Online-Meldungen
Funke-Mediengruppe
WR wird zum Titel mit zwei Herausgebern
04.06.2013
Die Funke-Mediengruppe hat die Westfälische Rundschau (WR) in der Region Unna, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Bergkamen an den Rubens-Verlag verkauft, wie newsroom.de berichtet. Rubens gibt in der Region seit 170 Jahren den Hellweger Anzeiger heraus. Somit besitzen nun also zwei Verlage Teile derselben Westfälischen Rundschau.
Es ist gerade mal vier Monate her, da hat der DJV-NRW die WAZ-Mediengruppe, die sich inzwischen Funke nennt, heftig kritisiert. Für die Lokalausgaben der WR wurden Verträge mit der lokalen Konkurrenz geschlossen - und so kam es, dass der Verlag Rubens seit Februar die lokalen Inhalte der WR in der Region Unna lieferte. Nun wurde der abstruse Deal von beiden Verlagen weitergedreht: In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären sie, dass die entsprechenden Ausgaben der WR rückwirkend zum 1. Mai 2013 an den Verlag Rubens veräußert wurden. Ein schönes Thema für die Kartellbehörden, findet DJV-NRW-Geschäftsführerin Dr. Anja Zimmer: "Zeitungsvielfalt sieht anders aus!“
Für die rund 8.000 Abonnenten der betroffenen WR-Ausgaben soll sich nichts ändern. Die Mantelseiten der örtlichen WR produziert weiterhin der Essener ContentDesk der WAZ, die Lokalseiten liefert eben wie bereits seit dem 1. Februar die Redaktion des Hellweger Anzeigers. Beide Seiten betonen, dass beide Zeitungen "mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten die vielfältigen Bedürfnisse im Lesermarkt bedienen" sollen. Der Unterschied zwischen den beiden Titeln besteht aber lediglich im Hauptteil, der gerade vor Ort spannende Lokalteil kommt in diesem Fall vom Monopolisten Rubens. Wie bereits gesagt: Zeitungsvielfalt sieht anders aus.
Der DJV-NRW spricht sich entschieden gegen diese Entwicklungen im Kreis Unna aus. „Nach all den Hiobsbotschaften und Zombie-Zeitungsausgaben der letzten Zeit muss man leider sagen, dass die Funke-Mediengruppe uns kaum noch überraschen kann", erklärt Dr. Anja Zimmer, die findet, dass der neue Deal absolut ins Bild passt. "Wenn die Erstzeitung die Zweitzeitung übernimmt, kommt Essen dem ja schon öfter proklamierten Ziel näher, teuren Wettbewerb zu reduzieren."
Weitere Berichterstattung zu dem Thema im Netz:
- Blog Charly & Friends: "Neue Zombie-Variante: eine WR, zwei Herausgeber"
- Mediendienst Kress: "Mantelteil bleibt redaktionell eigenständig: Verlag Rubens übernimmt WR in der Region Unna"
PS: Die FAZ berichtet heute in ihrer Rubrik "In medias res", dass die Funke-Mediengruppe Abonnenten der "WAZ"-Ausgaben außerhalb des Verbreitungsgebiets jetzt mit einem Tag Verspätung beliefert. Grund dafür seien "unvermeidliche Logistikänderungen" - die Zeitungen werden statt von der Post künftig kostensparend von privaten Zustellern geliefert.
Es ist gerade mal vier Monate her, da hat der DJV-NRW die WAZ-Mediengruppe, die sich inzwischen Funke nennt, heftig kritisiert. Für die Lokalausgaben der WR wurden Verträge mit der lokalen Konkurrenz geschlossen - und so kam es, dass der Verlag Rubens seit Februar die lokalen Inhalte der WR in der Region Unna lieferte. Nun wurde der abstruse Deal von beiden Verlagen weitergedreht: In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären sie, dass die entsprechenden Ausgaben der WR rückwirkend zum 1. Mai 2013 an den Verlag Rubens veräußert wurden. Ein schönes Thema für die Kartellbehörden, findet DJV-NRW-Geschäftsführerin Dr. Anja Zimmer: "Zeitungsvielfalt sieht anders aus!“
Für die rund 8.000 Abonnenten der betroffenen WR-Ausgaben soll sich nichts ändern. Die Mantelseiten der örtlichen WR produziert weiterhin der Essener ContentDesk der WAZ, die Lokalseiten liefert eben wie bereits seit dem 1. Februar die Redaktion des Hellweger Anzeigers. Beide Seiten betonen, dass beide Zeitungen "mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten die vielfältigen Bedürfnisse im Lesermarkt bedienen" sollen. Der Unterschied zwischen den beiden Titeln besteht aber lediglich im Hauptteil, der gerade vor Ort spannende Lokalteil kommt in diesem Fall vom Monopolisten Rubens. Wie bereits gesagt: Zeitungsvielfalt sieht anders aus.
Der DJV-NRW spricht sich entschieden gegen diese Entwicklungen im Kreis Unna aus. „Nach all den Hiobsbotschaften und Zombie-Zeitungsausgaben der letzten Zeit muss man leider sagen, dass die Funke-Mediengruppe uns kaum noch überraschen kann", erklärt Dr. Anja Zimmer, die findet, dass der neue Deal absolut ins Bild passt. "Wenn die Erstzeitung die Zweitzeitung übernimmt, kommt Essen dem ja schon öfter proklamierten Ziel näher, teuren Wettbewerb zu reduzieren."
Weitere Berichterstattung zu dem Thema im Netz:
- Blog Charly & Friends: "Neue Zombie-Variante: eine WR, zwei Herausgeber"
- Mediendienst Kress: "Mantelteil bleibt redaktionell eigenständig: Verlag Rubens übernimmt WR in der Region Unna"
PS: Die FAZ berichtet heute in ihrer Rubrik "In medias res", dass die Funke-Mediengruppe Abonnenten der "WAZ"-Ausgaben außerhalb des Verbreitungsgebiets jetzt mit einem Tag Verspätung beliefert. Grund dafür seien "unvermeidliche Logistikänderungen" - die Zeitungen werden statt von der Post künftig kostensparend von privaten Zustellern geliefert.