Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

Pressemitteilungen

Heute erste Warnstreiks im NRW-Lokalfunk seit 1993

Beschäftigte erhöhen den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen

21.11.2017

Lokalfunker brachten schon Mitte Oktober mit einem "Spalier des Protestes" in Oberhausen vor einer Tagung der Chefredakteure und Vorstände der Veranstaltergemeinschaften des Lokalfunks NRW ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass die Gehaltstarifverhandlungen nicht voran kommen. Heute kommt es erstmals seit 1993 zum Streik. Foto: C. Molitor

Seit 8 Uhr streiken die fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lokalfunksender Radio Wuppertal, Radio Essen und Radio Köln. In vielen anderen Stationen sind zusätzlich zur Unterstützung kleinere Aktionen geplant. In Köln und Wuppertal sind die kompletten Frühteams im Ausstand. In Essen ist der freie Frühmoderator auf sich allein gestellt – hier fallen z.B. die lokalen Nachrichten um halb aus.

Die Gewerkschaften DJV-NRW und ver.di haben die Beschäftigten zu dem Warnstreik aufgerufen, um in den laufenden Gehaltstarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Seit dem 20. April hat es fünf Verhandlungsrunden gegeben, die zu keinem Ergebnis geführt haben. Das letzte Angebot der Arbeitgeber lag unter der Inflationsrate. „In den vergangenen Gehaltsrunden hat es immer maßvolle Abschlüsse gegeben, in denen wir die zum Teil schwierigen Bedingungen im NRW-Lokalfunk berücksichtigt haben. Es kann aber nicht sein, dass die Kolleginnen und Kollegen noch draufzahlen!“, sagt Volkmar Kah, Verhandlungsführer für den DJV. „Die Beschäftigten zeigen mit den ersten Warnstreiks seit 1993 im Lokalfunk, dass sie langsam genug davon haben, dass ihre Arbeit nicht anerkannt wird!“.

Die Arbeitgeber boten im September bei der letzten Verhandlungsrunde 2,1 Prozent ab dem 1.10.17 bei 24 Monaten Laufzeit oder einmalig 600 Euro bis Mitte 2018. Der letzte Tarifvertrag ist zum 30.4. 2017 ausgelaufen.

Der Warnstreikaufruf gilt bis 10 Uhr. Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht noch nicht fest.

Zur Info:
In NRW gibt es 44 Lokalfunksender, für 43 gelten die Tarifverträge.
Arbeitgeber sind die jeweiligen Veranstaltergemeinschaften (VGen), dort sitzen ehrenamtliche Vertreter gesellschaftlich relevanter Gruppen. Die Betriebsgesellschaften (BGen) sind für den wirtschaftlichen Teil der Sender verantwortlich. Zusammen bilden VGen und BGen die Tarifgemeinschaft Lokaler Rundfunk (TGL), mit der die Gewerkschaften über Tarifverträge verhandeln.

Ansprechpartner vor Ort während des heutigen Streiks bei Radio Wuppertal:  Sascha Fobbe, Tel. 0172/14 51 840
Ansprechpartner vor Ort bei Radio Essen: Karlheinz Stannies, Tel. 0177/7 71 89 68
Ansprechpartner vor Ort bei Radio Köln: Volkmar Kah 0171/74 66 505
Kontakt: Sascha Fobbe, Pressereferentin, 0172/14 51 840.
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