Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen

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Funke-Mediengruppe

DJV-NRW verurteilt zynische Abschieds-E-Mail des Noch-Funke-Geschäftsführers Braun

15.01.2018

„Das klingt so, als hätte Manfred Braun aus Versehen mal zu viel Kopierpapier bestellt. Dabei hat er gut 300 Existenzen vernichtet. Das ist zynisch“, so kommentiert der DJV-NRW-Landesvorsitzende Frank Stach die Abschieds-E-Mail, die der scheidende Funke-Geschäftsführer Manfred Braun an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet hat (nachzulesen hier).

Braun schreibt zu seinem Abschied von der Funke-Mediengruppe: „Natürlich habe ich Fehler gemacht. So bin ich heute zum Beispiel der Ansicht, dass wir mit der Westfälischen Rundschau anders hätten umgehen sollen, als wir es getan haben. Und hätten wir nicht auch für den Dortmunder Markt andere Lösungen finden können?“

Zur Erinnerung: Auf den Tag genau heute vor 5 Jahren (15. Januar 2013) hat die damalige WAZ-Gruppe (heute Funke) den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Westfälischen Rundschau in einer Betriebsversammlung verkündet, dass sie zum Februar nicht mehr gebraucht würden – seit dem 2. Februar 2013 füllen die Ruhr-Nachrichten die lokalen Seiten des Dortmunder Titels. 120 fest angestellte Redakteure und etwa 180 freie Journalistinnen und Journalisten verloren Arbeitsplatz bzw. Auftraggeber, auch für die Medienvielfalt in NRW war das de facto-Ende der Traditionszeitung „Westfälische Rundschau“ ein harter Schlag. 

 

„Der DJV-NRW verbindet mit dem Namen Braun vor allen Dingen Konzentrationsprozesse im Tageszeitungsbereich, sowohl auf lokaler als auch auf überregionaler Ebene. Auf die Schließung von Lokalredaktionen und die Zusammenarbeit mit Konkurrenztiteln kann man nicht stolz zu sein. Und sich Gedanken um den „Dortmunder Markt“ zu machen, aber mit keinem Wort zu erwähnen, dass Menschen betroffen waren, von denen einige bis heute keine vergleichbare Anstellung gefunden haben, ist ebenfalls zynisch“, meint Stach. 

 

Zudem habe Braun durch seine eigenen, selbst eingestandenen Fehler nichts gelernt: Vergangenes Jahr ist die Funke-Mediengruppe mit den Beschäftigten beim Fotopool auch nicht gerade zimperlich umgegangen: Den 24 Beschäftigten des Fotopools wurde zum Jahresende gekündigt, elf wurde angeboten, in die neu gegründete Funke Foto Services GmbH zu schlechteren Konditionen zu wechseln. Die übrigen Fotografen mussten sich in Konkurrenz zu Bewerbungen von außen um die restlichen vier Stellen neu bewerben. Neun Beschäftigte haben ihre Jobs verloren.

 

Stach appelliert an den Funke-Mediengruppe, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zukunft menschlicher umzugehen: „Nun soll laut Medienberichten ein neuer Geschäftsführer eingestellt werden, der für die Zeitungstitel zuständig sein wird. Wir hoffen sehr, dass der- oder diejenige „den Wert der Zusammenarbeit“ wirklich erkennt und umsetzt – und nicht nur in einer Betreffzeile nennt, wie Braun das in seiner Abschieds-E-Mail getan hat.“ 

 

Kontakt: Sascha Fobbe, Pressereferentin, 0172 / 14 51 840

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