Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

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Tarifabschluss Deutschlandradio/Deutschlandfunk

31.05.2013

Für die Beschäftigten von Deutschlandradio/Deutschlandfunk gibt es einen neuen Tarifabschluss. Nachdem am 23. Mai eine grundlegende Einigung erzielt wurde, haben die Gewerkschaften DJV und ver.di mit dem Arbeitgeber am 29. Mai letzte Punkte geklärt.
 
Die Gehälter der Festangestellten steigen rückwirkend zum 1. April 2013 um 2,65 Prozent. Zum 1. April 2014 folgt eine weitere Erhöhung um 2,95 Prozent. Die Vergütungen der Auszubildenden, Volontäre und Trainees erhöhen sich entsprechend. Die angehobenen Gehälter werden ab Juli überwiesen – zusammen mit den Nachzahlungen für die Monate April bis Juni. Damit ist bei einer Laufzeit von 24 Monaten (wie bei NDR, SWR und WDR)  eine Steigerung um 5,6 Prozent erreicht. Dieses Erhöhungsvolumen wird auch auf die Ruheständler sowie die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übertragen. Die arbeitnehmerähnlichen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Honorarzeitverträgler und Juniorprogrammmitarbeiter erhalten für die Monate April-Juni eine Einmalzahlung in Höhe von 317 Euro. Ab 1. Juli 2013 steigen die Honorare um 2,65 Prozent, ab 1. April 2014 um weitere 2,95 Prozent. Eine Vereinbarung wurde auch zum Urlaub für jüngere Mitarbeiter (Feste und Freie) getroffen, wo eine Gesetzesregelung ins Tarifrecht übernommen wurde: Sie erhalten rückwirkend ab 2012 auch 31 Tage Urlaub. Davon ausgenommen sind die Auszubildenden, bei denen es bei den vertraglichen Regelungen bleibt. In Sachen flexible Lebensarbeitszeit gab es noch keine endgültige Klärung, aber man ist etwas weitergekommen: Für Kolleginnen und Kollegen, die vor dem 1. Januar 1995 bei Deutschlandradio beschäftigt waren und zwischen Januar 2012 und Mai 2013 mit Abschlägen in den vorzeitigen Ruhestand gegangen sind, wird ein Pauschalausgleich für die entstandenen Abschläge geleistet. Und zwar bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ohne Abschläge in Rente hätten gehen können. Wenn das Gutachten vorliegt, das bezüglich des 1-Prozent-Gehaltsverzichts strittige rechtliche Fragen klären soll, wird weiterverhandelt. Die jetzt gefundene Regelung für die genannten Fälle ist keine Vorfestlegung für eine anstehende Gesamtlösung. Sie schafft zumindest aber Klarheit für die ausgeschiedenen Kolleginnen und Kollegen.
 
Eine von den ARD-Anstalten und Deutschlandradio geforderte Abkopplung der Erhöhung der Betriebsrenten von den Vergütungsanhebungen ist für diese Tarifrunde vom Tisch. Darüber soll auf ARD-Ebene gesprochen werden.   
 
Vereinbart wurde darüber hinaus, dass Deutschlandradio während der Laufzeit dieses Tarifvertrags neu ausgeschriebene Stellen zwei Jahre lang sachgrundlos befristet besetzen kann. Das ist nicht zuletzt dem Umstrukturierungsprozess geschuldet. Deutschlandradio hat erklärt, dass nicht die Absicht besteht, Arbeitsverhältnisse künftig grundsätzlich zu befristen.
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