätzlich begrüßt Jeppesen, die vor Kurzem turnusgemäß die Leitung des Konfliktlösungsteams übernommen hat, dass Konflikte jetzt sichtbarer werden als früher. Das könne den Blick auf Missstände lenken und helfen, die Dinge zu verbessern. Auf dem Wunschzettel der beiden DJV-Aktiven steht aber noch etwas Grundsätzlicheres: „Was wir bräuchten, wäre eine moralisch integre Persönlichkeit, die als qualifizierte Ombudsperson mutmaßlichen Machtmissbrauch in der DW überprüft und die Unternehmenskultur insgesamt einmal unter die Lupe nimmt“, sagt Jeppesen.||

Ein längerer Text ist auf der Seite des JOURNAL zu finden.

17.11.2020: Neuer Tarifvertrag in Kraft/New DW collective bargaining agreement comes into force

***englisch below***

Ab heute ist der mühsam ausgehandelte Tarifvertrag 2020-2023 in Kraft! Für 2020 wurde eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 2,10% vereinbart, für 2021 ebenfalls 2,10% und für 2022 um 2,0%. Für das Jahr 2022 hat die DW ein Sonderkündigungsrecht.

Für die angestellten Mitarbeitenden bei der DW gibt es mit dem Dezembergehalt eine Nachzahlung für die Gehaltserhöhung ab dem ersten Januar 2020, für die arbeitnehmerähnlichen freien Mitarbeitenden gibt es eine Nachzahlung für die Monate Mai bis November 2020. Die Honorarsteigerungen der tatsächlich gezahlten Honorare folgt zum 1. Dezember 2020, die nächste Erhöhung folgt dann am 1. Januar 2021.

Ebenfalls ab dem 1. Januar 2021 bekommen alle arbeitnehmerähnlichen freien Mitarbeitende ab dem ersten attestierten Krankheitstag einen Zuschuss zum Krankentagegeld - eine Verbesserung für die wir als DJV seit Jahren kämpfen und die wir nun endlich im neuen Tarifvertrag festschreiben konnten.

Die neue Gehaltstabelle stellen wir Euch hier zum Download zur Verfügung - und freuen uns, dass es nach langen, zähen Verhandlungen endlich so weit ist!

***

Today, after long and difficult negotiations, the collective bargaining agreement for the period from 2020 to 2023 came into force! This includes an increase in salaries and freelancer' fees of 2.1% for 2020, another 2.1% for 2021 and 2% for 2022. DW has secured an extraordinary right of termination for 2022.

In December, in addition to their regular salaries, staffers will receive a back payment reflecting the salary increase retroactive to January 1, 2020. Freelancers with "employee-like" status will receive a back payment for the months of May to November 2020. The actual salary and fee increases come into effect on December 1, 2020. The next increase will follow on January 1, 2021.

Also as of January 1, 2021, all "employee-like" freelancers will receive a daily sickness benefit allowance from the first day of illness as certified by a doctor. We at the DJV have been fighting for this improvement (from the current eighth day of illness) for years, and we are pleased to have finally succeeded in getting it enshrined in the new collective wage agreement.

Download the new salary scale here. We are delighted that these long and difficult negotiations have finally reached a successful conclusion.

7. Oktober 2020: Tarifabschluss bringt 6,2 Prozent!

Nach mehrstündigen Tarifverhandlungen am heutigen Mittwoch haben sich der Deutsche Journalisten-Verband, ver.di, VRFF und die Geschäftsleitung der Deutschen Welle auf Einkommenserhöhungen der Beschäftigten von insgesamt 6,2 Prozent bis Ende 2022 geeinigt.

Für 2020 werden Gehälter und Honorare der Journalistinnen und Journalisten um 2,1 Prozent angehoben. Weitere 2,1 Prozent werden für das kommende Jahr fällig. Das dritte Laufzeitjahr des Tarifvertrags sieht nochmals 2,0 Prozent vor. Für das letzte Jahr hat sich die Deutsche Welle allerdings ein Sonderkündigungsrecht vorbehalten. „Mit diesem Ergebnis bewegen wir uns sehr nah an dem Eckpunktepapier vom Februar“, sagt DJV-Verhandlungsführerin Hanna Möllers. „Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen, die sich an den Warnstreiks beteiligt haben, ohne die wir dieses Ergebnis sicher nicht erreicht hätten.“

Das Tarifergebnis, so Möllers, verhindere eine Abkopplung der DW-Beschäftigten von der allgemeinen Einkommensentwicklung in Deutschland: „Das war ein wichtiges Ziel.“ Die Journalisten der Deutschen Welle machten gerade in Corona-Zeiten einen Spitzenjob. Das erfordere Anerkennung.

Die Erklärungsfrist für den heutigen Abschluss läuft am 16. November aus. Der DJV-Gesamtvorstand als große Tarifkommission muss dem Ergebnis noch zustimmen.

DJV-Bundesverband, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hendrik Zörner, zoe@djv.de

6. Oktober 2020: Tarifverhandlungen werden wieder aufgenommen

***english below***

Unsere Aktionen und Argumente haben Wirkung gezeigt: am Mittwoch (7.10.) kehren wir zum Verhandlungstisch zurück, um dann hoffentlich den überfälligen neuen Vergütungs-Tarifvertrag für die DW auszuhandeln.

Für uns ist die Grundlage das Eckpunktepapier, auf dem wir uns bereits Ende Januar verständigt hatten:

  • 6,2 Prozent lineare Steigerung der Honorare und Gehälter bis 30.9.2022 (33 Monate).
  • Jährlich eine Steigerung um 50 Euro für Volos und Azubis – insgesamt 150 Euro über 33 Monate.
  • Krankentagegeld für freie Mitarbeitende ab dem ersten Krankheitstag.
  • 8 zusätzliche bezahlte Tage für Partner*innen in den ersten 8 Wochen nach der Geburt eines Kindes
  • Alles rückwirkend zum 1. Januar 2020

Die Geschäftsleitung ist nun auch dank Eures Engagements bereit, zum Verhandlungstisch zurückzukehren – mit einem besseren Angebot als den bisher angebotenen 1% pro Jahr. Nach eigener Aussage orientiert sich die Geschäftsleistung erneut am Eckpunktepapier, nachdem der DW-Etat für 2021 feststeht. Wenn dem so ist sollte dem überfälligen Abschluss jetzt nichts mehr entgegenstehen.

Denn wir stehen zu unserem Wort: Wir sind mehr wert als 1%!

***

Collective bargaining process resumes on wednesday

Our protests and arguments have had an effect: on Wednesday (7.10.) we are returning to the negotiating table to hopefully negotiate the long-overdue new DW agreement on salaries and freelance fees.

The basis of our negotiations is the benchmark paper that we had already agreed on in late January:

• A 6.2% linear increase to freelance fees and salaries by 30.9.2022 (33 months).
• An annual increase of 50 euros for trainees and apprentices – a total of 150 euros over 33 months.
• Sick pay for freelancers from the first day of illness.
• 8 additional paid days for partners within the first 8 weeks of the birth of their child
• All points to be applied retroactively from January 1, 2020

Thanks to your dedication, management is now willing to return to the negotiating table – with a better offer than the previous offer of a 1%-increase per year. According to their own statement, management is orienting itself again on the benchmark paper, since DW's budget for 2021 has been established. If that is indeed the case, nothing should stand in the way of completing the long-overdue agreement.

After all, we are true to our word: We are worth more than 1%!
 

22. September 2020: 9 Facts & Fakes über die Tarifverhandlungen

Die Geschäftsleitung (GL) der DW hat am 10. September in einer Teams-Veranstaltung für alle Mitarbeitenden ihre Sichtweise der gescheiterten Tarifverhandlungen dargestellt. Dabei ging es ihr vor allem darum, zu erläutern, warum die DW derzeit nicht mehr als Tarifsteigerungen von 3x 1% anbietet.

Wir haben die Fakten aus dieser Teams-Veranstaltung (http://intranet.dw.com/aktuelles-lesen/nachrichten/newseinzelansicht/video-mitschnitt-gl-infoveranstaltung-zutarifen-und-finanzen.html) kritisch überprüft.
Hier unsere Gegenüberstellung:

1. GL DW-Behauptung: In Corona-Zeiten ist kein Geld für die Tarifforderungen der Gewerkschaften da.

FAKT: Das Geld ist da!

Intendant Peter Limbourg hat es in einem Interview mit der FAZ am 12. September bestätigt: Er habe „überhaupt keine Befürchtung, dass der Bund in diesem und im nächsten Jahr unser Budget (z. Zt. 365 Mio. Euro) kürzt“. Er wisse nur nicht, wie die Situation nach 2022 aussieht. Deshalb verweigert uns die GL zu Unrecht die Auszahlung der vereinbarten Erhöhung von Honoraren und Gehältern in einem Volumen von 6,2% bis zum September 2022. Und noch einmal: Für den Fall einer unerwarteten Etatkürzung haben wir ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Es gibt keinen sachlichen Grund, sich nicht mehr an das Eckpunktepapier zu halten. Die Corona Pandemie, die andere (aber nicht die DW) hart getroffen hat, wird als Sparmaßnahme zu euren Lasten missbraucht.

2. GL DW-Behauptung: Die GL DWbekennt sich zu vereinbarten Eckpunkten, legt aber wegen großer finanzieller Risiken aufgrund der Corona-Krise ein angepasstes, stufenweises Angebot mit Fokus auf Solidarität und Beschäftigungssicherung vor. (VD Massing in Teams)

FAKT: Besonders freie Beschäftigungen sind nicht sicher.

In der deutschen Nachrichtenredaktion Online wurden die Nachtschichten zu Jahresbeginn – bis auf eine – gestrichen! Die freien Mitarbeitenden, die bisher im ukrainischen Programm in Bonn arbeiteten, sollen nun in ihr Herkunftsland zurückgeschickt werden, um für weniger Geld vor Ort im  ogenannten  Kiev Hub zu arbeiten. Am englischen Newsdesk und im chinesischen Programm sind die teuren Nachtschichten bereits nach New Delhi bzw. nach Taipeh ausgelagert worden. Spanisch Online hat schon seit Jahren die Nachtschichten in Bonn an freie Kolleg*innen in Mittel- und Südamerika abgegeben.

Alle freien Mitarbeitenden können pro Jahr um 20% gekürzt werden. Zudem drohen befristete Arbeitsverhältnisse auszulaufen, denn sie werden nicht verlängert. Sehen so sichere Arbeitsplätze aus?

3. GL DW-Behauptung: „Es bleibt dabei, dieses Ziel von 6,2%. Da stehen wir zu.“ (VD Massing im Teams)

FAKT: 6,2% vertraglich fest garantiert ist nicht dasselbe wie 3% plus eine vage Verhandlungsoption auf 6,2%.

Eine Option auf etwas, dessen Voraussetzungen nicht einmal definiert werden, ist natürlich weniger wert als ein vertraglich zugesicherter Betrag. Die Geschäftsleitung begeht hier Wortbruch. Das ist schlimm. Noch schlimmer ist aber, dass ihr so tun sollt, als ob das gar kein Wortbruch ist. Wir erinnern an dieser Stelle an Erich Kästner, der gesagt hat: „Was auch immer geschieht. Niemals dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“

Versuchen Sie uns bitte nicht für dumm zu verkaufen, Frau Massing, Herr Limbourg. Die Deutsche Welle besteht aus klugen Mitarbeiter*innen, die nicht auf eine Milchmädchenrechnung reinfallen. Darauf können Sie stolz sein.

4. GL DW-Behauptung: Es gibt zu viele Coronabedingte Etat-Risiken

FAKT: Das sind alles Faktoren, die weder mit Corona noch mit Tariferhöhungen zu tun haben. Und die auch schon vor den vereinbarten Eckpunkten bekannt waren. Diese Kosten sind bereits eingepreist.

Aufgezählt wurden von Frau Massing über Teams die Kosten für die Abwicklung der ARD-Gemeinschaftsinstitution IRT, die Kompensationszahlungen für die Betriebsrentenkasse BBP oder die Umstellung auf 5G. Corona-bedingte IT-Kosten werden von der DW mit 2,1 Mio. Euro beziffert, Extrakosten für Content und Vertrieb mit 0,8 Mio. Euro und Home Office mit 0,5 Mio. Euro. Diese Kosten den Mitarbeitenden zu übertragen, indem die geplanten Tariferhöhungen einfach gestrichen werden, gibt dem Begriff „Bring-Your-Own-Device“ – BYOD – eine völlig neue Bedeutung.

5. GL DW-Behauptung: Extra Corona-Kosten?

FAKT: Unmittelbar nach dem Ausbruch der Krise hat die DW das TV-Programm heruntergefahren: Magazine wurden eingestellt, die Nachrichten auf ein Rumpfprogramm reduziert.

Die Reinigungskosten sind ohne Zweifel wegen Corona gestiegen. Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel, Schutzhüllen für Mikros und Kopfhörer sind auch nicht umsonst. Als Folge wurden keine Beiträge mehr produziert oder angekauft. Drehs, Post- und Studioproduktionen fielen aus. Das Geld wurde größtenteils eingespart. Wie hoch die Summe ist – darüber schweigt Frau Massing beharrlich. Im Reisekostenetat der DW, DW Akademie und für Projekte waren für 2020 ursprünglich über 10 Mio. Euro eingeplant, für Bewirtungskosten rund 800.000 Euro. Im Fortbildungsetat von rund 1 Mio. Euro sind Gelder wegen abgesagter Präsenzveranstaltungen nicht abgeflossen.

6. DW-Behauptung: Krankentagegeld für Freie neuerdings ab dem ersten Tag

FAKT: Es ist schön, dass es Krankentagegeld für freie Kolleg*innen ab dem ersten Tag gibt. Doch im Eckpunktepapier war vom ersten Krankheitstag die Rede – und nicht wie jetzt vom ersten disponierten Tag im Dienstplan.

Auch sieht das Eckpunktepapier 75% des Durchschnittseinkommen vor – und nicht wie jetzt praktiziert: 50% Ausfallhonorar. Wenn wir endlich den TV abschließen, bekommt ihr das Krankengeld ab dem ersten Tag tariflich zugesichert (und nicht in Form einer freiwilligen Zahlung) und ihr bekommt mehr!

7. GL DW-Behauptung: Streiks sind „instinktlos“ und ein falsches politisches Signal

FAKT: Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten müssen die Mitarbeitenden Teuerungen bei Krankenkassen, Mieten, Nahverkehr, etc. verkraften und ausgleichen können.

Eine Tariferhöhung von 6,2% sei politisch nicht vertretbar und wäre das falsche Signal (VD Barbara Massing, Teams), Intendant Peter Limbourg sprach gar von einer „Instinktlosigkeit“ (Pressemitteilung vom 09. September 2020)

In anderen Branchen wird ebenfalls verhandelt (Öffentlicher Dienst, DB, Post). Alle ARD-Anstalten und das ZDF haben Tariferhöhungen von über 6% akzeptiert, obwohl die Gebührenerhöhung noch längst keine beschlossene Sache ist. Und auch die Bundesregierung würdigt die Leistungen der Arbeitnehmer*innen ganz besonders, indem Corona-Sonderzahlungen für Beschäftigte bis zu einem Betrag von 1.500 Euro im Jahr 2020 steuer- und sozialversicherungsfrei gestellt werden. „100- prozentigen Einsatz in dieser Zeit wollen wir 100-prozentig belohnen.“ (Bundesfinanzminister Olaf Scholz)
Die Gewerkschaften stehen so eng zusammen, wie seit langem nicht mehr. Der Streik einigt uns und dividiert uns nicht auseinander. Das ist wohl eher das, was die GL der DW gerne hätte. ;)

8. DW-Behauptung: Die Gewerkschaften wollen die Belegschaft auseinanderdividieren.

FAKT: Die ersten Warnstreiks haben im Gegenteil eine große Solidarität unter den Kolleg*innen gezeigt.

Über Teams wirft VD Barbara Massing den Gewerkschaften vor, sie würden mit ihren Streikaufrufen die Belegschaft auseinanderdividieren, zu Populismus aufrufen und die Situation zuspitzen. „Das finde ich total schade“. (Teams 10.9.2020). Zum ersten virtuellen Streik in Bonn haben trotz Home Office über 200 Kolleg*innen in den digitalen Streikraum in Teams teilgenommen. In Berlin sind 300 Kolleg*innen auf die Straße gegangen und noch mal 200 digital dazugekommen.

9. DW-Behauptung: Unsere Mitarbeiter sind unser höchster Erfolg!

„Sie sind das Rückgrat der DW. Jede Form von Tarifsteigerungen haben sie absolut verdient, weil es einfach ein großartiger Laden ist. Und ich finde gerade in Zeiten von Corona hat sich gezeigt, mit wie viel Einsatz, Motivation und Leidenschaft sie sich da reingehangen haben. Und wir wollen das in vielen Formen honorieren und auch in Form von Tarifsteigerungen.“ (VD Barbara Massing, Teams)

In diesem Punkt stimmen wir der Verwaltungsdirektorin uneingeschränkt zu! Deshalb meinen wir auch, dass alle Kolleg*innen mehr als mickrige 1% verdient haben. Wir hoffen, Frau Massing und Herr Limbourg, dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse sind. Oder um es mit Goethe zu sagen: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich endlich Taten sehen!“ Dem Applaus vom Balkon sollte eine Wertschätzung in Form einer Tariferhöhung folgen.

Kehren Sie zu den Eckpunkten jetzt zurück und laden Sie die Gewerkschaften zu neuen Verhandlungen ein. Für einen anständigen Tarifabschluss für die Mitarbeitenden der DW!

Zum Download: Tarifinformation, 22. September 2020

DW Bonn streikt am 11. September erstmals virtuell!

Der erste virtuelle Warnstreik am Bonner Standort der Deutschen Welle war ein voller Erfolg. Zwischen 10 und 12 Uhr versammelten sich mehr als 200 Mitarbeitende des Senders auf einer eigens eingerichteten digitalen Streikplattform. Dabei machten die Journalistinnen und Journalisten ihrer Empörung über das mickrige Einprozent-Angebot der Geschäftsleitung für eine Anhebung der Honorare und Gehälter Luft. Mit Unverständnis haben die Streikenden auch auf die Behauptung des
Intendanten der DW reagiert, wonach ein Warnstreik in Zeiten von Corona „instinktlos“ und „ein schwerer Fehler“ sei. Demgegenüber verwiesen Sprecher der Gewerkschaften auf die kontinuierliche
Anhebung des DW-Budgets in den letzten Jahren. Zahlreiche Mitarbeitende haben zudem in der Corona-Krise mit einer mangelhaften technischen Ausrüstung im Home Office zu kämpfen. Der Sendebetrieb musste zum Teil mit Privatgeräten aufrechterhalten werden.

Der DJV fordert die DW auf, nun mit einem substanziellen Angebot eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zu ermöglichen. Andernfalls müssten weitere Arbeitskampfmaßnahmen folgen. Schon am Donnerstag hatten über 300 Beschäftigte am Standort Berlin den Aufruf der Gewerkschaften zum Warnstreik im deutschen Auslandsrundfunk befolgt.
Im digitalen Raum hatten weitere 200 Mitarbeiter die Arbeit vorübergehend niedergelegt.

Aktive Mittagspause am 3. September in Bonn: 1 % Prozent ist nicht genug!

Bei einer aktiven Mittagpause haben heute mehr als 60 Kolleginnen und Kollegen der DW am Bonner Standort ihrem Unmut über die gescheiterten Tarifverhandlungen Luft gemacht. Mit Trillerpfeifen artikulierten sie ihrer Unzufriedenheit über das mickrige Angebot der DW von Tarifsteigerungen von lediglich 1% für Gehälter und Honorare für das laufende und die beiden nächsten Jahre. DJV-Betriebsgruppenvorsitzende Helle Jeppesen: „Ich freue mich, dass so viele DW-Mitarbeitende dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt sind. Ich verstehe die Empörung der Kolleg*Innen, dass ihre erfolgreiche Arbeit unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie von der Deutschen Welle Geschäftsleitung so gering geschätzt wird. Das können und wollen wir uns nicht bieten lassen.“

In Redebeiträgen der Gewerkschaftsvertreter von DJV, ver.di und der VRFF wurden die Versammlungsteilnehmer auf weitere Arbeitskampfmaßnahmen vorbereitet.
Die DW hatte im Februar einem unterschriftsreifen Eckwertepapier über Tarifsteigerungen in einem Volumen von 6.2% für 33 Monate bereits ihre Zustimmung erteilt, diese Zusage dann aber wegen Corona wieder zurückgezogen. Ein von den Gewerkschaften angebotenes Sonderkündigungsrecht im Falle von Budgetsenkungen durch den Mittelgeber hatte die DW abgelehnt. Der DJV-Bundesvorstand hat Warnstreiks in der DW seine Zustimmung erteilt.

Impressionen aus der aktiven Mittagspause vom 3. September 2020/Fotos: Hao Gui

Active lunch break on Thursday, 3.09.2020, at 11:30 am!

DW's measly proposition of salary and fee increases at only 1% has outraged many colleagues. And rightly so! Because:

  • Corona is a disease and not a DW austerity program!
  • DW's budget has risen by 30% since 2014, because of our good work!
  • Germany's public sector - with which we should always compare ourselves.

concluded its last round of collective bargaining with a volume of 8%. And, for the next round, next year, the unions are demanding 4.8 percent.
We too deserve more!

DW maintains that this is not possible, ostensibly because of Corona. Why?
Remember: during the latest round of collective bargaining, all German public broadcasters (with the exception of DW) have already conceded to their employees significantly higher settlements. Here are a few examples:

  • BR 2.4% für 2020, 3.21% für 2021
  • Deutschlandradio: 2.25% for 2020, 2.25% for 2021
  • MDR: 2.3% for 2019, 2.2% for 2020
  • WDR: 2.25% for 2020, 2.25% for 2021
  • ZDF 4.0% for 2020, 2.75% for 2021

These are decent tariff increases – even though, economically, these stations are now having to adjust painfully to tightly calculated public broadcast fees.
At DW the money is there! Austerity plans by parliament, DW's funding body, are not
evident.

Let's show the DW our indignation...
during an active lunch break – Thursday from 11:30 am in front of the main entrance.

Come along, everybody! 

⇒ Download: Invitation active lunch break

Aktive Mittagspause am Donnerstag, 3.09.2020, um 11:30 Uhr vor dem Haupteingang!

Das mickrige Angebot der DW von einer Gehalts- und Honorarerhöhung von lediglich 1% hat viele Kolleg*innen empört. Zu Recht! Denn:

  • Corona ist eine Krankheit und kein DW-Sparprogramm!
  • Der DW-Etat ist seit 2014 um 30% gestiegen, wegen unserer guten Arbeit!
  • Der öffentliche Dienst - mit dem wir uns immer vergleichen sollen - hat die letzte Tarifrunde mit einem Volumen von 8% abgeschlossen. Aktuell haben die Gewerkschaften 4,8 Prozent für das nächste Jahr gefordert.

Auch wir haben mehr verdient!

In der DW soll das angeblich wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sein. Wir fragen uns warum?! 

Zur Erinnerung: in der aktuellen Tarifrunde hatten sämtliche öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihren Mitarbeitenden deutlich höhere Abschlüsse zugestanden. Hier einige Beispiele:

  • BR 2,4% für 2020, 3,21% für 2021
  • Deutschlandradio: 2,25% für 2020, 2,25% für 2021
  • MDR: 2,3% für 2019, 2,2% für 2020
  • WDR: 2,25% für 2020, 2,25% für 2021
  • ZDF 4,0% für 2020, 2,75% für 2021

Das sind ordentliche Tariferhöhungen - obwohl die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aktuell unter einer eng bemessenen Gebührenerhöhung wirtschaftlich zu kämpfen haben.

Bei uns ist das Geld da! Es gibt keine aktuellen Sparpläne der Bundesregierung.

Zeigen wir der DW gemeinsam unsere Empörung…

in einer aktiven Mittagspause – Donnerstag ab 11:30 Uhr vor dem Haupteingang.

Kommt alle vorbei!

Übrigens: Wir sind auf Facebook! Informiert Euch und bleibt immer auf dem aktuellen Stand rund um den Tarifkonflikt:
https://www.facebook.com/DJVandFriends/

⇒ Gemeinsame Aufruf der Gewerkschaften zur Aktiven Mittagspause zum Download

Nicht so SMART - Eine gemeinsame Stellungnahme von DJV und ver.di in der Deutschen Welle

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
die neuen Dienst- und Schichtpläne in den Bereichen der neu geschaffenen HA Information beunruhigen viele von uns. Insbesondere freie KollegInnen sorgen sich um ihre Existenz bei der DW. Ausdruck davon sind u.a. ein offener Brief an BKM Ministerin Grütters und die Berichterstattung in überregionalen Medien. Dass der Brief in anonymer Form versandt wurde, zeigt, dass es in der DW noch immer keine angstfreie Debattenkultur gibt. Eine für alle transparente interne Kommunikation muss endlich gewährleistet sein, bevor Tatsachen geschaffen werden. Letztendlich sollten Verbesserungen für einen wirklichen Kulturwandel im Haus eingeleitet werden, der frühzeitig Konflikte lösen hilft, Unsicherheiten und Machtmissbrauch verhindert oder gar nicht erst entstehen lässt.
 
Selbstverständlich hat die DW das Recht, das Programm  strategisch anzupassen. Aber Mitarbeiter müssen sich auch mitgenommen fühlen! Die Reformprozesse Profilschärfung, SMART  und SMART 2.0 wurden immer als „beschäftigungsneutral“ dargestellt: Abbau hier – Zuwachs dort. Nun deuten sich deutliche Kürzungen an, über die so nie gesprochen wurde. Programmdirektorin Meuer veranlasste „vor vielen Wochen“ die Klärung, ob der Wegfall von Schichten in anderen Bereichen kompensiert werden könne. Wo sind die Ergebnisse, Frau Meuer? Wer ist betroffen? Welche Angebote gibt es überhaupt? 
 
Herr Limbourg beteuert die prinzipielle Bestandsgarantie für ein deutsches Online und TV-Programm. Präzisiert werden muss jedoch: Was heißt das für die Beschäftigung? Müssen dennoch Leute gehen, obwohl für die DW angeblich „jeder Einzelfall zählt“? Die MitarbeiterInnen fühlen sich allein gelassen. Gespräche über die Zukunft gibt es nur wenig, da selbst die Führungskräfte nicht wirklich Bescheid wissen.
 
Wir fordern:
 
⇒ Sagen Sie klar, was Sie wollen. Weiterentwicklung des Programms ja, Einschränkungen oder gar Beendigungen nein!

⇒ Kein Verzicht auf Aktualität! „Halbe Nachtschichten“ machen weder Sinn, noch sind sie praktikabel oder erfüllen das 4- Augen- Prinzip.

⇒ Deutsche Magazine aus dem TV-Angebot müssen digital produziert werden, um auch weiterhin ein attraktives Online-Angebot in deutscher Sprache zu ermöglichen. Es sollten mehr deutsche Podcasts entwickelt werden!

⇒ Keine weitere Verlagerung von Schichten ins Ausland!

⇒ Geben Sie eine wirksame Beschäftigungsgarantie in den anstehenden Tarifverhandlungen!

Über die Dienst- und Einsatzpläne werden nun Fakten geschaffen. Das ist alles andere, als „ein normaler Prozess“, Herr Limbourg.
 
Bonn/Berlin 14.1. 2020

Die gesamte Stellungnahme gibt es auch zum Download

Podiumsdiskussion: Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz

Wer tippt schon gerne einen Text ab? Auch die Transkription eines längeren O-Tons kostet wertvolle Zeit. Schon jetzt gibt es „intelligente“ Softwareprogramme die Journalisten nervige Routinearbeiten abnehmen können. Doch künftig wird durch künstliche Intelligenz noch einiges  mehr möglich. sein. Perfekte Sprachübersetzungen, automatisierte Textbausteine bis hin zu ganzen Artikeln sind heute in einigen Medienhäusern schon an der Tagesordnung. Werden künstliche Intelligenz und Bots Journalisten künftig überflüssig machen?

Eines hat die von Ver.di und dem Deutschen Journalistenverband (DJV) am Donnerstag (26.09.)veranstaltete Podiumsdiskussion jedenfalls deutlich gemacht: Auch an der DW geht dieser Technologiersprung alles andere als spurlos vorüber. Für uns Gewerkschafter, die wir auch im Personalrat Verantwortung tragen, lagen die Fragen auf dem Tisch. Wie möchte die DW künstliche Intelligenz in den Unternehmensalltag integrieren, welche Spareffekte lassen sich dadurch erzielen und werden sich bestimmte Tätigkeiten in unserer Rundfunkanstalt nur verändern oder sind ganze Berufe in Gefahr? Nicht zuletzt, was denken eigentlich die Mitarbeitenden über künstliche Intelligenz im Unternehmen? 

Ruth Kühn, DW Projekte und Entwicklung, sieht sich als Technologiemanagerin in der Deutschen Welle. Sie sorgt unter anderem dafür, dass ausgereifte Softwareprogramme aus dem Bereich der KI (künstliche Intelligenz) in die betriebliche Anwendung überführt werden können. Als DW-Expertin zum Thema eingeladen meint sie „diffuse Ängste“ unter den Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen zu haben, denen nach Kühns Einschätzung nur durch eine transparente Vorgehensweise und durch die überzeugende Darstellung des Gebrauchswerts für unsere weltweiten Nutzer begegnet werden kann. „Wenn wir mit Hilfe dieser Systeme ohne personellen Mehraufwand eine Vielzahl von Videos in noch mehr Sprachen publizieren können, dann ist das doch toll!“

Im Kreis der Veranstaltungsbesucher stieß diese Einstellung auf skeptische Nachfragen. Wer übernimmt die Qualitätskontrolle dieser künstlich erzeugten journalistischen Produkte? Kann auch ein noch so ausgereiftes Übersetzungsprogramm jede sprachliche Nuance erfassen oder läuft Sprache auf diese Art und Weise nicht auch Gefahr, auf Standardformulierungen und Floskeln reduziert zu werden.

Jan Rähm, Wissenschafts- und Technikjournalist, sah diese Gefahr nicht. Je mehr Daten diese Programme verarbeiten könnten, desto besser würden sie. Und  irgendwann werde dann das automatisierte Produkt nicht mehr von dem eines Menschen unterscheidbar sein. Mittels sprachlicher Intelligenz ist es beispielsweise schon heute möglich, einen geschriebenen Text in Sprache umzuwandeln und umgekehrt einen gesprochenen Text zu verschriftlichen. Unzweifelhaft eine Arbeitserleichterung, die auch in der DW, wie Teilnehmer der Veranstaltung bestätigten, längst in der täglichen Arbeit von DW Journalisten zur Anwendung kommt. Was aber, wenn KI bald aus einer Fülle von Meinungen zu einem politischen Vorgang , einen standardisierten synthetische Kommentar destilliert, der auch noch tolle Klickzahlen generiert, weil sich eine Vielzahl usertypischer Meinungen darin wiederfinden?

Hier sah, Professor Hektor Haarkötter, Medienwissenschaftler von der Universität Rhein-Sieg, vor allem die Medienethik berührt. „Automatisiert hergestellte journalistische Inhalte sollten kennzeichnungspflichtig sein, so wie Werbung auch.“

Ein weiteres wichtiges Thema der gewerkschaftlichen Podiumsdiskussion war die Frage des Datenschutzes. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf Algorithmen denen Nutzerdaten zugrunde liegen. Dürfen Medienhäuser wie die DW, die auf Journalisten und ihre Nutzer in Diktaturen  und zensierten Märkten Rücksicht nehmen muss, überhaupt derartige Systeme nutzen, bei denen der Zugriff auf sensible Daten möglichweise nicht ausreichend geschützt ist? Hierzu gab es durchaus kontroverse Meinungen unter den geladenen Experten.

Während Jan Rähm die europäische Datenschutzverordnung auch bei den digitalen Technoriesen wie Google oder Microsoft weitestgehend beachtet sieht, war Professor Haarkötter skeptischer „Datenschutz ist in Deutschland ein schwieriges Thema. Das hat auch mit dem hohen Durchschnittsalter der Politikverantwortlichen hierzulande zu tun.“

In einem waren sich jedoch alle Diskutanten einig. Die Künstliche Intelligenz ist nicht mehr aufzuhalten. Journalisten ersetzen können, wird sie vorerst aber nicht. 

Daniel Scheschkewitz

Tolle Tage in der DW!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die tollen Tage sind fast vorbei. Bei der DW gehen sie weiter!

Erst 2017 hat sich die Programmdirektion neu aufgestellt. Es wurde eine Politik-Abteilung geschaffen und eine Programmkoordination eingeführt. Gut ein Jahr später ist das Ganze wieder hinfällig. Schon im Spätsommer 2018 musste die DW wegen der eklatanten Reformschwächen die Unternehmensberater von Flying Eye zu Rate ziehen.

Wir als DJV-Betriebsgruppe halten das Resultat für besorgniserregend. Flying Eye attestiert der DW, dass die Programmplanung so nicht funktioniert und eine Kultur des Misstrauens herrscht.

Die Programmmitarbeiter/innen sind genervt und verunsichert. Unklare Workflows, komplizierte Abnahmeprozeduren und Kompetenzwirrwarr belasten die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen. Jetzt ist neues Chaos angesagt. Die neue Struktur ist noch gar nicht beschlossen und trotzdem werden Mitarbeiter/innen bereits aufgefordert, sich neue Arbeitsplätze im Programm zu suchen. Abteilungsleiter/innen sind als Headhunter unterwegs.

Herr Limbourg, beenden Sie dieses Chaos!  Nutzen Sie die Kompetenz Ihrer Mitarbeiter zur Schaffung von einfachen und klaren Strukturen, funktionierenden Workflows und einer besseren Versorgung aller DW-Sprachen an beiden Standorten.

Am 1. März sollte die Roadmap zur Schaffung der neuen Strukturen in Kraft treten, ohne dass es bisher eine ausreichende Information der Mitarbeitenden und Personalräte gegeben hätte. Auch die Freien im Programm brauchen klare Perspektiven.

Mit der Übertragung der Leitungsverantwortung für Nachrichten, PuG und PK an die Chefredakteurin beschreitet die DW neue Wege. Wir fragen uns: warum?

Die DJV-Betriebsgruppe fordert die Geschäftsleitung auf:

Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern/innen. Sorgen Sie für Mitsprache!

·         Beteiligen sie Personalräte und den Redakteursausschuss am Lenkungsausschuss für die Reform.

·         Schluss mit der Heimlichtuerei. Informieren Sie uns rechtzeitig und umfassend!

·         Gleiches Recht für Freie. Schützen Sie die freien Kollegen/innen vor Beschäftigungsverlust!

Bonn/Berlin, 5. März 2019

Hier zum Download

Wir trauern um unser langjähriges Mitglied Baha Güngör


Er war ein herausragender Journalist, der langjährige Redaktionsleiter der türkischen Redaktion der Deutschen Welle. Seit mehr als 30 Jahren hielt Bahaeddin Turhan Güngor dem DJV-NRW die Treue. Sein starkes Eintreten für den Dialog zwischen Deutschland und seinem Heimatland Türkei hat sein Leben und seine Arbeit geprägt. Er war meinungsstark, wenn es um journalistische Freiheit, soziale Standards und den Rechtsstaat in der Türkei ging. Gleichzeitig war er Kölner, mit Herz für den Karneval und den FC.

"Mit Baha Güngör verlieren wir einen großen Kollegen, einen Journalisten mit Leib und Seele, und einen steten Mahner für Demokratie und Pressefreiheit", so Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW. "Unser Mitgefühl gilt seiner Familie."

Fachausschuss tagt in der Deutschen Welle

Ein volles Programm erwartete die Mitglieder des Fachausschuss Rundfunk am Donnerstag, 23. August, in der Deutschen Welle in Bonn.

Inhaltlich beschäftigte sich das Gremium mit der Situation der Sender in NRW, insbesondere aber auch mit den Konsequenzen aus der #MeToo-Debatte.

Zudem brachte das Team um die Vorsitzende Stephanie Hajdamowicz eine Initiative auf den Weg, die langfristig die prekären Arbeitsbedingungen vor allem in Produktionsfirmen verbessern soll. Hier bangen viele Journalist*innen aufgrund ständiger Befristungen alle paar Monate um ihre berufliche Zukunft. Hintergrund ist auch die Auftragsvergabepolitik vieler großer Sendeanstalten. Wie prekär die Lage ist, belegt eine jüngst veröffentlichte Studie.

Vor der Sitzung informierten sich die Fachausschussmitglieder und DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah über die Situation in der Deutschen Welle. Fachausschussmitglied und DW-Personalratsvorsitzender Daniel Scheschkewitz hatte eine informative Führung durchs Haus organisiert und stand auch selbst Rede und Antwort.

Werbung schadet der Glaubwürdigkeit!

Die Deutsche Welle hat ihre Werbefreiheit online aufgegeben und damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal geopfert. Die DJV-Betriebsgruppe fordert eine Rückkehr zur Werbefreiheit. Generiert werden die Werbeinhalte durch Algorithmen, die persönlich "maßgeschneiderte" Werbeangebote als Banner über die journalistischen DW-Seiten zu sehen sind. Viele Kolleg/innen sind irritiert über den aufdringlichen Charakter der Werbeflächen, die so gar nicht zum DW-Design und oft auch nicht zu den journalistischen Inhalten passen. Das mühsam erarbeitete Seiten-Layout wird von den Werbeflächen zerschlagen, der Seitenaufbau verzögert. Vorläufig sind "nur" die englischen Online-Seiten betroffen, doch weitere Sprachen sollen folgen. Deshalb hat die DJV-Betriebsgruppe der Geschäftsleitung aufgefordert künftig auf Online-Werbung zu verzichten und alle Seiten werbefrei zu halten. 

Weitere Infos zu unserem Flugblatt.

DJV bekräftigt Aussagen zu Freien-Studie und bietet DW-Freien-Umfrage an

Die DJV-Betriebsgruppe unterstützt die Aussagen des DJV-Bundesvorsitzenden Dr. Frank Überall anlässlich einer am Freitag in Berlin vorgestellten Untersuchung von freien Mitarbeiter/innen an Rundfunkanstalten.

Dr. Frank Überall hatte am 25. Januar 2019 unter anderem erklärt, dass die Studie Befürchtungen des DJV bestätige, dass „Freie bei den Öffentlich-Rechtlichen häufig mehr Arbeit zu schlechteren Konditionen als Festangestellte leisten. (zur Pressemitteilung)

Die Verwaltungsdirektorin der Deutschen Welle Barbara Massing hat am 30. Januar 2019 im Intranet eine Erklärung veröffentlicht, dass es zwar unterschiedliche Konditionen für Freie und Feste gebe, allerdings nicht stimmen würde, dass Freie bei der DW schlechter bezahlt würden als Angestellte. So sei unter anderem der Honorartagessatz der Freien höher als der von Angestellten.

Die Betriebsgruppe bezieht zu der Erklärung der Verwaltungsdirektorin klare Position: Zunächst einmal ist darauf hinzuweisen, dass der DJV sich auf eine wissenschaftliche Untersuchung bezieht. Die Aussagen dieser Studie wiederum beruhen auf verifizierbaren Ergebnissen einer Umfrage des Wissenschaftlers. Es erscheint unglücklich, wenn wissenschaftliche Aussagen pauschal in Frage gestellt werden.

Auch ist die Deutsche Welle in der Pressemitteilung des DJV als Sender speziell nicht genannt worden, da die Umfrage sämtliche Rundfunkanstalten betraf. Es ist seltsam, warum sich die Deutsche Welle davon so sehr angesprochen fühlt.

Weiterhin erweckt die Verwaltungsdirektorin den Eindruck, der DJV-Bundesvorsitzende selbst habe behauptet, dass Freie an der DW und/oder an anderen Rundfunkanstalten schlechter bezahlt würden als Angestellte. In der DJV-Pressemitteilung ist allerdings zu erkennen, dass der DJV-Bundesvorsitzende sich die Aussagen der Studie nicht einfach zu eigen macht. So heißt es beispielsweise: „Demnach fühlen sich 94 Prozent der Befragten gegenüber Festangestellten schlechter gestellt. Zwei von drei freien Mitarbeitern werden nach eigenen Angaben für die gleiche Arbeit geringer entlohnt.“ Es wird damit ganz klar betont, dass es sich um subjektive Ansichten der Teilnehmer der Umfrage und deren eigene Angaben handelt. Wobei: auch wenn es sich dabei um Eigenangaben der Teilnehmer handelt, hält der DJV natürlich solche Einschätzungen für ein Zeichen, dass Probleme vorliegen, wie die Pressemitteilung auch deutlich macht.

Die DW sollte solche Umfrage-Ergebnisse ernst nehmen, denn sie stehen für Wahrnehmungen von Freien. Sie einfach zurückzuweisen, erweckt den Eindruck einer Verweigerungshaltung.

Zudem gilt: Der Begriff der Konditionen geht weit über die Frage eines einzelnen Tageshonorars hinaus – er umfasst Fragen wie Kündigungsschutz, unbefristete Mitarbeit oder betriebliche Mitbestimmung, alles Punkte, die bei den Freien auch der Deutschen Welle unzweifelhaft nicht vorhanden sind.

Die Betriebsgruppe macht auch darauf aufmerksam, dass es in vielen Bereichen der DW Freie gibt, die weniger verdienen als vergleichbare Angestellte. Hinzu kommt, dass der Sozialschutz von Freien nicht mit den von Angestellten vergleichbar ist. Man betrachte nur die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Die Rechte der Freien aus den Tarifverträgen betreffen ohnehin nur den Kreis der arbeitnehmerähnlich Tätigen, und selbst diese Rechte stellen nur einen Bruchteil des Arbeits- und Sozialrechts der Angestellten dar. Zudem gibt es viele Freie, die nicht einmal den Status der Arbeitnehmerähnlichkeit erhalten.

Die Betriebsgruppe ist aber gerne bereit, die Freien der DW selbst zu Wort kommen zu lassen. Der DJV-Bundesverband hat ad hoc eine Umfrage erstellt, mit der die frisch diskutierten Aussagen der Studie des Wissenschaftlers, die wie gesagt die DW eigentlich speziell gar nicht behandelt, auch für die DW überprüft werden können.

Diese Umfrage kann hier ausgefüllt werden.

DJV -Betriebsgruppe Bonn mit neuem Vorstand

Nach den für den DJV so erfolgreichen Personalratswahlen hat die Betriebsgruppe Bonn am Dienstag, 20. September 2016, einen neuen Vorstand gewählt. Helle Jeppesen wurde einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt, Daniel Scheschkewitz zum stellvertretenden Vorsitzenden. Beide gehören auch dem örtlichen Personalrat an. Das Vorstandsteam wird ergänzt von den Beisitzern Anke Rasper, Stefan Dege, Roselaine Wandscheer und Dr. Shahram Ahadi. Kassierer bleibt Steffen Heinze.

Auf der gut besuchten Versammlung wurde Ian Johnson nach 13 Jahren als Betriebsgruppenvorsitzender mit einem großen Dankeschön und viel Applaus verabschiedet. Sein bisheriger Stellvertreter, Daniel Scheschkewitz, würdigte ihn mit den Worten: "Ian Johnson ist das personifizierte soziale Gewissen in der Deutschen Welle Bonn."

Künftig will die Betriebsgruppe ihre Aktivitäten in der Betriebsöffentlichkeit noch verstärken und vor allem unter jungen DW-Journalisten neue Mitglieder werben. Um den Kollegen eine Möglichkeit zum Austausch und zur beruflichen Vernetzung zu bieten, soll künftig regelmäßig eine DJV-Happy-Hour angeboten werden.||DS/HJ

Mit einem neuen Flugblatt informiert die Betriebsgruppe des DJV die Beschäftigten über die anstehenden Tarifverhandlungen.

Die Deutsche Welle ist die einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, bei der die Tarifverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Ende des Jahres ist der Vertrag ausgelaufen, am 24. Januar ist die erste Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaften fordern, dass der Erfolg der DW bei allen Beschäftigten ankommt und der Abschluss zu spürbaren Gehaltssteigerungen führt.

Weitere Infos in unserem Flugblatt.

Umstufung von Selbständigkeit auf Lohnsteuer und Sozialversicherungspflicht bei der Deutschen Welle

Mit einem neuen Merkblatt informiert der DJV freie Journalistinnen und Journalisten über die Umstufung von Selbständigkeit auf Lohnsteuer und Sozialversicherungspflicht bei der Deutschen Welle. Achtung: Freie müssen bis 20. Dezember 2017 aktiv werden!

Die Deutsche Welle hat Freie angeschrieben, die einen Honorarrahmenvertrag mit Garantie haben und bislang als Selbständige eingestuft sind. Sie macht darauf aufmerksam, dass eine Prüfung der zuständigen Finanzbehörden die Selbständigkeit in Frage stellt. Ab 2018 ist demnach die Umstellung auf Lohnsteuer und wohl auch Sozialversicherungspflicht geplant.

Nur wer auf seine Honorargarantie verzichten will und daher einen neuen Vertrag verlangt, kann laut DW die Selbständigkeit behalten. Allerdings müssen sich Freie dazu bis zum 20. Dezember 2017 bei der DW zurückmelden.

Weitere Infos in unserem Merkblatt: https://www.djv.de/fileadmin/user_upload/Deutsche_Welle_Lohnsteuer_Sozialversicherungspflicht_14_12_17.pdf 

Frei in der Deutschen Welle: Meine Rechte, meine Möglichkeiten

Reges Interesse fand eine DJV-Infoveranstaltung für freie Mitarbeiter der Deutschen Welle am 30.8 und 1.9., bei  der  DJV-Experte Michael Hirschler über den neuen Tarifvertrag für Freie bei der DW informierte und wertvolle Praxis-Tipps für den Alltag gab.

Wie steht es um Urlaub für freie Mitarbeiter? Gibt es Erziehungsurlaub für Freie? Was ist, wenn ich als freie Mitarbeiter Angehörige pflegen muss? Die Veranstaltungen zeigten, dass es in diesen und anderen Fragen hohen  Informationsbedarf in der DW gibt, nicht nur mit Hinblick auf den neuen Leistungsartenkatalog für Freie, sondern auch generell zum Tarifvertrag und zu den allgemeinen Rechten der Freien bei der Deutschen Welle.

Kein Antrag, kein Geld

Dabei lohnt es sich für vor allem für arbeitnehmerähnliche Freie, sich über die eigene Rechte umfassend zu informieren. Denn je nach Beschäftigungsdauer und Vertragssituation gibt es ganz unterschiedliche Ansprüche, so dass es für die Honorarabteilung der Deutschen Welle kaum möglich ist, den freien Mitarbeitern in jedem  Einzelfall auf bestehende Leistungsansprüche aufmerksam zu machen.  Hirschlers  Rat: „Freie müssen sich über ihre Ansprüche informieren und selbst tätig werden. Wer kein Antrag stellt, bekommt auch keine Leistung“,  so der Referent für Freie im DJV.

Druckfrisches Handbuch

Wer die Veranstaltungen verpasst hat, kann sich über das neue, druckfrische DJV-Handbuch für Freie bei der Deutschen Welle (DJVWISSEN:17) informieren. Dort wird der neue Tarifvertrag erklärt und gleichzeitig viele allgemeine Fragen zum Freien-Status beantwortet. Die neuen Mindesthonorare für freie Mitarbeiter sind dort abgedruckt, ebenso wie die neuen Regelungen zur Reise- und Fortbildungspauschale für Freie.

Wer ein Exemplar des Handbuchs haben möchte, kann sich an die Betriebsgruppe wenden. Ansprechpartner bei der DW:

- in Bonn: Helle Jeppesen, -4215 (Betriebsgruppevorsitzende) und Daniel Scheschkewitz, -2061 (Stellv. Vorsitzender und ÖPR-Vorsitzender).
- in Berlin: Klaus Enderle , - 5581 (Betriebsgruppenvorsitzender und ÖPR-Vorsitzender) und Ute Walter, - 6401 (stellv. Vorsitzende)

Die Broschüre zum Download: https://www.djv.de/startseite/service/news-kalender/detail/article/neue-broschuere-auch-pdf-freie-journalisten-an-der-deutschen-welle.html

DJV-NRW-Veranstaltung: Was ist erlaubt in den Sozialen Medien?

Auf reges Interesse der Kolleginnen und Kollegen stieß am 24. Februar 2016 die Infoveranstaltung "Was ist erlaubt in den Sozialen Medien?" in der Deutschen Welle Bonn. Christian Weihe, Justiziar des DJV-NRW, informierte anhand interessanter Fälle aus der Praxis. Dabei ging es um den oft schmalen Grat zwischen eigentlich Erlaubtem und häufig Praktiziertem.

Diese Gratwanderung verlangt tagtäglich vielen Kollegen in den Redaktionen einiges ab - ohne dass sie dabei immer gut beraten oder ausreichend geschützt wären. Christian Weihe vermittelte den rund 30 Zuhörern ein gutes Gefühl für die rechtliche Relevanz ihrer journalistischen Aktivitäten. Dabei warnte er unter anderem davor, private Accounts für dienstliche Zwecke zu verwenden. "Private Meinungsäußerungen sollten auch im Netz so markiert sein, vor allem wenn sich die Person als Mitarbeiter der Deutschen Welle zu erkennen gibt", erklärte Weihe.

Die DJV-Betriebsgruppe am Standort Bonn möchte den Umgang mit den Sozialen Medien in der DW in einer Dienstvereinbarung regeln. Dies gehört zu den Wahlkampfforderungen für die im Frühjahr anstehenden Personalratswahlen im deutschen Auslandsrundfunk.||DS

Kantinen-Aktion der DJV-Betriebsgruppe: Für stressfreies Essen

Eine Kantinen-Aktion der DJV-Betriebsgruppe hat im Bonner Funkhaus ein lebhaftes Echo gefunden. Vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, so das Ergebnis einer Befragung am Dienstag, 26. Januar, ist das Casino zu voll und zu laut, um eine stressfreie Mittagspause zu genießen. Viele Beschäftigte wünschen sich außerdem ein gesünderes Angebot.

Unter der Überschrift „Danke für Ihren täglichen Einsatz für unser leibliches Wohl“ hatte die Betriebsgruppe des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) die Mitarbeiter gebeten, Wünsche an das Kantinen-Team um Hermann Müller zu formulieren. Bei einer Abstimmung konnten die Teilnehmer zudem über die wichtigsten Aspekte eines zeitgemäßen Angebots entscheiden – und damit ihre Anregungen gegenüber der Geschäfts- und der Kantinenleitung zum Ausdruck bringen. In einem Gästebuch trugen sich die Kantinenbesucher mit Anregungen, Lob und Kritik ein. Vor allem das dichte Gedränge in der Mittagspause geht vielen zu weit. Sie wünschen sich deutlich weniger Lärm in der Kantine. Beim Angebot selbst befürworten die Befragten vor allem weniger Salz, halbe Portionen, knackiges Gemüse und frische Salat-Zutaten.

Bei einem Treffen mit dem Chef des Casinos, Hermann Müller, informierten Vertreter der DJV-Betriebsgruppe zwei Tage später über das Ergebnis der Umfrage und überreichten ihm das aufschlussreiche „Gästebuch“. Zudem diskutierten beide Seiten mögliche Verbesserungen.||Helle-M. Jeppesen und Daniel Scheschkewitz

Jetzt erst recht: DW-Umbau mit Bedacht - Sprachenvielfalt nachhaltig sichern

Bonn, 23. Februar 2015. Die Mitarbeiter der Deutschen Welle können vorerst aufatmen: Seit gestern Abend wissen sie, dass die deutsche Politik den Auslandsrundfunk und seine Mitarbeiter nicht im Regen stehen lässt!

Ab 2016 soll der von der Bundesregierung finanzierte Sender mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 12 Millionen Euro jährlich ausgestattet werden. Die Horrorszenarien des DW-Intendanten Peter Limbourg sind damit vorerst vom Tisch. Dies ist auch und gerade ein Erfolg der Mitarbeiter, die sich zusammen mit den Gewerkschaften in zahlreichen Aktionen gegen den Personalabbau und die damit verbundenen Programmkürzungen zur Wehr gesetzt hatten.

Ohne die zusätzlichen Mittel hätten drei der vier TV-Programme der DW (Deutsch, Spanisch, Arabisch) und ein Drittel der insgesamt 30 Radio- und Online-Sprachen der Stimme Deutschlands in der Welt vor dem Aus gestanden.

In den vergangenen Monaten mussten aufgrund der chronischen Finanzknappheit des Senders nahezu 300 freie Mitarbeiter ihren Hut nehmen oder waren massiv in ihrer Beschäftigung gekürzt worden. Der Qualitätsverlust in allen Programmen war deutlich spürbar, die Moral der Mitarbeiter erschüttert. Die an sich sinnvolle Stärkung unserer Programme in der Weltsprache Englisch drohte an hektischen und mangelhaft finanzierten Umbau-Szenarien zu scheitern. Das journalistische Gesamtgefüge des Senders war ins Wanken geraten. Jetzt heißt es, die neue Luft zum Atmen sinnvoll nutzen!

Wir demonstrieren deshalb heute für eine nachhaltige Sicherung der Sprachenvielfalt der DW. Sie ist zusammen mit der Regionalkompetenz unserer Mitarbeiter aus 60 Nationen das Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Welle.

Gerade in Zeiten zunehmender politischer, religiöser und kultureller Spannungen rund um den Globus braucht Deutschland eine starke  und vertrauenswürdige Stimme in der Welt. Die Welt spricht viele Sprachen! Die DW-Mitarbeiter auch! Nur wenn die DW auch in Zukunft in TV, Radio und Internet mit einer Stimme, aber in vielen Sprachen spricht, wird sie weiterhin Gehör finden.

Wir sagen heute Danke an die Mittelgeber aus Politik und Parlament!

Wir appellieren aber auch an den DW-Intendanten Peter Limbourg:

•    Nutzen Sie die Chance! Sichern Sie die multimediale und sprachliche Vielfalt unserer Angebote und damit wertvolle Arbeitsplätze!


•    Beenden Sie den hektischen Totalumbau der DW zu einem hauptsächlich englischen Nachrichtensender!


•    Sorgen Sie für eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung aller Redaktionen - inklusive der deutschen! Seriöser Journalismus kostet Zeit und Geld und die DW-Mitarbeiter müssen im begonnenen Reformprozess mitgenommen werden!

DJV, ver.di, VRFF

Neuer Redakteursausschuss

Sieben Journalistinnen und Journalisten aus Bonn und Berlin bilden den neuen Redakteursausschuss der Deutschen Welle. An der Spitze des Ausschusses stehen Bettina Marx (Hauptstadtstudio) und Daniel Scheschkewitz (Personalrat Bonn), wie das Präsidium der Redakteursversammlung am 17. Dezember nach der Auszählung im Bonner Funkhaus mitteilte. Über 480 Beschäftigte des Senders hatten ihre Stimmzettel abgegeben. Das entspricht einer Beteiligung von 45,7 Prozent.

Den Redakteursausschuss bilden: Bettina Marx, Daniel Scheschkewitz, Matthias von Hein (Recherche und Analysen, Bonn), Volker Wagener (Nachrichten, Bonn), Stefan Dege (Kultur und Gesellschaft, Bonn), Hans Helmich (Nachrichten, Berlin) und Hasan Hussain (Arabisch-Redaktion, Bonn).

Beratung für Freie wird fortgesetzt

Welche Rechte haben Freie, wenn sie auf Grund der aktuellen Umbaumaßnahmen an der Deutschen Welle eine so genannte Einschränkungs- oder Beendigungsmitteilung bekommen?

Der DJV setzt das Beratungsangebot der letzten Monate für freie Journalistinnen und Journalisten an der Deutschen Welle jetzt fort.

Nächste Termine in der DW Bonn (Haus 8.E2.128), jeweils von 14 bis 16.30 Uhr:

5.6.

12.6.

26.6.

DJV-Mitglieder können sich selbstverständlich auch außerhalb dieser Zeiten an ihre Gewerkschaft wenden.

Anmeldung

- bei der DJV-Betriebsgruppe an der Deutschen Welle

E-Mail: djv-beratung@dw.de

- oder beim DJV-Referat Freie Journalisten

Telefon: 0228 - 2 01 72 18

E-Mail: hir@djv.de

Beratung für Freie an der DW

Über 30 freie Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) nahmen am 11. März an einer Informationsveranstaltung des DJV in Bonn teil. Anlass war der geplante Abbau von Sprachen, Programmen und Formaten der DW. Die Teilnehmer wurden über ihre tarifvertraglichen Rechte informiert, über Ansprüche auf Arbeitslosengeld, den Umgang mit Ausländerbehörden bis hin zum Asylrecht.

Zusammen mit den Mitgliedern der DJV-Betriebsgruppe Ian Johnson und Daniel Scheschkewitz diskutierte der DJV-Referent für Freie, Michael Hirschler, dabei auch über Strategien gegenüber der Geschäftsführung der DW. Der Appell an die Freien: den DJV und die Betriebsgruppe über alle Maßnahmen informieren, von denen Mitarbeiter betroffen sind.

Wer durch die Umstrukturierung von besonderen sozialen Härten betroffen ist, wenn bespielsweise die Abschiebung drohen könnte, sollte sich umgehend melden, sobald Mitteilungen über die Beendigung der Mitarbeit vorliegen. Der DJV ist der Meinung, dass solche Fälle offensiv mit der DW-Geschäftsleitung diskutiert werden müssen. Auch eine Ausweitung des Tarifvertrags Rationalisierungsschutz auf langjährige fest-freie Mitarbeiter könnte hierbei helfen. Bisher, so wurde allerdings deutlich, hatte keiner der Teilnehmer eine Beendigungsmitteilung erhalten.

Der DJV berät Mitglieder an der Deutschen Welle ständig - sowohl auf Ebene des Landesverbandes als auch der Bundesgeschäftsstelle. Derzeit ist in der DW eine Reihe von Beratungsterminen vorgesehen: am 13.3., 17.3., 20.3. und 8.4. Darüber hinaus ist eine Beratung auf Einzelanfrage an Michael Hirschler möglich.
 

DJV-Beratung für freie Mitarbeiter der DW

Welche Rechte haben freie Mitarbeiter der Deutschen Welle angesichts der Einsparung von Sprachen, Programmen und Formaten?

Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Serie von Beratungsterminen, die Freienreferent Michael Hirschler ab heute am Standort Bonn der DW anbietet. Los geht es von 16.30 bis 18 Uhr (Raum Nauen).

Die nächsten Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, gibt es dann an folgenden Tagen:

13. März, 17. März, 27. März und 8. April - jeweils ab 14.30 Uhr.



Die Terminbuchung und Absprache erfolgt per E-Mail über das DJV-Referat Freie Journalisten.
 

Neuausrichtung der Deutschen Welle

DJV fordert: Bedenken der Mitarbeiter ernst nehmen

Das auf einer Mitarbeiterversammlung am Montag (20.1.14) vorgestellte Konzept für eine strategische Neuausrichtung der Deutschen Welle konnte die Mitarbeiter nicht komplett überzeugen. Aus Sicht der Betriebsgruppe des DJV am Standort Bonn werfen die Pläne der Geschäftsleitung eine Reihe von Fragen auf.

Erfolgskriterien definieren, Zahlen transparent machen

Für die angekündigte Einstellung der Angebote in Bengali und Portugiesisch für Afrika und die Reduzierung zahlreicher weiterer Sprachangebote fehlen bisher nachvollziehbare Begründungen, wenn der Erfolg in den Zielmärkten das Hauptkriterium sein soll. Auch die beschlossene drastische Kürzung des Französischen Angebots verwundert angesichts der aktuellen Diskussion um eine deutsche Beteiligung an Militäreinsätzen in der Zentralafrikanischen Republik und Mali. Viele Mitarbeiter fragen sich angesichts dessen, wie der Erfolg ihrer Arbeit und künftiger Angebote gemessen werden sollen.

Unternehmerische Risiken für Strategie abwägen

Intendant Limbourg hat angekündigt, Mitarbeiter und Ressourcen aus den reduzierten Sprachprogrammen zur Verstärkung eines globalen englischsprachigen TV-Nachrichtenkanals einzusetzen. Dabei fragen sich viele Kollegen, ob dieses Konzept aufgehen kann. Angesichts der starken Konkurrenz von BBC, CNN, Al Jazeera oder Russia Today erscheint das Ziel, unter die Top 3 der weltweiten TV-Anbieter zu kommen, äußerst ambitioniert. Zumal der DW ein vergleichbares Korrespondentennetz fehlt. 

Selbst mit maximalen Umschichtungen aller vorhandenen Ressourcen wird die DW vermutlich kaum ein der Konkurrenz vergleichbares Etatniveau erreichen.

Einbettung des TV-Konzepts in standortübergreifende Multimedia-Strategie

Die Deutsche Welle hat in den vergangenen Jahren an beiden Standorten große Fortschritte in Richtung einer zukunftsweisenden Multimediastrategie gemacht. Bisher ist für viele Kollegen nicht erkennbar, wie dieser Prozess weitergeführt werden soll. Wir begrüßen die Ausweitung der Social Media-Aktivitäten. Dazu gehören aber auch multimediale Erzählformen und Formate, die über das bloße Einstellen von Videos hinausgehen.

Kommentare ohne Information sind Mogelpackung

Wir begrüßen, dass mit der verstärkten Nutzung von Kommentaren die Regionalkompetenz und die Arbeitsplätze von Redakteuren erhalten bleiben sollen. Dennoch bedürfen Kommentare einer Einbettung in einen informativen Kontext. Die angekündigte Reduzierung auf ein personalisiertes Blogformat erscheint uns noch nicht ausgereift. DW-Formate sollten dem Informationsbedürfnis unseres Zielpublikums und der Meinungsvielfalt Rechnung tragen. Um das über Jahrzehnte gewonnene Vertrauen in die journalistische Kompetenz der DW in den Zielmärkten nicht zu verspielen, braucht es mehr als eine Kommentarfunktion auf Facebook.

Der DJV fordert Intendant Limbourg auf, die angekündigten Kürzungen - wie versprochen - zu überprüfen. Die regionale Expertise der Mitarbeiter sollte bei der Neuausrichtung stärker berücksichtigt werden.
DJV-Betriebsgruppe am Bonner Standort der DW, 21. Januar 2014 

Information des ÖPR Bonn: More Questions than Answers

Intendant Peter Limbourg hat die strategische Neuausrichtung der DW beschlossen und die Mitarbeiter der Programmdirektion am 24. und 25. Februar 2014 an beiden Standorten (Berlin und Bonn) über die organisatorischen Veränderungen im Sender informiert. Dennoch sind für die Mitarbeiter zahlreiche Fragen offen geblieben.

  • Müssen sich angestellte Mitarbeiter demnächst auf neue Stellen bewerben?
  • Was wird aus den redaktionellen Mitarbeitern, die nicht fließend Englisch sprechen und über keine TV-Erfahrung verfügen?
  • Wie und in welchen Abteilungen werden die am Standort Bonn gegenwärtig erstellten Inhalte künftig produziert?
  • Wie soll der Online Auftritt in den zentralen Sprachen Englisch und Deutsch künftig gestaltet werden?
  • Wie wird die bilinguale Zusammenarbeit in den Fachressorts organisiert?

Der ÖPR Bonn erwartet jetzt von der Geschäftsführung einen strukturierten und transparenten Prozess zur Umsetzung der anvisierten Neuausrichtung. Der damit möglicherweise verbundene Personalabbau muss in jedem Falle sozialverträglich gestaltet werden. Dabei werden wir als Ihre Personalräte auf die Einhaltung der gesetzlichen Mitbestimmungsrechte und der einschlägigen Tarifverträge aufmerksam achten. Dies gilt in besonderem Maße auch für die von Einstellungen und drastischen Reduzierungen betroffenen Bereiche in den Hauptabteilungen Afrika, MSOE-Sprachen und im Bereich Südasien.

Darüber hinaus empfehlen wir den betroffenen Kollegen – insbesondere den Freien - die Beratungsangebote der Gewerkschaften wahrzunehmen.

Ihr Örtlicher Personalrat Bonn, 26. Februar 2014

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