Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

Der DJV im ZDF

Neue Eckpunkte in den Tarifverhandlungen

24. März 2023: Am vergangenen Freitag, 17. März, haben die Gewerkschaften und das ZDF zehn Stunden über neue Eckpunkte verhandelt. Diese Zeitspanne zeigt bereits, wie eng der Spielraum für alle Beteiligten ist und wie schwierig die Verhandlungen sind. Alle drei Gewerkschaften haben mittlerweile zugestimmt, diese Eckpunkte zu paraphieren und daraus in den nächsten Tagen einen fertigen Tarifvertrag mit dem ZDF zu verhandeln.

Die wichtigsten Eckpunkte aus unserer Sicht im Überblick:

  • Ab dem 1.1.2023 steigt die Vergütung fester und freier Mitarbeitender um durchschnittlich 3,25 Prozent; bei Festen gibt es hier erneut eine soziale Staffelung, von der die unteren Vergütungsgruppen und -stufen profitieren. Die Steigerung von 3,25 gilt auch für Zuschläge und Zulagen, sofern sie grundsätzlich der Tarifsteigerung unterliegen. Es steigen dabei sowohl auch die Effektivhonorare als auch der Honorarrahmen sowie die Bestandsschutzobergrenze freier Mitarbeitender. Die Laufzeit des Vertrags endet am 31. Juli 2024. Damit ist eine stärkere Fortwirkung in die Zukunft erreicht. Die Anhebung der Gehälter erfolgt zum 01.06.2023. Für die Monate Januar bis Mai 2023 gibt es eine pauschale Einmalzahlung von 1.125 Euro. Für Teilzeitbeschäftigte anteilig zum Beschäftigungsumfang.
  • Alle Beschäftigten, Freie wie Feste, Azubis, Volos, dual Studierende und Trainees erhalten die Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei pro Kopf. Dies gilt auch für Kolleg:innen in Elternzeit oder Mutterschutz, sowie für ehemalige Volos, die erst gegen Ende vergangenen Jahres in freier Mitarbeit übernommen worden sind. Ausbezahlt wird die Inflationsausgleichsprämie mit der Juni-Vergütung.
  • Die Entgelte für Azubis, Volos, dual Studierende und Trainees steigen um 125 Euro. Azubis, die beim Abschluss der Ausbildung mindestens die Note „befriedigend“ erhalten haben, werden im ZDF mindestens ein Jahr weiter beschäftigt, sofern sie dies wünschen.
  • Zum sogenannten 49-Euro- oder vergleichbaren Tickets im ÖPNV gibt es einen monatlichen, sozialversicherungs- und steuerfreien Mobilitätszuschuss von 20 Euro. Für Azubis, Volos, dual Studierende und Trainees sind es 30 Euro.
  • Teilnehmende an den Streiks dürfen nicht gemaßregelt werden.
  • „Freizeit statt Geld“ ist zukünftig an zehn statt wie bisher an sechs Tagen pro Jahr möglich. Dazu verpflichtet sich das ZDF, Gesundheitstage durchzuführen. Die Teilnahme daran gilt als Arbeitszeit und muss ermöglicht werden, sofern dem nicht dringende betriebliche Gründe entgegenstehen.
  • Wichtig ist uns, dass freie Mitarbeitende mehr Beschäftigungssicherheit bekommen. Dazu muss das ZDF zeitnah mit den Gewerkschaften Verhandlungen aufnehmen. Eventuelles Hinhalten durch das ZDF führt dazu, dass die Friedenspflicht endet und wir unseren Forderungen, trotz laufenden Tarifvertrags, mit Arbeitskampfmaßnahmen Nachdruck verleihen können. Zudem soll der erhöhte Bestandsschutz aus dem vergangenen Tarifvertrag fortgesetzt werden.

Bei Rückfragen bitte gerne bei uns melden!

Euer DJV im ZDF:

Markus Peick (Vorsitzender, peick.m@zdf.de)
Jutta Dornbusch (2. Vorsitzende, dornbusch.j@zdf.de)
Dr. Michael Sommer (3. Vorsitzender, sommer.m@zdf.de)
Regin Jaeger (Schatzmeister, jaeger.r@zdf.de)
Kathrin Abler (abler.k@zdf.de)
Michael Anisimoff (anisimoff.m@zdf.de)
Anne-Kerstin Busch (busch.a@zdf.de)
Gerhard Crispin (crispin.g@zdf.de)
Simone Ebert (ebert.s@zdf.de)
Simone Friedrich (friedrich.si@zdf.de)
Christian Schäfer-Koch (schaefer-koch.c@zdf.de)
Michael Strompen (strompen.m@zdf.de)

Warnstreik beim ZDF zeigte Wirkung: "heute"-Nachrichten nur als Aufzeichnung

07. März 2023: Kalt und windig – so war das Wetter heute in Mainz und anderswo. Das hielt die Kolleginnen und Kollegen nicht davon ab, auf dem Mainzer Lerchenberg nach draußen zu gehen und für ihre Tarifforderungen zu demonstrieren. Der Warnstreik, zu dem unter anderem der DJV aufgerufen hatte, fand auch in den Landesstudios, wie in Düsseldorf, Anhänger.

Insgesamt legten rund 500 Kolleginnen und Kollegen die Arbeit nieder. Kein Wunder, tut sich doch am Verhandlungstisch mit den Vertretern der Chefetage nichts mehr.

Die Folgen des Warnstreiks bekamen auch die Zuschauer mit: Die „Drehscheibe“ fiel aus und wurde durch eine Show aus der Konserve ersetzt. Die „heute“-Nachrichten waren nicht live, sondern wurden vorher aufgezeichnet. Und „heute – in Deutschland“ musste ausfallen.

Und das sind die Tarifforderungen des DJV beim ZDF:

  • ein substantiell verbessertes Angebot auf Grundlage des bereits ausgehandelten Festbetragsmodells,
  • zusätzlich die volle Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro für alle, unabhängig vom Verhandlungsvolumen,
  • befristete Verträge nur mit Sachgrund,
  • Anrechnung von Zeiten in freier Mitarbeit bei Festanstellung,
  • Schutz freier Mitarbeiter vor sachgrundloser Vertragsbeendigung,
  • weitere Beschäftigungssicherheit für Freie,
  • Übernahmegarantien für Azubis, Volontär:innen und Dualstudierende.

Besonders ärgerlich für die Freien: Die Gewerkschaften DJV und ver.di haben einen konkreten Vorschlag vorgelegt, mit dem Freie vor sachgrundlosen Beendigungen ihrer Verträge geschützt werden sollen. Das ZDF weigert sich seit fast zwei Jahren, über diese und weitere Forderungen zur Beschäftigungssicherheit zu verhandeln. Vielleicht bringt der Warnstreik ja endlich Bewegung an den Verhandlungstisch.

Kontakt: DJV-Bundesverband. Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hendrik Zörner, Berlin
Tel. 030/72 62 79 20

Einladung zur Informationsveranstaltung zu Tarifverhandlungen

Liebe Kolleg:innen.

die Gewerkschaften im ZDF haben das Angebot des Hauses abgelehnt. Für den DJV ist das Angebot zu wenig. Denn das ZDF hat das Gesamtvolumen des Angebots im Vergleich zum ursprünglichen Angebot und im Vergleich zu den Eckpunkten nicht nennenswert vergrößert, sondern einfach nur anders verteilt. Der DJV fordert, das ursprüngliche Angebot zu verbessern. Für den DJV beinhaltet das neuerliche Angebot des ZDF keinerlei Verbesserungen, sondern stellt angesichts des fortgeschrittenen Verhandlungsverlaufs einen Rückschritt dar. Als Begründung für das abermals angebotene Volumen wurden erneut die Abschlüsse der Gewerkschaften mit anderen ARD-Anstalten angeführt, insbesondere die Abschlüsse mit dem SWR und dem WDR, ohne tragfähig zu begründen, weshalb sich daraus zwangsläufig das angebotene Gesamtvolumen ergebe. Darüber hinaus lässt sich das ZDF weiterhin nicht darauf ein, freien Mitarbeitenden mehr Sicherheit zuzugestehen.

Gerne möchten wir mit Ihnen und Ruch dazu ins Gespräch kommen - am morgigen Freitag per Teams. Beginn ist um 12 Uhr. 

https://teams.microsoft.com/l/meetup-join/19%3ameeting_M2FjYjljMGMtOGNhZi00MWRmLWI4NmMtNGRiODAwNTQyZjMz%40thread.v2/0?context=%7b%22Tid%22%3a%226725721f-bd87-4b29-a9be-94b6260500e3%22%2c%22Oid%22%3a%22bb6cd060-0d2e-4e98-9d98-af37c1318831%22%7d

Euer DJV im ZDF:

Markus Peick (Vorsitzender, peick.m@zdf.de)
Jutta Dornbusch (2. Vorsitzende, dornbusch.j@zdf.de)
Dr. Michael Sommer (3. Vorsitzender, sommer.m@zdf.de)
Regin Jaeger (Schatzmeister, jaeger.r@zdf.de)
Kathrin Abler (abler.k@zdf.de)
Michael Anisimoff (anisimoff.m@zdf.de)
Anne-Kerstin Busch (busch.a@zdf.de)
Gerhard Crispin (crispin.g@zdf.de)
Simone Ebert (ebert.s@zdf.de)
Simone Friedrich (friedrich.si@zdf.de)
Christian Schäfer-Koch (schaefer-koch.c@zdf.de)
Michael Strompen (strompen.m@zdf.de)

Unzureichendes Angebot!

01.03.2023: In der fünften Runde TV Vergütung am 22. Februar 2023 hat das Haus ein Angebot vorgelegt, das aus unserer Sicht keine substantielle Verbesserung darstellt: Das Gesamtvolumen für die Tarifsteigerung ist im Prinzip gleichgeblieben – trotz nach wie vor hoher Inflation; es wird nur anders verteilt. Diesen selbstgesteckten Rahmen möchte das ZDF nicht verlassen. Unterm Strich heißt das, dass es für die Belegschaft bei einem hohen Kaufkraftverlust bleibt.  Über eine Fortschreibung des bisherigen Bestandschutzes hinaus war das ZDF nicht bereit, über die Beschäftigungssicherheit für freie Mitarbeiter*innen zu verhandeln. Die Gewerkschaftsgremien werden sich mit diesem Sachstand befassen. Weitere Informationen folgen zeitnah.

Neue Tarifrunde im ZDF?

02. Februar 2023: Wie das ZDF mitgeteilt hat, haben die zuständigen Gremien der anderen beteiligten Gewerkschaften VRFF und ver.di das im Dezember 2022 verhandelte Eckpunktepapier abgelehnt. Das zuständige DJV-Gremium, der DJV-Gesamtvorstand, hatte hingegen seine Zustimmung erteilt.

Das ZDF hat nun in einer hausinternen Mitteilung vom 23. Januar 2023 verkündet, dass das erzielte Verhandlungsergebnis, welches in den Eckpunkten festgehalten wurde, hinfällig sei. Dabei stellt das ZDF einige Behauptungen auf, die nicht ganz den Tatsachen entsprechen und die wir deshalb richtigstellen möchten.

  • Das ZDF kolportiert, es habe angeboten, die 3000 Euro Inflationsprämie in vollem Umfang auszuzahlen. Dieses Angebot hat es jedoch nie auf dem Verhandlungstisch gelegt. Vielmehr sollte die Auszahlung bei Festangestellten und freien Mitarbeitenden des 2. Kreises nur anteilig nach deren Beschäftigungsvolumen erfolgen. In der Folge hätten gerade die, die wenig verdienen, weil sie nicht in Vollzeit arbeiten können oder dürfen, weniger bekommen. Die Lebenshaltungskosten schlagen bei ihnen aber zu 100 Prozent zu Buche.
    Für freie Mitarbeitende im 3. Kreis wollte das ZDF eine globale Kürzung für alle. Nachdem es jahrelang freie Mitarbeit in den meisten Fällen auf maximal 110 Tage heruntergefahren hatte, hat es einen Mittelwert über die Beschäftigungsverhältnisse gelegt und wollte dies als Argument nutzen, noch weiter auf Kosten der Freien zu sparen. Dies hat der DJV nicht nur als inakzeptabel, sondern als zynisch betrachtet.
  • Apropos Inflationsausgleichsprämie: Die hätte das ZDF, wenn es dies wirklich gewollt hätte, direkt auszahlen können, ohne es zum Gegenstand von Tarifverhandlungen zu machen. Anders formuliert: Es hat das Geld erst weggenommen, bindet eine Schleife darum und präsentiert es nun als „Geschenk“.
  • Durch die Steigerung von im Mittel 3,135 Prozent, bei denen gerade die unteren Vergütungsstufen mehr profitieren, wäre in der Summe mehr Geld ausgeschüttet worden, wie unsere umfangreichen Berechnungen während der Verhandlungen gezeigt haben. Das Ursprungsangebot des ZDF liegt in einem siebenstelligen Euro-Betrag unter dem verhandelten Abschluss.
  • Vor allem aber hat das ZDF in den vergangenen Jahren nicht nur gering abgeschlossen, sondern auch geplant, in der kommenden Beitragsperiode wieder gering anzumelden, so dass dieser Sparkurs ab 2025 fortgesetzt worden wäre. Ein höherer prozentualer Wert wirkt insofern auch in die Zukunft.
  • Das ZDF beruft sich auf angeblich vergleichbare ARD-Abschlüsse. Das verbietet sich von selbst, nachdem das ZDF über Jahre gespart und immer wieder zugesagt hat, nach Ende der Sparauflagen wieder im Normalbereich zu verhandeln. Die ARD-Anstalten haben jetzt die KEF-Auflagen bekommen, die wir hinter uns gelassen haben. Das muss sich nach unserer Auffassung auch in diesem und zukünftigen Abschlüssen widerspiegeln. Insofern ist ein höherer prozentualer Wert nicht nur schon jetzt besser, sondern auch für die Zukunft tragfähig.
  • Wichtig für die Zukunft ist, dass das ZDF kein Arbeitgeber ist, der vergleichbar mit Arbeitgebern in der freien Wirtschaft ist. Anders als in der freien Wirtschaft kann es nicht frei über sein Geld verfügen, sondern sieht sich an die KEF-Vorgaben gebunden, gegen die zu klagen es nicht gewillt ist, wenn sie ungerechtfertigt sind. Jedes unrealistische Verhandlungsergebnis, das die derzeit geltenden Vorgaben überschreitet, würde in der ZDF-Logik dazu führen, dass freie Mitarbeit gekürzt oder beendet wird, Zeitverträge bei Festangestellten nicht verlängert und freiwerdende Stellen nicht neu besetzt werden. Dies haben wir im ZDF schon erlebt. Auch darum muss die ZDF-Anmeldung für die kommende Beitragsperiode erhöht werden.
  • Für nächste Beitragsperiode droht übrigens ein weiterer Abschlag von zehn Prozent. Dies liegt daran, dass das ZDF die Auflage, mit den Gewerkschaften über eine Abflachung der Stufensteigerung zu verhandeln, nicht wahrgenommen hat, sondern die Verhandlungen erst verschleppt und dann für beendet erklärt hat. Die Vorschläge der Gewerkschaften, dies zu lösen, ohne dass es über die Lebensarbeitszeit zu Einsparungen kommt, hat das ZDF nie beatwortet – ebenso wenig wie unseren Vorschlag, mehr Sicherheit für freie Mitarbeitende zu schaffen. Hier hat das ZDF drei Mal seine Verhandlungszusage nicht eingelöst und ist damit wortbrüchig geworden.

Darüber, wie es nun weitergeht halten wir Euch an dieser Stelle natürlich auf dem Laufenden.

29. Juni 2021: Bisher verliefen die Sondierungsgespräche mit dem ZDF sehr ernüchternd. Das ZDF beabsichtigt in ihrem Vergütungsmodell, die KEF-Kürzung in den Personalaufwendungen einzupreisen. Es ist also ein Einsparmodell! Sie wollen den Festangestellten, die Stufe 9 streichen. Damit liegen wir mit unseren Forderungen nach Ergebnisneutralität weit auseinander. Die Hausseite hatte an unserem Vorschlag der Abflachung der Stufensteigerung kein Interesse. Das Lebenseinkommen wäre zu 100 % bei uns berücksichtigt. Um es klipp und klar zu sagen: Das ZDF will die Stufe 9 streichen – basta!

Freie als Freiwild
Große Differenzen gibt es z.B. beim Thema „Neues Modell Freie Mitarbeit“. Das ZDF möchte Freie, die mehr als 110 Tage im Jahr beim ZDF arbeiten, nur noch maximal sechs Jahre beschäftigen. Wer bis dahin keine Festanstellung ergattern konnte, fliegt raus! Das  führt zu einer Entsolidarisierung der Mitarbeiter:innen. Das schadet dem Betriebsklima und der journalistischen Unabhängigkeit des ZDF. Wir fordern den Wegfall jeglicher Befristung bei den Freien.

Stimmt: „Die Latte liegt ganz weit oben!“. Wir sind Marktführer und wir sind es wert.

Wir müssen reden - schaltet euch ein am

30. Juni 2021, um 18:00 Uhr

Eure Einwahldaten:

Über den Meeting-Link beitreten
verdi.webex.com/verdi/j.php
Meeting-Kennnummer (Zugriffscode): 137 271 5569
Meeting Passwort: RgxEqCcP883

Keine Streichung der Stufe 9 ohne vollen Ausgleich!

Kein automatisierter Rausschmiss von Freien!

Die Sondierungsgespräche im ZDF zum Thema Vergütungsstruktur gestalten sich schwierig. Bisher macht das ZDF keine Anstalten, auf die Forderungen von DJV und ver.di einzugehen. Dabei will das ZDF etwas von uns/von Euch!

Das ZDF möchte für neue Mitarbeiter:innen und bei Höhergruppierungen die Vergütungsstufe 9 streichen. Hintergrund ist eine Forderung der KEF, die offenbar erwartet, dass das ZDF seine Tarifstrukturen hinsichtlich der Zeit für Aufstiege und des Niveaus zum Ende der Tarifstufen anpasst. Zwar bietet das ZDF Kompensationen in den ersten Arbeitsjahren an. Ein gerechter Ausgleich findet dadurch aber nicht statt. Die Mitarbeiter:innen würden insbesondere bei den häufig langen Erwerbsbiografien im ZDF im Hinblick auf ihre Lebensarbeitszeitvergütung weniger verdienen. Besonders hart würde das diejenigen treffen, die die Vergütungsgruppe wechseln.

Große Differenzen gibt es auch beim Thema „Neues Modell Freie Mitarbeit“. Das ZDF möchte freie Mitarbeiter:innen, die mehr als 110 Tage im Jahr beim ZDF arbeiten, maximal sechs Jahre beschäftigen. Wer bis dahin keine Festanstellung ergattern konnte, fliegt raus.  Dieses Modell verstößt gegen die Grundprinzipien der mit uns geschlossenen Tarifverträge und führt zu einer Entsolidarisierung der Mitarbeiter:innen. Wer traut sich bei dieser „Reise nach Jerusalem“ und „sechsjährigen Probezeit“ noch, für sich, für seine Kolleg:innen oder für mehr journalistische Qualität den Mund aufzumachen? Das schadet dem Betriebsklima und der journalistischen Unabhängigkeit des ZDF. Ver.di und DJV fordern deshalb, dieses Modell schleunigst wieder abzuschaffen. 

Auf einer gemeinsamen Infoveranstaltung wollen wir Euch über die Sondierungsgespräche informieren. Wir laden Euch deshalb ein, am

17.06.2021 um 18:00 Uhr Euch unter folgendem Link zu versammeln:
https://verdi.webex.com/verdi/j.php?MTID=mad1dd7aceb58da0fa0fed9506e850070

Wir informieren und setzen ein Zeichen:

Keine Streichung der Stufe 9 ohne vollen Ausgleich! Kein automatisierter Rausschmiss von Freien!


Erfolgreiche Personalratswahlen am 3. Mai 2021

Bis zum dritter Mai konntet Ihr Euren neuen Personalrat wählen. Am Mittag wurden dann alle abgegebenen Stimmen ausgezählt. Wir freuen uns sehr darüber, dass Ihr uns Euer Vertrauen geschenkt habt und wir künftig Eure Interessen im Personalrat vertreten dürfen. Thomas ist zudem in der gestrigen, konstituierenden zum 1.stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden! Wir sind als Sprachrohr der freien und festangestellten Journalist:innen  im Studio Düsseldorf also sehr gut aufgestellt.
Danke an Euch für entgegenbrachte Vertrauen und die Unterstützung!

Jetzt geht es an die Arbeit. Dabei wollen wir immer ein offenes Ohr für Euch im ZDF haben und freuen uns auf Eure Anregungen, Wünsche und Forderungen. Schreibt einfach eine E-Mail oder sprecht uns an:

Thomas Münten:
Muenten.T@zdf.de, Tel: 0211-4366 371

Andreas Halbach:
Halbach.A@zdf.de, Tel: 0211-43 66 203

Bei gewerkschaftlichen und arbeitsrechtlichen Fragen stehen Euch auch die Kolleg:innen der DJV- Geschäftsstelle selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

Diese erreicht Ihr per E-Mail an zentrale@djv-nrw.de oder am Telefon (0211/23399-0). Eine Übersicht Eurer Ansprechpartner:innen im DJV-NRW findet Ihr auch hier: www.djv-nrw.de/kontakt.

Beste Grüße
Andreas Halbach & Thomas Münten

Unsere Kandidaten Andreas Halbach & Thomas Münten

Kontakt
Fragen, Wünsche, Anregungen?

Ihr wollt unsere Kandidat*innen näher kennenlernen? Ihr arbeitet im ZDF und habt eine Frage oder ein Anliegen? Dann schreibt uns. Andreas Halbach und Thomas Münten melden sich persönlich bei Euch zurück. 

Tel: 0211/23399-200
Email: information@djv-nrw.de

Wir kümmern uns.

Damit du sicher arbeiten kannst

Schon während Corona haben wir Personalräte uns in zahlreichen Gesprächen mit dem Haus dafür eingesetzt, dass die Arbeitsplätze sicher sind. Doch ein sicherer Arbeitsplatz geht weit über eine Pandemie hinaus: Als Personalräte wachen wir über die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften – von der Größe des Büros über Ergonomie bis zum Raumklima.

Damit du Beruf und Privatleben vereinbaren kannst.

Corona hat gezeigt: Homeoffice ist für manche Führungskräfte schwer vorstellbar. Zahlreiche Vorgesetzte mussten wir erst in Gesprächen überzeugen, dass es keine Hinderungsgründe gibt. Und die gibt es auch nach der Pandemie nicht. Wir werden auch dann, wenn der äußere Druck weg ist, dafür sorgen, dass Vorgesetzte nicht vergessen: Arbeiten kann man auch zu Hause.

Corona hat auch Führungskräfte zu der Einsicht gezwungen: Es muss nicht immer 8.30 bis 17 Uhr sein. Verlängerte Mittagpausen, flexible Anfangs- und Endzeiten – alles ist möglich und muss laut Tarifvertrag möglich sein. Wir erläutern dir und deinen Vorgesetzten das auch nach der Pandemie gerne – im letzteren Fall gegenüber den Vorgesetzten bei Bedarf auch gerne nachdrücklich. Wir werden dafür sorgen, dass die Möglichkeiten des Tarifvertrags auch gelebt werden.

Eltern hatten das Problem, dass immer wieder einmal die Schulen und Kindergärten geschlossen wurden. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass das ZDF großzügigere Lösungen angeboten hat. Und auch wenn Corona vorbei ist: Eltern müssen unterstützt werden. Wir sorgen dafür, dass das ZDF seinen eigenen Anspruch als familienfreundlicher Arbeitgeber einlöst. 

Damit du auch einmal Feierabend machen kannst

Den ganzen Tag am Rechner – ich muss doch erreichbar sein? Ja, aber nur während der Arbeitszeiten, nicht abends und am Wochenende. Arbeitszeitregelungen gelten auch im Homeoffice. Wir schreiten gerne ein, wenn dein*e Chef*in dich fragt, warum du auf die Mail nicht am Sonntag geantwortet hast. Und wir haben schon immer gefordert: Arbeitszeiterfassung muss für jeden möglich sein, der fürchtet, unbezahlte Überstunden zu machen. Wir brechen auch hier Widerstände.

Damit du dir nicht Sorgen machen musst, die Miete zu bezahlen

Gerade den freien Mitarbeitenden sind in der Pandemie Jobs weggebrochen. Wir haben uns als Personalräte dafür eingesetzt, dass es Hilfs- und Ausgleichzahlungen gibt. Und auch nach Corona muss dies weiter gelten: Wir kontrollieren die Verträge der Freien, damit den Kolleg*innen nicht einfach der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Damit du nicht schlechter behandelt wirst, nur weil du das „falsche“ Geschlecht hast

Ein Entwurf, die Dienstvereinbarung „Frauengleichstellung“ zu überarbeiten, liegt dem ZDF vor, das das bisher ausgesessen hat. Wir werden das in der nächsten Legislaturperiode wieder aufrufen.

Sexuelle Belästigung und Mobbing sind ein „No Go“. Wir Personalräte haben eine Dienstvereinbarung zum Schutz davor abgeschlossen. Jetzt muss sie sich bewähren – wir Personalräte werden dafür sorgen, dass sie nicht nur auf dem Papier ihr Dasein fristet.

Das Entgelttransparenzgesetz gilt, und zwar - wie erst das Bundesverfassungsgericht urteilen musste, auch für freie Mitarbeitende. Ansprechpartner ist hier der Personalrat. Wir haben in der Vergangenheit schon den Finger in die Wunde gelegt, wenn Kolleginnen schlechter bezahlt werden als Kollegen und werden das weiterhin, auch systematisch, überprüfen.

Damit du sein kannst, was du bist

Männlich, weiblich, divers – Geschlecht und sexuelle Orientierung dürfen keine Rolle im Sender spielen; gleichzeitig muss das ZDF die Gesellschaft widerspiegeln. Wir haben entsprechende Vorstöße unternommen und werden das in den kommenden vier Jahren in eine Dienstvereinbarung gießen, die wir dem Haus vorlegen werden.

Damit du fair behandelt wirst

Konflikte, ungerechte Anweisungen – das alles darf nicht sein. Wir haben mit dem ZDF eine Dienstvereinbarung verhandelt, die den Umgang des ZDF mit Konflikten regelt: Die Vorgesetzten sind in der Pflicht, es gibt Fristen, in denen Probleme zu lösen sind. Auch eine externe Mediation ist kein Tabu mehr im Haus. Wir werden dafür sorgen, dass diejenigen, die hier im ZDF in die Pflicht genommen werden, dieser auch nachkommen. Gleichzeitig werden wir weiter das tun, was schon in der vergangenen Periode unsere Hilfestellung war: Wir beraten und klären dich über deine Rechte und die Pflichten deines*r Vorgesetzten auf.

Damit du fair bezahlt wirst

Wenn zwei das Gleiche tun, haben sie noch längst nicht das Gleiche auf der Entgeltabrechnung. Wir überprüfen die Verträge freier Mitarbeitender und die Einstufung der Festangestellten. Wir haben in den vergangenen Jahren Höhergruppierungen und außertarifliche Honorarerhöhungen durchgesetzt und werden dies nun auf alle freien Verträge ausdehnen.

Damit es sich lohnt, dass du seit Jahren für das ZDF arbeitest

Wir haben das Verfahren zur Umschichtung kontrolliert und werden das weiter tun. Dabei haben wir erreicht, dass die Stufe 5 bei der Umschichtung langjähriger freier Mitarbeitenden nicht mehr die absolute Obergrenze darstellt. Wir kontrollieren, dass sich der finanzielle Verlust sich bei der Umschichtung in einem vertretbaren Rahmen hält und es am Ende des Berufslebens auch ein Plus gibt. Wir beraten weiterhin, welche Folgen das für dich hätte.

Damit du gesund bleibst oder wieder wirst

Die Arbeit darf dich nicht krank machen. Darum kontrollieren wir, dass das ZDF die entsprechenden Vorschriften einhält und fordern immer wieder, dass das ZDF auch ein Mehr anbietet. Damit Druck, harte Worte und Stress dich nicht überfordern, haben wir die Dienstvereinbarung zu Konflikten verhandelt und außerdem das Mitarbeitendengespräch neu überarbeitet, damit die Anforderungen nicht zu Überforderungen werden und das ZDF handeln muss, wenn die Arbeit krank macht.

Solltest du länger krank sein, darf es nicht passieren, dass du zurückkommst und alles ist wie vorher. Darum haben wir eine Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement verhandelt. Bei der Umsetzung sind wir Personalräte nicht nur Ansprechpartner, sondern als Teil des BEM-Teams auch Teil der Lösung.

Damit du dir keine Sorgen wegen der Umwelt machen musst

Wir stellen im Personalrat einen eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten. Dieser hat bereits die Ladestationen für E-Bikes durchgesetzt und kümmert sich auch um Nachhaltigkeit im ZDF-Kasino. Wir werden weiter dem Haus Vorschläge unterbreiten und deine Vorschläge weitergeben, damit das ZDF ein Programm macht, das nicht nur on air und online nachhaltig wirkt, sondern auch für unseren Planeten.

Damit du nicht überwacht wirst

Zahlreiche IT-Programme bieten Funktionen an, von denen George Orwell als Chef nur träumen könnte. Wir haben eine Dienstvereinbarung zum Beschäftigtendatenschutz und zu IT-Sicherheitssystemen abgeschlossen, dass weitgehende Kontrollrechte beinhaltet – damit Du nicht kontrolliert wirst, sondern der Personalrat kontrolliert, dass du nicht zum gläsernen Mitarbeitenden wirst. Wir werden auch weiter jede Software kritisch untersuchen und einschreiten, wenn sie deine Leistung und dein Verhalten kontrollieren könnte. Zudem haben wir dafür gesorgt, dass so auch nicht der Informantenschutz ausgehöhlt wird, um weiter investigative Recherchen machen können.

Damit die „schöne neue Welt“ auch wirklich schön wird

Office 365 ermöglicht viel – aber auch manches, was man lieber nicht möchte. Wir haben dafür gesorgt, dass auch hier deine Leistung und dein Verhalten nicht kontrolliert werden dürfen. Gleichzeitig verändert die Software die Prozesse und Strukturen, in denen du arbeitest. Wir sorgen dafür, dass die nicht einfach über dich kommen, sondern dein Wissen und deine Erfahrungen hier einfließen können, die „schöne neue Welt“ zu gestalten.

Damit die sozialen Medien für dich nicht asozial werden

Wir haben dem ZDF einen Vorschlag unterbreitet, wie dafür Sorge getragen wird, dass du in den sozialen Medien geschützt unterwegs bist und nicht einfach zur Verantwortung gezogen werden kannst, wenn es deinem*r Chef*in nicht passt, was du getan hast. Wir werden in den kommenden vier Jahren mit dem ZDF eine Dienstvereinbarung dazu abschließen.

Außerdem haben wir dem Haus einen Vorschlag unterbreitet, dass du nicht dein Privat-Smartphone nutzen musst. Auch zu „bring your own device“ werden wir mit dem ZDF weiter verhandeln.

Damit du das Programm machst und nicht nur verwaltest

Ob TV oder Internet – das ZDF lagert mehr und mehr Tätigkeiten aus, die eigentlich Redakteur*innen, Kameraleute und Cutter*innen ausüben sollten. Wir kontrollieren Arbeitnehmerüberlassungsverträge und müssen gehört werden, wenn das ZDF Tätigkeiten verlagert. Wir werden auch weiter anmahnen, dass in den Inhalten, an denen ZDF draufsteht, auch ZDF drin sein muss.


22. März: DJV-NRW stellt stellvertretenden Vorsitzenden nach Personalratswahl der Zentrale

Nach den Personalratswahlen im ZDF stellt der DJV den stellvertretenden Personalratsvorsitzenden im Personalrat der Zentrale im ZDF – zuständig für die Zentrale sowie die Landesstudios Rheinland-Pfalz und Hessen. Markus Peick (LV NRW), der bereits in der Amtsperiode zuvor den zweiten Stellvertreter gestellt hatte, ist jetzt stellvertretender Vorsitzender. Vorsitzender ist Thomas Wagner von ver.di, die mit dem DJV eine Listengemeinschaft gebildet hatten. Eine weitere der sechs Freistellungen ging an Jutta Dornbusch (DJV RLP).

Insgesamt umfasst der Personalrat der Zentrale 21 Mitglieder. Diese haben am 22. März in freier und geheimer Wahl aus ihrer Mitte diejenigen gewählt, die in den kommenden Jahren die Geschäfte des Personalrats führen soll und die Beschlüsse des Plenums umsetzen. Die Legislaturperiode endet am 21. März 2025.

Die Wahlbeteiligung erreichte einen neuen Höchststand von 62,72 Prozent gegenüber 60,17 Prozent 2017. „Das ist ein starkes Signal für eine starke Vertretung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerähnlichen“, so Markus Peick. Wegen Corona fand die Wahl dieses Mal ausschließlich per Briefwahl statt; 2017 konnten die Mitarbeiter:innen im ZDF zwischen Brief- und Urnenwahl wählen. Bei den Festangestellten lag die Wahlbeteiligung bei 65,26 Prozent, bei den freien Kolleg:innen bei 53,81 Prozent.

„Das zeigt, dass sich das ZDF von seinen Freien entfremdet“, meint Markus Peick. „Dabei sind wir in der glücklichen Lage, dass im ZDF der Personalrat für Arbeitnehmerähnliche zuständig ist, im Unterschied zu manch anderem Sender. Gerade in Zeiten, in denen das ZDF bei den Freien die Daumenschrauben ansetzt und prekäre Arbeitsverhältnisse noch prekärer zu gestalten sucht, ist es wichtig, auch die Interessen der Arbeitnehmerähnlichen vertreten zu können.“

Allerdings hat die VRFF mittlerweile Klage gegen die Wahlen zum Personalrat – nicht zum Vorstand – beim Verwaltungsgericht eingereicht und den DJV-Bundesverband darüber informiert. Dabei hat sie allerdings keine Gründe genannt, warum aus ihrer Sicht die Wahl nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden sein soll. Alle drei Gewerkschaften hatten Vertreter*innen in den Wahlvorstand entsendet, um mögliche Probleme, die eine Wahl anfechtbar machen könnten, bereits im Vorfeld zu klären. Der Wahlvorstand hätte dann, wenn man auf Probleme hingewiesen hätte, noch während der laufenden Wahlvorbereitungen Abhilfe schaffen können. Bis die Entscheidung des Gerichts vorliegt, werden Wochen, wenn nicht Monate ins Land gehen. Der Personalrat und sein Vorstand werden bis dahin das tun, wofür sie gewählt wurden: die Interessen der Kolleg:innen bestmöglich vertreten.

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