Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen
Für Feste und Freie
Tarifverhandlungen im Deutschlandradio

Vergütung: Tarifpartner einigen sich auf wesentliche Eckpunkte – Inflationsausgleichsprämie kommt

Honorar- und Gehaltsrunde 2022

Am 2. und 6. Dezember 2022 fanden weitere Vergütungstarifverhandlungen für Feste und Freie statt.

Der gemeinsame Einigungsvorschlag für einen neuen Änderungs- und Vergütungstarifvertrag bei Deutschlandradio beinhaltet nun die folgenden wesentlichen Komponenten:

  • Inflationsausgleich: Einmalig 3.000 € pro Person (unabhängig vom Beschäftigungs- bzw. Vergütungsumfang oder Inanspruchnahme von Elternzeit bzw. Auszeit wegen Elterngeldbezuges für alle Festen sowie Freien mit Haupturlaubsanspruch in den Jahren 2021 oder 2022, die zumindest einmal im Jahr 2022 beschäftigt wurden), einmalig 1.000 € für Praktikanten und Praktikantinnen und studentische Hilfskräfte, zahlbar möglichst noch im Dezember 2022, vorbehaltlich einer gesonderten, vorgezogenen Gremienzustimmung bei Deutschlandradio
  • Anpassungen der Gehälter und Honorare in einem Gesamtvolumen über alle vereinbarten Vergütungsbestandteile in Höhe von 2,8 % ab 2023, entweder zum 01.01.2023 oder zum 01.04.2023, dann aber bei Gewährung eines Reisekostenzuschusses von 40 € pro Monat, bei nachgewiesener Nutzung des Deutschlandtickets oder eines vergleichbaren Tickets für den ÖPNV sowie eines Zuschusses für oder der Teilnahmemöglichkeit an „Gesundheitsförderndem Betriebssport“ als besondere Leistung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
  • In dem Zusammenhang Anpassung für Rentner und Rentnerinnen nach den einschlägigen tarifvertraglichen Regelungen
  • Wegfall der bisherigen Eingangsstufe bei der Volontärsvergütung
  • Laufzeit 21 oder 24 Monate (also bis zum 31.12.2023 oder 31.3.2024). Dies ist abhängig von den oben genannten Varianten.

Deutschlandradio erhält die gewünschte Möglichkeit, auch ohne Sachgrund gleichzeitig bis zu 15 befristete Arbeitsverträge abzuschließen. Im Gegenzug erklärt sich Deutschlandradio wie bisher bereit, Aushilfen weiterhin auf der Grundlage der aktuellen Vergütungstabelle zu bezahlen.

Die mit dem letzten Tarifabschluss eingeführte Möglichkeit, 5 Tage selbstfinanzierten Urlaub pro Jahr in Anspruch nehmen zu können, wird auf insgesamt 10 Tage erweitert.

Weiterhin konnten Deutschlandradio und die Gewerkschaften vereinbaren, Verhandlungen über den Vergütungstarifvertrag, und zwar über Veränderungen am Vergütungsraster und über die Anpassung von Funktionsbezeichnungen aufzunehmen.

Die Tarifrunde hat allen Seiten in diesem Jahr angesichts der Diskrepanz zwischen den begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Beitragsfinanzierung und der aktuellen Kostenentwicklung ein besonderes Maß an Konstruktivität und Kompromissbereitschaft abverlangt.

Die Tarifverhandlungen werden am 10. Januar 2023 fortgesetzt. Dabei wird es um die Klärung weiterer Einzelheiten im Rahmen der oben beschriebenen Eckpunkte gehen – mit Ausnahme der einmaligen Inflationsausgleichszahlung, die umgehend gezahlt werden soll. Die hierfür notwendige Befassung des Verwaltungsrates von Deutschlandradio wurde bereits eingeleitet. Alle übrigen Themen stehen für beide Seiten noch unter Gremienvorbehalt. Die Befassung aller Gremien kann erst im März 2023 abgeschlossen werden, sodass die konkrete Umsetzung aller weiteren Punkte wahrscheinlich erst im 2. Quartal 2023 erfolgen wird.

Wir sind mehr als 2,25 % wert!

Honorar- und Gehaltsrunde 2022

Man könnte sich kaum einen unpassenderen Zeitpunkt vorstellen als jetzt. Auf eklatante Preissteigerungen und ständige Mehrarbeit antwortet das Deutschlandradio in den aktuell laufenden Tarifverhandlungen mit Erhöhungen, die so niedrig sind, dass sie für Euch angesichts der rasant steigenden Inflation de facto Einbußen bedeuten. Derzeit liegt die Inflation bei über 10 Prozent. Auch für das kommende Jahr werden über 9,3% mehr prognostiziert.

Anstatt sich als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu präsentieren, legte der Sender den Gewerkschaften ein inakzeptables Angebot vor. Gerade einmal 2,25 % mehr Gehalt und Honorar bei einer Laufzeit von 33 Monaten soll es für Euch geben. Somit ignoriert das Deutschlandradio die Inflation selbst in den kommenden drei Jahren vollkommen.

Übrigens ist das ein Angebot, das sich in die Linie anderer Rundfunkanstalten einreiht. Es ist an vielen Stellen sogar schlechter.

Am 2. Dezember werden die Gewerkschaften erneut mit den Verantwortlichen vom Deutschlandradio über die Anhebung der Vergütungen für Feste und Freie verhandeln. Wir fordern für alle Festen und Freien 6% mehr und einen Inflationszuschlag, der Euch angesichts steigender Nebenkosten wirklich entlastet.

Wir erwarten vom Deutschlandradio nun vor allem ein angemessenes Angebot. Alles andere werden wir nicht hinnehmen. Dabei setzen wir auf Eure tatkräftige Unterstützung. Denn ohne Euch geht es nicht. Tarifverträge machen die Zukunft für Euch durch Gehälter und Honorare sowie Rahmenbedingungen planbar. Außerdem schützen sie vor Ungleichbehandlung und Willkür. Deswegen müssen wir uns unbedingt für die besten Tarifvereinbarungen stark machen. Und je mehr wir sind, desto besser ist die Verhandlungsbasis. Macht also unbedingt mit und setzt Euch aktiv für Eure berufliche und finanzielle Zukunft ein!

Erste Sondierung mit der Geschäftsleitung

Honorar- und Gehaltsrunde 2022

Heute haben sich die Verhandlungskommissionen von ver.di und DJV mit der Geschäftsleitung von Deutschlandradio zu einem ersten Sondierungsgespräch getroffen. Die Diskussion war konstruktiv, auch wenn es noch kein belastbares Angebot von Deutschlandradio gab. Die Vorstellungen über eine angemessene Anpassung der Honorare und Gehälter bzw. eine Verbesserung der Beschäftigungssituation bei Festen und Freien liegen also noch weit auseinander.

Am 4. Juli soll es weitergehen – und zwar mit Verhandlungen. Bis dahin will Deutschlandradio konkrete Vorschläge unterbreiten. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.


Tarifverhandlungen 2019

Einigung erzielt!

Bei den Tarifverhandlungen 2019 haben sich DJV und ver.di mit Deutschlandradio auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Die getroffenen Vereinbarungen sind nach Überzeugung der Gewerkschaften ein sehr guter Kompromiss, der Festen und Freien deutlich mehr Geld sowie außerdem vertretbare strukturelle Veränderungen bringe.

Der neue Tarifvertrag gilt für Feste und Freie, für Azubis und Praktikant*innen, für Volontär*innen und Trainees sowie für Versorgungsempfänger*innen.

Eine Umsetzung der Tarifvertragsanpassung wird bis Mitte März dieses Jahres angestrebt.

In konstruktiver Atmosphäre haben die Tarifparteien am vergangenen Freitag folgendes Ergebnis vereinbart:

Laufzeit:
36 Monate mit einem Sonderkündigungsrecht beider Tarifparteien zum 01.04.2021, auszuüben bis spätestens 15.01.2021, sofern der Rundfunkbeitrag niedriger als von der KEF empfohlen angepasst werden sollte.

Für angestellte Mitarbeiter*innen,
die dem Anwendungsbereich des eMTV unterliegen und sich am 1. April 2020 oder später in einem befristeten oder unbefristeten Arbeitsverhältnis mit Deutschlandradio befinden: 

⇒ Lineare Steigerung der Gehälter um insgesamt 6,75% (2,25% jeweils zum 01.04. der Jahre 2019 bis 2021, für 2019 rückwirkend).
 
⇒ Einmalig doppeltes Urlaubsgeld in 2020 als tarifliche Sonderleistung.
 
⇒ Dauerhaft voller Familienzuschlag auch für alle Teilzeitbeschäftigten.
 
⇒ Bis zu fünf zusätzliche freie Tage bei entsprechendem Gehaltsverzicht. Deutschlandradio beteiligt sich pro in Anspruch genommenem Tag mit 1/5 des Gehaltsabzuges.
 
⇒ Übernahme des gesamten Resturlaubs ohne Antrag in das Folgejahr, Abnahme bis zum 31.03. des Folgejahres. Für den Resturlaub 2019 gelten noch die alten Regelungen (Abnahme bis April 2020).
 
⇒ Verlängerung der Regelung zur sachgrundlosen Befristung, abgesenkt von 15 auf 12 Mitarbeiterkapazitäten.
 
⇒ Verlängerung der Regelung zur Vergütung für Aushilfskräfte nach der Tabelle für Festangestellte.
 
⇒ Überarbeitung der sog. Sendefahrer*innen-Zulage zugunsten einer einheitlichen Vertretungsregelung
 
⇒ Aufnahme von Verhandlungen über die tariflichen Berufsbezeichnungen

 
Volontär*innen, Trainees und Auszubildende
die sich am 1. April 2020 oder später in einem Vertragsverhältnis mit Deutschlandradio befinden: 

⇒ Lineare Steigerung der Gehälter um insgesamt 6,75% (2,25% jeweils zum 01.04. der Jahre 2019 bis 2021, für 2019 rückwirkend).

 
Versorgungsempfänger*innen,
die am 1. April 2020 oder später Versorgungsbezüge von Deutschlandradio beziehen

⇒ Anpassung gemäß dem Tarifvertrag zum Fortbestand und Weiterentwicklung der Versorgungssysteme auf Basis der für Angestellte vereinbarten Steigerungsbeträge.

 
Freie Mitarbeiter*innen / Honorarzeitverträge

Lineare Steigerung der Vergütungen des Vergütungstarifvertrages für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkl. Sonderhonorare um 4,5%, mindestens jedoch um 1 € zum 01.04.2020.

⇒ Weitere lineare Steigerung der o.g. Honorare um 2,25% zum 01.04.2021.
 
⇒ Pauschale Einmalzahlung i.H.v. 1.320 € im Laufe des Monats April 2020 als Ausgleich für entgangene Honorarerhöhungen im Wert von 2,25% des Honorarvolumens zum 01.04.2020. Voraussetzung: Urlaubsanspruch in 2019.
 
⇒ Pauschale, einmalige tarifliche Sonderzahlung im Wert von 2,0% des Honorarvolumens zum 01.02.2021. Die Zahlung i.H.v. 930 € erfolgt im Laufe des Monats Januar 2021. Voraussetzung: Urlaubsanspruch in 2020.
 
⇒ Erhöhung der Zahlung bei Schwangerschaft von 75% auf 92% von 1/365 ihrer Vorjahresbezüge bei Deutschlandradio (§2 des TV über Zahlung bei Schwangerschaft).
 
⇒ Kostenfreier Zugang zu den Angeboten des betriebsärztlichen Dienstes sowie der AWO mit Inkrafttreten des Tarifvertrages.
 
⇒ Fortbildungsprogramm „Digitalisierung" im Wert von 100.000 € p.a. für drei Jahre an den Standorten in Köln und Berlin bei Zahlung des Fortbildungshonorars.

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